Elektronisches Lastschriftverfahren bleibt erhalten


Köln - Das elektronische Lastschriftverfahren (ELV) ist für den Textileinzelhandel ein besonders wichtiges Bezahlverfahren. Nach einer Untersuchung des Europäischen Handels-Instituts (Köln) in Zusammenarbeit mit dem BTE werden im Textileinzelhandel rund 45 Prozent des Umsatzes mit dem kostengünstigen ELV-Verfahren abgewickelt. Dagegen lag der Umsatzanteil beim PIN-gesteuerten electronic cash-System nur bei knapp 6 Prozent.

In der Vergangenheit hatte sich die Deutsche Kreditwirtschaft immer wieder gegen das vom Handel präferierte elektronische Lastschriftverfahren ausgesprochen. Technische Barrieren - wie der noch bis vor kurzem angekündigte Wegfall des Magnetstreifens auf der Zahlkarte, in dem die für das Lastschriftverfahren benötigten Daten gespeichert sind - hätten das ELV-Verfahren sehr bald faktisch "ausgehebelt".

Nun hat sich jüngst der Zentrale Kreditausschuss ZKA, in dem die Banken und Sparkassen Deutschlands organisiert sind, für das Nebeneinander von Unterschrift basiertem Lastschriftverfahren und PIN-gestützem electronic cash-Verfahren ausgesprochen. Man wolle sich dem Wettbewerb stellen, so das Statement des ZKA auf einer Informationsveranstaltung in Bonn, an der BTE, HDE und Vertreter größerer Handelskonzerne teilnahmen.

Der ZKA versicherte, dass die Bank- bzw. EC-Karten auch weiterhin mit dem bisherigen Magnetstreifen ausgestattet werden - bis weit über das Jahr 2010 hinaus. Auch die entsprechenden Datenfelder auf dem Karten-Chip würden frei geschaltet und könnten damit von den Kartenterminals im Handel für das ELV-Verfahren ausgelesen und genutzt werden. Damit dürfte das Lastschriftverfahren, dem schon ein baldiges Ende vorausgesagt wurde, verfahrenstechnisch langfristig gesichert sein.
aus Haustex 06/06 (Handel)