Hans Eitzenberger

Enthusiast antiker Knüpfungen

Nachdem Eitzenberger sein erstes Ladengeschäft in dem Vorort Wedel eröffnete, siedelte er über in die Hamburger Innenstadt zum Alstertor 20. Dort schuf er ein ansprechend und modern gestyltes Ladengeschäft, das auf gut 200 Quadratmetern den hochwertigen Antikknüpfungen einen eleganten, würdigen Rahmen verleiht. Die Hightlights seiner Kollektion werden auf Schiebetafeln präsentiert, so dass diese Brücken jederzeit schnell und schonend vorzuführen sind.

Da ein Teppichantiquitätenladen mit dieser hochpreisigen Warengruppe von der Laufkundschaft allein nur schwer existieren kann, stellt Eitzenberger außerdem auf den meisten der renommierten Kunst- und Antiquitätenmessen Europas aus. Der geschmackvolle Laden am Alstertor aber stärkt den Bekanntheitsgrad und wurde - neben dem hochklassigen Angebot - zur eigentlichen Visitenkarte des Unternehmens.

Erst relativ spät stieß Hans Eitzenberger zum Orientteppich, und selten hat sich ein Orientteppichfreund derart schnell ein so profundes Fachwissen zugelegt, wie der Senior der Firma. Anfangs war sein Faible vornehmlich privater Natur, denn wie so viele war er ganz einfach nur fasziniert von dieser unvergleichlich vielseitigen Alt- und Antikteppiche, und als Vollblutkaufmann konnte er gar nicht umhin, sein Interesse eines Tages in einen inzwischen blühenden Handel einmünden zu lassen.

Bereits nach relativ kurzer Anlaufzeit war Eitzenberger ein Begriff für Orienteppichantiquitäten. Sein Urteil und Rat sind nicht nur bei seinen großenteils kenntnisreichen Kunden gefragt, sondern auch von Mitwettbewerbern. Inzwischen verfügt das Haus Eitzenberger über ein geschmackvoll dargebotenes Ladengeschäft und ist auf den meisten national und international renommierten Antiquitätenmessen unseres Kontinents vertreten. Mit diesem Engagement wurde Eitzenberger zu einer der ersten Anlaufadressen für Sammler und andere Orientteppichenthusiasten.

Bei Eitzenberger findet der Interessent Knüpfungen, die die riesige Zeitspanne von gut dreihundert Jahren repräsentieren. Die Kollektion reicht vom Safawiden-Teppich bis zu den Knüpfungen und Flachgeweben des ausgehenden 19., beginnenden 20. Jahrhunderts. Alles - soweit erforderlich - hervorragend restauriert und teils in kunsthistorisch bedeutenden Exemplaren. Sicher, das Sortiment hat seine Schwerpunkte, doch die verlagern sich selbst im Antikbereich immer wieder. Auch ein Anbieter von Orienttepichantiquitäten ist deshalb gut beraten, aufmerksam den Markt zu verfolgen. Mal sind die antiken Kaukasier gefragter, dann wieder die klassischen Dessins der persischen Teppichtradition oder die zurückhaltend gestylten Antik-Chinesen, der Charme so gut mit modernen Einrichtungen harmoniert.

Vor kurzem lief am Alstertor eine Ausstellung kaukasischer Teppiche, in der etliche Raritäten dieser antiken Volksknüpfkunst zum Verkauf standen. Darunter etliche Stücke, die das Herz eines jeden Sammlers aber auch der Laien höher schlagen lassen - angefangen beim signifikanten Adlerkasak-Tschelabert über die ausdrucksstarken Aksatfas, typische Bordjalou-Kasaks, seltene Kasim-Uschaks bis hin zu den südlichen Lori-Pambaks und den sehr klassischen Talischs mit ihrer unverkennbare Bordüre, die deutlich fernöstliche Züge trägt.

Angesprochen darauf, wo und wie es ihm immer wieder gelingt, derart kostbare und ausgefallenen Stücke für sein Kollektionsangebot aufzutreiben, lächelt Eitzenberger abwehrend und meint nur: "Das, mein Guter, ist mein eigentliches Know-how und" mit abwehrendem Blick fortfahrend "ich bitte um Verständnis, das die Beschaffung mein streng gehütetes Geheimnis bleibt. Selbst in den heutigen, umsatzmäßig auch für mich beileibe nicht einfachen Zeiten, wo auch Sammler hin und wieder doch schon mal ans Eingemachte gehen, ist bei den Maßstäben, die ich mir gesetzt habe der Einkauf weitaus schwieriger als der Verkauf. Verraten kann ich allerdings, dass ich einiges im Wege des Tausches, also in Form von Gegengeschäften erwerben kann. Aber bitte bedenken Sie dabei, dass ich überwiegend mit Sammlern zu tun habe - und die kennen die Preise sehr genau."

Mittlerweile hat sich der Junior, infiziert von seinem teppichbesessenen Vater, hervorragend in die schwierige Materie der Knüpf- und Webantiquitäten eingearbeitet und kann mit gestandenen Fachleuten dieser Warengruppe mithalten. Aufgefordert auch von gut meinenden Kollegen, hat Peter Eitzenberger im November die Prüfung zum Orientteppich-Sachverständigen vor der IHK-München erfolgreich bestanden.
aus Heimtex Orient 04/02 (Handel)