BBE-Index Einzelhandelsklima

Was die einen gewinnen, verlieren die übrigen


Köln - Der ifo Geschäftsklima Index erreicht seinen höchsten Stand seit 15 Jahren, auch das GfK Konsumentenklima steigt weiterhin an, eine Aufwärtsbewegung, die der BBE-Index nur bedingt nachvollzieht: er fällt im Vergleich zum Februar um 3,35 Punkte auf 92,13. In Ostdeutschland bleibt er mit 76,90 fast stabil, im Westen fällt er um 4,67 Punkte von 101,25 auf 96,58. Die 100er Marke, welche die optimistischen und pessimistischen Stimmen ins Gleichgewicht bringt, ist nun wieder etwas weiter entfernt.

Im Vergleich zum Februar ist die Einschätzung der aktuellen Branchenlage etwas unausgeglichener geworden. Zwar empfinden 13 Prozent die Lage als gut und 55 Prozent immerhin als mittelmäßig, der Anteil derer, die eine schlechte Lage sehen, hat jedoch leicht zugenommen von 25 auf 27 Prozent. 4 Prozent sehen eine sehr schlechte Lage der Branche.

Für das eigene Unternehmen ist die Sicht zum Februar fast unverändert. Weiterhin empfinden 23 Prozent die Lage des eigenen Unternehmens als gut und 2 Prozent sogar als sehr gut. 49 Prozent bezeichnen die Lage als mittelmäßig und 22 Prozent sehen die Lage des eigenen Unternehmens als schlecht, 4 Prozent als sehr schlecht. Die Stimmung im Osten hat sich verschlechtert. Nach 35 Prozent vom Februar, die eine schlechte bzw. sehr schlechte Lage für das eigene Haus sahen, sind es nun schon wieder 41 Prozent, die diese Einschätzung teilen.

Bei der Umsatzentwicklung können sich 31 Prozent über Zuwächse freuen (4 Prozent weniger als im Februar), davon entfielen 11 Prozent im Osten und 9 Prozent im Westen auf die Kategorie 3-5 Prozent mehr Umsatz. Umsatzverluste mussten bundesweit 44 Prozent erleiden, davon entfielen 16 Prozent auf den Bereich 3-5 Prozent weniger und 13 Prozent auf die Kategorie mehr als 10 Prozent Umsatzverluste. Was die einen hinzugewinnen, verlieren die übrigen! Für 21 Prozent blieb der Umsatz stabil zum Februar-Ergebnis.

Die Umsatzprognosen für die nächsten sechs Monate sind etwas gesunken. Ein Viertel rechnet mit höheren Umsätzen, 50 Prozent mit stagnierenden Umsätzen, und mit Umsatzverlusten rechnen 22 Prozent im Westen und 20 Prozent im Osten; 1 Prozent im Westen und 9 Prozent im Osten stellen sich auf stark sinkende Umsätze ein.

Höhere Kundenfrequenz ist in den nächsten sechs Monaten nur für 25 Prozent der Westhändler ein Thema, im Vormonat waren noch 32 Prozent davon überzeugt. 16 Prozent der Osthändler hoffen auf einen kräftigeren Kundenstrom, 51 Prozent rechnen mit gleich bleibenden Kundenzahlen. Bei der Gewinnentwicklung verlieren die Optimisten leicht an Boden. 38 Prozent rechnen mit Gewinneinbrüchen, zusätzlich jedoch 2 Prozent mit starken Gewinneinbrüchen. Stagnierende Gewinne planen 40 Prozent der Befragten ein und Gewinnzuwächse erhoffen 21 Prozent im Westen und 19 Prozent im Osten.

Mit einer sehr schlechten Konjunktur planen 2 Prozent der befragten Händler, 22 Prozent glauben, sie wird sich schlecht entwickeln, 64 Prozent der Westhändler und 59 Prozent der Osthändler sehen eine mittelmäßige Konjunktur vorher, und auf eine gute Konjunktur bauen 13 Prozent der West- und 14 Prozent der Osthändler.

Regional wird sich der Arbeitsmarkt nach der Ansicht von 8 Prozent der westdeutschen und 23 Prozent der ostdeutschen Händler sehr schlecht entwickeln, 45 Prozent in Ost und West glauben, er wird sich schlecht präsentieren, und 36 Prozent sehen eine mittlere Entwicklung vorher. Gute Entwicklungschancen sehen regional 7 Prozent und ein Prozent im Westen sieht eine sehr gute Entwicklung. Bei der bundesweiten Entwicklung schätzen 41 Prozent, dass sie sich schlecht entwickeln wird, und 6 Prozent sogar sehr schlecht. Genau die Hälfte ist der Ansicht, der Arbeitsmarkt entwickle sich mittelprächtig und 3 Prozent bauen auf eine gute Entwicklung.
aus Haustex 05/06 (Handel)