Haustextilien: Export wächst, Import sinkt


Die wirtschaftliche Gesamtentwicklung im Jahresverlauf 2005 hat die Verbraucher verunsichert und führte dadurch zu einer zum Teil drastischen Reduzierung der Konsumausgaben. Die Inlandsnachfrage blieb hinter den Erwartungen zurück, was sich auch auf den Markt für Haustextilien auswirkte. Einen Ausgleich oder gar ein Umsatzplus konnten nur diejenigen Unternehmen erzielen, die ein einigermaßen gutes Exportgeschäft aufbauen konnten. Insbesondere die Inlandsproduktion von Decken und Frottierwäsche verringerte sich im ersten Halbjahr 2005 zum Teil erheblich. Den stärksten Rückgang verzeichnete die mengenmäßige Produktion von Decken mit -28,1 %, gefolgt von Frottierwäsche mit -17,6%.

Auch die Inlandsproduktion von Haustextilien zeigte im ersten Halbjahr 2005 insgesamt eine negative Entwicklung. Wertmäßig waren in der Inlandsproduktion nicht alle Bereiche stark rückläufig. Erstaunlicherweise zeigte die Inlandsproduktion von Tischwäsche ein Plus von 63%, bei Küchenwäsche waren es 46%.

Trotz verhaltener Nachfrage im Inland und Quotenfreigabe nahm die Einfuhr von Haustextilien geringfügig ab. Bis zum zweiten Quartal 2005 erreichten die Importe von Haustextilien ein Volumen von ca. 442 Mio. EUR, dies entspricht einem Minus von 8 % gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum von 2004.

Die Ausfuhr von Haustextilien zeigte bis zum ersten Halbjahr 2005 gegenüber 2004 mit 121 Mio. EUR und einem Zuwachs von 21 % eine erfreuliche Entwicklung. Die Ausfuhr von Bett-, und Frottierwäsche entwickelte sich im ersten Halbjahr positiv. Die Gründe dafür sind unter anderem im hohen Qualitätsstandard der produzierten Waren zu sehen. Nach allgemeiner Einschätzung der Hersteller wird sich dieser Trend auch in 2006 fortsetzen oder sich zumindest auf diesem Niveau stabilisieren.

Unter den gegebenen nationalen und internationalen gesamtwirtschaftlichen Umständen kann man für 2006 davon ausgehen, dass sich die nationale Produktion von Haustextilien auf dem Niveau von 2005 halten wird. Die Befürchtung, dass mit dem Wegfall der Quoten zu Jahresbeginn 2005 eine Importschwemme von preiswerten Haustextilien eintreten würde, hat sich nicht bestätigt. Entscheidend wird in 2006 sein, ob die Verbraucher ihre zurückhaltende Konsumneigung aufgeben werden und ob es gelingt, die Binnennachfrage noch in 2006 zu stärken, bevor in 2007 durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer massiv Kaufkraft entzogen wird.
aus BTH Heimtex 03/06 (Haustextilien)