Versender: Kein Zusatzumsatz durch das Internet


Das Internet ist zwar ein neuer, kostengünstiger Bestellweg. Aber bei den klassischen Versendern sorgt das E-Business kaum für Zusatzumsätze. Dabei berichten die Versandhändler von Besucherrekorden auf ihren Webseiten: Quelle hat allein im Dezember 2000 über 1,2 Mio. Besucher gezählt. Muttergesellschaft Karstadt Quelle rechnet für 2001 mit einem Internet-Umsatz von über 1 Milliarde DM allein über Quelle. Auch der Otto-Versand in Hamburg will im laufenden Jahr die 1 Mrd. DM-Umsatzschwelle im Netz überschreiten. Allerdings gibt keins der Unternehmen bekannt, wieviel Umsatz vom klassischen Katalog- auf das Internetgeschäft verlagert wird, bzw. welche Zusatzumsätze durch das E-Business generiert werden.

Vom Bundesverband des Deutschen Versandhandels (BVH) weiß man aus Erfahrungen seiner fast 200 Mitgliedsunternehmen, die immerhin ein Umsatzvolumen von rund 36 Mrd. DM erwirtschaften (Gesamtbranche 40,9 Mrd. DM in 1999), dass das Internet bisher eher ein neuer Bestellweg denn ein neuer Vertriebskanal ist. Statt per Postkarte oder Telefon zu bestellen, mache man dies jetzt eben elektronisch. Auch beim Berufsverband Bürowirtschaft hat man inzwischen festgestellt, dass über das Internet keine Zusatz-umsätze generiert werden, obwohl manche Großhändler bereits mehr als 25 % ihres Umsatzes über Webshops erzielen.

Und auch beim Otto-Versand räumt man ein, daß der ganz überwiegende Teil der Online-Bestellungen auf Kosten der klassischen Bestellformen erzielt wird. Rund die Hälfte der Internet-Bestellungen gehe auf Kosten von Btx-Umsätzen. Das Zusatzgeschäft durchs Web bewege sich auf niedrigem Niveau, heißt es in der Otto-Zentrale in Hamburg.
aus BTH Heimtex 05/01 (Handel)