BBE-Index Einzelhandelsklima

Aktuelle Branchenlage leicht erholt


Köln - Der BBE-Index setzt seinen Höhenflug fort. Seit Mai 2001 wurde die 100er Marke, die die optimistischen und pessimistischen Stimmen ins Gleichgewicht bringt, nicht mehr erreicht. Im Februar 2006 knackt zumindest der BBE-Index für Westdeutschland die magische Marke und erreicht 101,25 Punkte - ein Zugewinn von 5,8 Punkten im Vergleich zum Januar. Auch der Gesamtdeutsche Index legt zu und klettert auf 95,48 Punkte, einen Aufschwung, den er ausschließlich den westdeutschen Händlern verdankt. Im Osten sinkt der Index im Vergleich zum Januar um 8 Zähler auf 76,63 Punkte.

Im Vergleich zum Januar ist die Einschätzung der aktuellen Branchenlage leicht erholt. 10 Prozent bezeichnen die Lage als gut, 60 Prozent als mittelmäßig, 25 Prozent sehen eine schlechte und 5 Prozent eine sehr schlechte Branchenlage. Die Lage des eigenen Unternehmens wird im Februar von 1 Prozent als sehr gut und von 23 Prozent als gut empfunden, ein Zuwachs um 4 Punkte zum Januar. 51 Prozent empfinden die Lage als mittelmäßig und 22 Prozent als schlecht bzw. 4 Prozent bundesweit als sehr schlecht. Im Osten sind es 10 Prozent, die eine sehr schlechte Lage und 25 Prozent, die eine schlechte Lage für Ihr Unternehmen sehen.

Umsatzmäßig betrachtet ist die Lage der befragten Unternehmen insgesamt besser als im Januar. Insgesamt 35 Prozent konnten Zuwächse generieren, davon 8 Prozent im Westen und im Osten mehr als 10 Prozent. Stagniert hat der Umsatz bei 21 Prozent und gefallen ist er bei 40 Prozent (ein Rückgang von 5 Punkten zum Januar). Bei den Umsatzverlusten hat der Osten Deutschlands die "Nase vorn". Insgesamt mussten 53 Prozent Verluste einstecken, davon entfielen 13 Prozent auf den Bereich 10 Prozent und mehr.

Dementsprechend sind die Umsatzprognosen der Händler für die nächsten sechs Monate weiterhin verhalten positiv. Auf höhere Umsätze bauen 28 Prozent der Westhändler, aber nur noch 19 Prozent der Osthändler. Mit gleichen Umsätzen rechnen fast einheitlich 50 Prozent in Ost und West und auf Umsatzverluste stellen sich 21 Prozent im Westen und 33 Prozent im Osten ein, wo auch 7 Prozent mit stark sinkenden Umsätzen rechnen. Kaum hat sich der Optimismus unter den ostdeutschen Händlern im Januar zart verbreitet, zieht er sich im Februar gleichsam wieder auf die pessimistischeren Dezember-Beurteilungen zurück.

Wie sind die Erwartungen an die Entwicklung der Kundenfrequenz in den kommenden sechs Monaten? Stagnierende Kundenzahlen planen im Westen 46 Prozent und im Osten 55 Prozent der Händler ein. Mit steigenden Umsätzen rechnen 32 Prozent in Westdeutschland und in Ostdeutschland gerade noch 17 Prozent. Positiver blicken die Händler in die Zukunft, was die Gewinnentwicklung angeht. Rückläufige Gewinne befürchten nur noch 38 Prozent. Mit gleich bleibenden Gewinnen planen 39 Prozent der Befragten und auf Gewinnzuwächse bauen im Bundesdurchschnitt 22 Prozent.

Bei der Betrachtung der konjunkturellen Entwicklung sind wiederum 2 Prozent mehr als im Januar der befragten Händler der Ansicht, es gäbe eine durchschnittliche Konjunktur, 10 Prozent setzen auf eine gute Konjunktur, 23 Prozent sehen eine schlechte und 3 Prozent sogar eine sehr schlechte Konjunkturentwicklung vorher.

Die Arbeitsmarktentwicklung wird - bezogen auf die regionale Entwicklung - von 9 Prozent als sehr schlecht bewertet. Bundesweit betrachtet fürchten dies nur 5 Prozent fast einheitlich in Ost und West. Eine schlechte Entwicklung sehen regional 48 Prozent und bundesweit 44 Prozent; hier decken sich die Einschätzungen fast. Auf eine zumindest mittelmäßige Entwicklung der Arbeitsangebote hoffen regional 34 Prozent und bundesweit 46 Prozent. 12 Prozent im Westen und 1 Prozent im Osten sind der Ansicht, eine gute regionale Arbeitsmarktentwicklung erwarten zu dürfen.
aus Haustex 04/06 (Handel)