Umsatz 2002 im Einzelhandel

Teppiche verlieren über 10 %


In einer stichprobenhaften Umfrage bei 5 % aller Unternehmen, die mit Heim- und Haustextilien einen Jahresumsatz über 250.000 EUR erzielen, hat der Bundesverband des Deutschen Teppich- und Gardinenhandels weitere Umsatzrückgänge festgestellt. Im 1. Halbjahr 2002 verzeichnete der Teppichsektor ein Minus von deutlich über 10 %. Nur der geringere Rückgang bei Gardinen (- 4%) sorgte dafür, dass in diesem Segment der Gesamtumsatzverlust 9,6 % nicht überschritt (siehe Tabelle). Auch große Warenhauskonzerne melden bei Wohntextilien Einbrüche von gut
10 %.

Tatsächlich sind die Verluste im Markt noch höher. Insolvente und geschlossene Geschäfte würden die Minusbilanz erhöhen, sind aber in der Statistik nicht mehr vertreten. Amtlicherseits wird von 1995 bis 2001 ein Marktverlust von 21 % bis 24 % errechnet. Zuletzt "erwischte" es die Kooperationen Mühl AG, Wümeg und die FHG. Auch wenn die Ursachen hier teilweise "nur" in mangelnder Liquidität liegen, so sind fremdfinanzierte Expansionen bei sinkenden Umsätzen für Unternehmen mit dünner Kapitaldecke leicht "tödlich". Betroffen von den Insolvenzen sind nicht nur die Mitglieder sondern auch die Industrie.

Nicht alle zahlungsunfähigen Unternehmen verschwinden mit ihrem Namen vom Markt. So denkt die insolvente Traxel-Gruppe (22 Standorte, 170 Beschäftigte, über 50 Mio. EUR Umsatz) derzeit an eine Auffanggesellschaft. Und von den rund 200 Läden der Teppichkette Frick haben die Gota Fachmärkte 70 aussichtsreiche Niederlassungen übernommen.
aus Heimtex Orient 04/02 (Handel)