Ganz Hongkong lebt auf Bodenbelägen aus dem Ausland


China gilt als unberührter Markt mit einem riesigen Potential - auf allen Gebieten. Bodenbeläge sind da nicht ausgenommen. Jedes Jahr werden im Reich der Mitte rund 300 Millionen Quadratmeter an Wohnfläche errichtet. Bis zum Jahre 2003 benötigt das Land 80 neue Städte, um die wachsende Bevölkerung zu beherbergen, sagen Fachleute.

Eine Schlüsselrolle in Chinas Wirtschaft spielt Hongkong. Dort herrscht ebenfalls großer Bedarf an Bodenbelägen - allerdings mehr für die Renovierung als für den Neubau.

In der Hafenstadt an der südchinesischen Küste gibt es keine bedeutende Herstellung von Bodenbelägen. Die meisten Produkte werden importiert. Der Importwert wird auf rund 700 Mio. Hongkong-Dollar beziffert (knapp 190 Mio. DM). Bedeutendster Lieferant sind mit Abstand die USA, auf dem zweiten Platz rangiert China, den dritten haben sich belgische Anbieter erobert, Platz 4 belegt Großbritannien, Korea ist auf Rang 5 abgerutscht. Deutschland taucht unter den Top 10 überhaupt nicht auf.

In Hongkong gibt es keine klassischen Handelsstrukturen wie in in Europa. Eine wichtige Rolle in der Distribution spielen vielmehr Inneneinrichtger und Architekten, die oft nicht nur im regionalen Markt, sondern in ganz Südostasien oder sogar der pazifisch-asiatischen Region agieren.

Hong Kongs Innenausstatter beschäftigen im Durchschnitt 12 Mitarbeiter und haben einen Jahresumsatz von 11 Million HK-Dollar (knapp 3 Mio. DM) vorzuweisen, wobei die Branche stark gesplittet ist: in sehr große, oft international operierende Unternehmen, die einen Großteil des Branchenumsatzes generieren und Kleinbetriebe.

Eine der wichtigsten Kundengruppen für die Innenausstatter sind Hotels - nicht nur in Hongkong, sondern auch aus den Nachbarländern. Immerhin kommen rund 70 % der Aufträge von auswärts. Selbst im chinesischen Mutterland blüht das Geschäft. Viele Vier- und Fünf-Sterne-Hotels dort sind mit Expertise aus Hong-Kong ausgestattet worden.
aus BTH Heimtex 01/01 (Bodenbeläge)