Das Bodenbelagsjahr 2000


Nur Atempause oder schon Trendwende? Der seit Jahren anhaltende Umsatzrückgang bei Teppichboden ist 2000 gestoppt worden - obgleich das Jahr unisono als "sehr schwierig" bezeichnet wird. Nach guter Nachfrage von Januar bis Mai, wurde es gegen Ende des Jahres immer schwächer, speziell im hochwertigeren Bereich. Teilweise musste die Industrie Kurzarbeit anmelden. Erst Ende November erholte sich der Markt etwas, erreichte aber nicht mehr das Niveau vom Anfang des Jahres.

Unter dem Strich mussten im Inland Einbußen in Höhe von gut 2 % hingenommen werden, die aber durch ein beachtliches Plus von 15 % im Export "mehr als ausgeglichen" werden konnten, berichtete Peter Schwarzte als stellvertretender Vorsitzender der ETG.

Motor des Wachstums war der Objektbereich, der um über 6 % zulegte. Das Geschäft mit privaten Kunden ist dagegen weiter geschrumpft, allerdings in geringerer Größenordnung als in den Jahren zuvor.

Als "besonders erfreulich" wertete Schwartze den Anstieg des Durchschnittpreises um 2,5 %. "Die Erkenntnis scheint sich durchzusetzen, dass ordentlicher Teppichboden nicht zu Putzlappen-Preisen zu haben ist". Auch im Export konnte das Preisniveau angehoben werden.

Die massiven Rohstoffverteuerungen machen weitere Preiserhöhungen zwischen 3 und 5 % notwendig; zum Teil sind sie schon durch, zum Teil stehen sie kurzfristig an. Der Handel habe Zustimmung signalisiert, heißt es.

Im CV-Bereich ist die Situation nicht leichter. Der Markt ist überbesetzt mit Produzenten und Kapazitäten. Er stagniert nach Schätzung eines großen Anbieters unverändert um 31 bis 32 Mio. qm.

Mit Beginn der Listungsphase im vergangenen Herbst hat der ohnehin verschärfte Kampf um die Kunden nochmal angezogen: "Der Wettbewerb hat Aktionen zu unglaublichen Preisen gefahren", ärgert sich der Geschäftsführer eines namhaften Produzenten. "Und 2001 wird es nicht leichter", befürchtet er.

Bereits seit einiger Zeit, verstärkt im letzten Jahr, macht sich ein Wandel bei der Nachfrage nach den verschiedenen Dekortypen bemerkbar: Holz - ohnehin immer sehr beliebt - hat nochmals angezogen, vor allem als Buche- oder Ahorn-Nachbildung, zugleich haben auch konsumige Unis/Allovers weiter zugelegt. Deutlich verloren haben demgegenüber Fantasie- und Steindessins. Aufsteiger, nicht nur im Semi-Objekt, sind zudem Chipbeläge. Diese Entwicklung wird in den neuen CV-Kollektionen sichtbar, in denen allgemein nicht nur die Holzdekore optimiert, sondern auch ihr Anteil an den Positionen erhöht wurde.
aus BTH Heimtex 02/01 (Bodenbeläge)