Das Tapetenjahr 2000: Export-Boom


Für die 19 deutschen Tapetenhersteller sei das Geschäftsjahr 2000 ingesamt positiv verlaufen, meldet Klaus Kunkel, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Tapetenindustrie, der alle einschlägigen Hersteller vereint. Der Absatz stieg um 5,3 % auf ca. 65 Mio. Rollen, der Umsatz nahm sogar überproportional um 11 % zu.

Das Inlandsgeschäft hat dabei nochmals nachgegeben, allerdings nur in der Menge - mit 65 Mio. Rollen wurden im vergangenen Jahr gut 3 % weniger verkauft als im Jahr zuvor. Im Wert konnte dagegen sogar eine leichte Steigerung von 1,5 % erreicht werden.

Motor des Wachstums war ganz klar der Export, der mit einem Plus von 18 % in der Menge und gar 22 % im Wert rasant zugelegt hat und damit etwa die Hälfte der gesamten deutschen Tapetenproduktion von 130 Mio. Rollen abschöpft. Überraschend stark geworden ist wieder innerhalb relativ kurzer Zeit der russische Markt. "Niemand konnte damit rechnen, dass Russland nach dem völligen Zusammenbruch im Spätsommer 1998 schon zwei Jahre später wieder der bedeutendste Abnehmer für deutsche Tapeten sein würde", sagt Kunkel offen. Mit ca. 15 Mio. rollen im Wert von knapp 100 Mio. DM habe der '99er-Umsatz 2000 mehr als verdoppelt werden können.

So weit so gut? Nicht ganz. Getrübt wird die an sich erfreuliche Bilanz durch den unverminderten Druck auf Preise und Rendite, der im letzten Jahr durch drastische Verteuerungen bei wichtigen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen noch stärker geworden ist. Teilweise haben die Preise für Papier, Farben und PVC deutlich zweistellig angezogen. Die Preiserhöhungen lassen sich aufgrund des unverändert scharfen Wettbewerbs am Markt nur in geringem Umfang weitergeben - wenn überhaupt.
aus BTH Heimtex 02/01 (Tapeten, Wandbeschichtungen)