BTE warnt vor übereilten Rabattaktionen


Umsatzeinbußen von 2,5 % musste 2001 der deutsche Textileinzelhandel hinnehmen. Etwas besser abgeschnitten hat die DOB, während HAKA, KIKO, Haustextilien und vor allem Heimtextilien höhere Verluste hinnehmen mussten. Auch die Kundenfrequenz war deutlich geringer.

2002 hat kaum besser angefangen. Im Gegenteil: Ein drastischer Umsatzeinbruch im Januar, der auf die negativen Wirtschaftsmeldungen und den noch nicht erreichten Gewöhnungseffekt der Verbraucher an Euro-Preise bzw. -Maßstäbe zurückgeführt wird, hat den Handel noch weiter zurückgeworfen. Dabei hat sich nach Beobachtung des BTE (Bundesverband des Deutschen TextileinzelhandelsI herausgestellt, dass auch Rabattaktionen keine nachhaltigen Umsatzsteigerungen bewirken. "Denn nach deren Ende brechen die Umsätze in der Regel so stark ein, dass die erforderlichen Mehrumsätze nicht erreicht und die angestrebte Renditeverbesserung nicht realisiert werden kann", warnt der BTE. Entsprechende Aktionen müssten deshalb sorgfältig geplant und auf ihre betriebswirtschaftliche Auswirkungen gründlich analysiert werden.

Für das laufende Jahr hofft das BTE-Präsidium darauf, die Umsätze von 2001 halten zu können. Zur Sicherheit sollte die Finanz- und Kostenplanung jedoch auf ein leichtes Minus ausgerichtet werden. Empfohlen wird ein konsequentes Kostenmanagement.

Auf jeden Fall sollte in 2002 das Renditedenken noch stärker in den Vordergrund gerückt werden, rät der Verband. "So hat sich im letzten Jahr auch herausgestellt, dass durch enge Lieferantenbeziehungen überdurchschnittliche Ergebnisse erwirtschaftet werden können."

Bezüglich der aktuellen Diskussion um das Wettbewerbsrecht bemängelt das BTE-Präsidium die derzeitigen rechtlichen Unklarheiten. Kritisch wird vor allem gesehen, dass Rabattaktionen nicht konsequent befristet werden können, was betriebswirtschaftlich sinnvoll wäre. Außerdem wurde konstatiert, dass der Schlussverkauf an Bedeutung verliert. Von EU-Seite ist ohnehin mit einer Liberalisierung des Sonderveranstaltungsrechts bis etwa 2003/04 zu rechnen. Ein entsprechendes Grünbuch ist vor kurzem vorgelegt worden. Trotz dieser Entwicklung sprach sich das BTE-Präsidium dafür aus, den Schlussverkauf als Marketinginstrument noch zu erhalten, um den kostenlosen PR-Effekt durch die breite Berichterstattung in den Medien weiterhin nutzen zu können.
aus BTH Heimtex 03/02 (Handel)