Raumausstatter: Plus bei Sonnenschutz, Minus bei Bodenbelägen


Trotz der angespannten gesamtwirtschaftlichen Situation blickt das Raumausstatter-Handwerk mit verhaltenem Optimismus in die Zukunft. Das hat der neueste Konjunkturbericht des Zentralverbandes Raum und Ausstattung (ZVR) ergeben, für den ca. 5.500 deutsche Raumausstatter- und Sattler-Betriebe befragt wurden. Daraus geht hervor, dass der durchschnittliche Betriebsumsatz weiter gestiegen ist: Während 1999 noch nahezu ein Drittel aller Betriebe ihren Jahresumsatz mit bis zu 250.000 DM angaben, lag der Umsatzschwerpunkt im Wirtschaftsjahr 2000 bei 31,9 % in der Kategorie bis 500.000 DM. 18 % konnten sogar Jahresumsätze von mehr als 1 Million DM verzeichnen. Immerhin knapp die Hälfte der Betriebe rechnete zum Fragezeitpunkt Oktober 2001 mit konstanten Umsätzen für 2001, gut 14 % erwarteten gar eine Umsatzsteigerung. Allerdings befürchteten auch gut ein Drittel aller Raumausstatter sinkende Umsätze. "Angesichts weiterhin rückläufiger Betriebszahlen bedeutet dieses Ergebnis zwar eine gewisse Konsolidierung; wir haben jedoch in der Raumausstattungsbranche nach wie vor einen gewaltigen Strukturwandel zu bewältigen", kommentiert ZVR-Geschäftsführer Ulrich Marx die aktuellen Branchendaten.

Diese Einschätzung spiegelt sich auch in der Umsatzverteilung auf die einzelnen Arbeitsgebiete wider. So verzeichnet das traditionelle Arbeitsgebiet Polstern nur noch einen Umsatzanteil von 21,4% gegenüber 26% im Jahr 1999. Dem gegenüber hält der Boom im Sonnenschutzbereich weiter an. Dessen Umsatzanteil liegt inzwischen bei 12,7 % - mit weiteren Steigerungstendenzen. Nach wie vor den höchsten Umsatzanteil mit 31,2 % hat das Arbeitsgebiet Dekoration. Einen deutlichen Einbruch verzeichneten die Raumausstatter beim Bodenlegen, dessen Umsatzanteil gegenüber 1999 um 5,2 % rückläufig ist und 2000 nur 19,8 % betrug. Weiterhin nahezu bedeutungslos bleibt das Arbeitsgebiet Wand- und Deckenbekleiden mit einem Umsatzanteil von nur 2 %.

Um knapp 5 % angestiegen ist der Anteil des Handelsumsatzes gegenüber den handwerklichen Leistungen. Nach wie vor erzielt jedoch der Raumausstatter seinen Hauptumsatz zu 75,16 % aus der handwerklichen Verarbeitung. Auffällig ist der Rückgang des Objektgeschäfts: Er betrug 2000 nur noch 14,4 % des Gesamtumsatzes.
aus BTH Heimtex 04/02 (Handwerk)