BTE-Umfrage

Textilfachhandel setzt auf Individualität und Service


Köln - Der deutsche Textilfachhandel hat ein ordentliches Jahr 2005 hinter sich gebracht. Zwar wurde der Umsatz von 2004 nach ersten Berechnungen des BTE um rund ein Prozent verfehlt, doch hat sich die Ertragsentwicklung stabilisiert. Dies ergab eine aktuelle Befragung des BTE.

Die Erträge sind bei 40,2 Prozent der Befragten gestiegen, bei 39,2 Prozent gesunken und bei 20,6 Prozent auf Vorjahresniveau geblieben. Die Kundenfrequenz erhöhte sich bei 25 Prozent, während sie bei 40 Prozent sank und bei 26 Prozent stagnierte. Der Durchschnittsbon stieg bei 37,7 Prozent der Modegeschäfte. Bei 25,7 Prozent gab es keine Veränderung und 36,6 Prozent verzeichneten einen Rückgang.

Für das Jahr 2006 ist der Fachhandel durchaus zuversichtlich. 45,7 Prozent erwarten einen höheren Umsatz als 2005 und sogar 49,5 Prozent eine bessere Rendite. Lediglich 13,3 Prozent befürchten einen niedrigeren Umsatz und 14,3 Prozent einen schlechteren Ertrag. Die übrigen rechnen mit keinen nennenswerten Veränderungen.

Vor diesem Hintergrund bewerten 27,6 Prozent der Befragten die Entwicklung der allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als das größte Risiko für 2006. 21,8 Prozent fürchten vor allem den Preiswettbewerb, insbesondere durch Billiganbieter und Outlets. Ebenfalls überdurchschnittlich genannt wurden verschlechterte Standortbedingungen (14,1 Prozent) und die negativen Auswirkungen der MwSt.-Erhöhung, die bereits in 2006 zu spüren sein dürfte (12,0 Prozent).

Chancen für 2006 erkennen mit 22,7 Prozent die meisten Befragten vor allem in mehr Individualität und Profil ihres Geschäftes, das sich z.B. in individuelleren Sortimenten, Nischenkonzepten und einer konsequenten Zielgruppenausrichtung äußert. Mit 20,3 Prozent fast ebenso oft genannt wurde eine höhere Beratungs- und Serviceintensität, die mit Mitarbeiterschulungen und einer optimierten Personaleinsatzplanung einher geht. Ein weiterer wichtiger Bereich liegt in der Intensivierung der Zusammenarbeit mit Lieferanten und einer veränderten Warenbeschaffung.
aus Haustex 03/06 (Handel)