Loba: Tipps für die richtige Pflege von Holzböden

Pflege und Reinigung sauber trennen


Loba entwickelt und produziert in Ditzingen seit mehr als 80 Jahren Versiegelungen für Parkett und Holzdielen, daneben auch Reinigungs- und Pflegemittel. Wie wichtig die richtige Unterhaltspflege für einen Holzboden ist, erleben die Süddeutschen Tag für Tag. Dabei muss Anwendungstechniker Günther Rief immer wieder feststellen, dass nicht nur die Endverbraucher Fehler machen, sondern auch bei Handwerk und Handel Wissenslücken bestehen. Vor allem die saubere Unterscheidung zwischen Reinigung und Pflege ist nicht überall präsent.

Fragt man den berühmten "Otto Normalverbraucher" nach seinem Wissen über die Pflege von Holzböden, wird man selten eine Antwort bekommen. Einfach, schnell und gründlich soll die Bodenpflege sein, ohne dass man sich allzu viele Gedanken zu dem Thema macht. Entsprechend stellt Günther Rief, Anwendungstechniker bei Loba, immer wieder fest, dass einige grundlegende Aspekte nicht bekannt sind.

So wird bei Reinigung und Pflege zwischen drei verschiedenen Produktklassen unterschieden: Zum einen gibt es die Kategorie der Pflegemittel, die durch Schichtenbildung den eigentlichen Bodenbelag vor Abnutzung schützen. Sie werden normalerweise im Rahmen einer Erstpflege unverdünnt auf den Boden gebracht. Da der Holzboden dann in der Regel sauber ist, enthalten solche Pflegemittel keine reinigenden Bestandteile. Zum anderen kommen ausgewiesene Haushaltsreiniger zum Einsatz. Sie enthalten Chemikalien, die den Schmutz unterwandern, ablösen und ihn in der Reinigungsflotte in Schwebe halten. Diese Produkte enthalten keine Pflegesubstanzen und bilden folglich keine Schichten. Darüber hinaus gibt es die Wischpflegemittel, die einen Kompromiss zwischen Pflegemittel und Reiniger darstellen. Sie eignen sich Riefs Einschätzungen zufolge nur bedingt für die richtige Behandlung eines Holzbodens, da sie in der Regel keine Erstpflege ersetzen und in ihrer Reinigungsfunktion den Reinigungsprodukten unterlegen sind.

In der Praxis werden laut Rief gelegentlich Pflegemittel als "Wischpflegemittel" missbraucht und zur Bodenpflege dem Wischwasser zugesetzt: "Dies mag in Einzelfällen sinnvoll sein - vorausgesetzt der Anwender weiß, was er tut." Die Probleme liegen auf der Hand:

1. Es wird ein Produkt zur Reinigung verwendet, das eigentlich keine Reinigungswirkung hat. Die reinigende Wirkung entsteht allein durch die Lösekraft des Wasser einerseits und die Kraft des Mopps andererseits.
2. Da in der Regel vor dem Einsatz eines solchen Produkts nicht vorgereinigt wird - schließlich will man die Reinigung mit dem verdünnten Pflegemittel durchführen - werden Schmutzpartikel in den Pflegefilm eingebaut. Dies führt zu einer Verschlechterung des Oberflächenbildes (Vergrauung, Schmutzansammlungen), die mit jedem Einsatz des Pflegemittels fortschreitet.
3. Es kommt zu einem unkontrollierten Schichtaufbau, der eine Grundreinigung erschwert. Weiterer Effekt ist u.a. eine verstärkte Strichbildung.
4. Schließlich wird ein relativ teures Pflegemittel für eine Aufgabe eingesetzt, die durch einen deutlich preiswerteren Reiniger wesentlich besser erledigt würde.

Deswegen rät der Anwendungstechniker, die einzelnen Schritte der Bodenpflege sauber voneinander zu trennen: So sollten für die Pflege entsprechende Pflegemittel unverdünnt eingesetzt werden. Zum regelmäßigen Unterhalt empfiehlt es sich, Reiniger oder Wischpflegemittel zu verwenden. Mindestens einmal jährlich ist es zudem ratsam, die gesamte Pflegeschicht im Rahmen einer Grundreinigung zu entfernen. Zum Einsatz kommen dann speziell auf das Pflegesystem abgestimmte Grundreiniger. Im Anschluss sollte der Endverbraucher den Boden komplett neu einpflegen.
aus Parkett Magazin 03/06 (Handwerk)