Belgische Teppichindustrie: Preiserhöhung nötig


Der belgische Textilverband Febeltex, in dem auch die einschlägigen Teppichhersteller organisiert sind, zieht ein gutes Resümee für das Geschäftsjahr 2000. Die Produktion ist um 3,8 % auf gut 570 Mio. qm gestiegen, wobei sich vor allem Webware mit + 11 % sehr dynamisch entwickelte. Tuftingartikel haben immerhin um knapp 3 % zugelegt, Nadelfilz um vergleichsweise bescheidene + 1,6 %. Bei den sonstigen Herstellungsarten mussten dagegen Einbußen von 8,8 % hingenommen werden, wobei sie mit 3,1 Mio. qm nur ein sehr kleines Segment darstellen.

Noch stärker als die Produktion hat der Export zugenommen. Auch hier liegen Webqualitäten mit Abstand vorn. Insbesondere nach Großbritannien (+ 10 %) haben die Belgier mehr verkauft; durch den starken Dollar zog auch der Export in die USA kräftig an: Plus 30 % werden hier gemeldet.

Febeltex sieht auch dem laufenden Jahr zuversichtlich entgegen, warnt die Teppichbranche aber zugleich, die Rentabilität zu vernachlässigen: "Niemand darf die die beträchtlichen Rohstoffverteuerungen - + 25 % bei Polypropylen, + 20 % bei Polyamid, + 25 % bei Latex - ohne weiteres übersehen." Auch Energie-, Transport- und Umweltaufwendungen seien "rasant gestiegen". Dennoch sei es Anliegen der belgischen Industrie als "weitaus wichtigstem Produzenten Europas", den Kunden weiterhin 'bestmöglichen Service" zu bieten. Dies sei aber nur möglich, wenn die Spannen nicht unter Druck gerieten. "Im Interesse aller Marktstufen vom Rohstofflieferanten bis zum Händler ist es daher notwendig, dass die Verkaufspreise in kürzester Zeit bedeutend erhöht werden", fordert Febeltex.
aus BTH Heimtex 02/01 (Bodenbeläge)