Gute Noten für Obi-Franchising


Wie gut funktioniert Franchising in Deutschland? Erstmalig liegt eine unabhängige Studie des Internationalen Zentrums für Franchising und Cooperation (F & C) an der Universität Münster vor. Untersucht wurden die Marktprofile von 16 verschiedenen Franchising-Systemen und der Zufriedenheitsgrad von insgesamt 520 Lizenznehmern. Davon waren 57 % zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit ihren Franchisegebern. Allerdings mangele es der Studie noch an Repräsentativität, räumte F & C-Direktor Utho Creusen ein. Er hofft auf eine größere Beteiligung bei der zweiten Runde."Irgendwann fragen sich nämlich potenzielle Franchisenehmer, warum ihr Lizenzgeber nicht an der Befragung teilgenommen hat."

Freuen konnte sich Creusen, hauptamtlich Obi-Vorstand, über die gute Beurteilung des Baumarktbetreibers. Obi erzielte durchweg gute Noten, lag bei den Kriterien allgemeine Zufriedenheit, Geschäftsferfolg wie auch bei den Leistungen Franchisegeber jeweils unter den Top 5.

Allerdings weist die Studie auch auf Probleme im Umgang mit Franchising hin. Einige Systeme unterstützen ihre Lizenzinhaber nur dürftig. Es mangelt an kaufmännischer Expertise, buchhalterischer Unterstützung, die Betreuung ist sporadisch und Schulungen finden nicht kontinuierlich statt. So hängt die ganze Mühe an den Lizenznehmern vor Ort. Eine durchschnittliche Arbeitszeit von 57 Stunden pro Woche gilt als Alarmzeichen. Weil auch die Lebenspartner oft im Betrieb mitarbeiten, bleiben Entspannung und Privatsphäre oft auf der Strecke.

Wie sich der Trend entwickelt, möchte F & C-Geschäftsführer Frank Markmann am liebsten jährlich untersuchen. Schließlich könne die Studie mehr als nur Gradmesser sein und eine Lehrwirkung ausüben. In zwei Jahren sollen statt 16 schon 50 Systeme beteiligt werden. Und auch das Management in den Systemzentralen und die Zufriedenheit des Endverbrauchers werden dann unter die Lupe kommen.
aus BTH Heimtex 01/01 (Handel)