Lastschriftverfahren kann sich behaupten


Köln - Das elektronische Lastschriftverfahren mit ec-Karte erfreut sich im Textilfachhandel nach wie vor großer Beliebtheit. Nach einer gemeinsamen Erhebung von BTE und dem EHI-Euro-Handelsinstitut entfielen im vergangenen Jahr 41,5 Prozent der Umsätze des Textilfachhandels auf die elektronischen Lastschriftverfahren ELV, OLV und PoZ. Der Anteil von Bar-Zahlungen betrug 40,3 Prozent. Erst mit deutlichem Abstand folgt die Kreditkarte mit einem Anteil von 8,6 Prozent, electronic cash (mit PIN) mit 7,6 Prozent und Kundenkarten mit Zahlungsfunktion mit 1,3 Prozent.

Gegenüber dem Vorjahr 2004 hat sich der Anteil der Lastschriftverfahren allerdings um fast drei Prozentpunkte verringert. Gewinner war electronic cash, das zwei Prozentpunkte zulegen konnte. Alle übrigen Zahlungsarten verzeichneten nur geringe Veränderungen. An der Umfrage beteiligten sich die meisten Textil-Großfilialisten, aber auch viele mittelständische Modefachgeschäfte. Der Anteilsgewinn von electronic cash ist größtenteils auf ein verändertes Risikomanagement als Folge der in den letzten Jahren steigenden Ausfallraten bei den Lastschriftverfahren zurückzuführen. Dadurch konnte die endgültige Ausfallrate bei dieser Zahlungsform im gesamten Handel, die im Jahr 2004 auf 0,123 Prozent vom Lastschriftumsatz (nach Mahnungen usw.) gestiegen war, wieder auf einen Wert von 0,109 Prozent gedrückt werden. Zum Vergleich: 2002 lag dieser Wert bei 0,073 Prozent, 2003 bei 0,093 Prozent.

Mit durchschnittlich 0,4 bis 0,5 Prozent sind dagegen die vorläufigen Ausfälle (Rücklastschriften-Quote) unverändert geblieben. Damit können zwar immer noch vier von fünf Rücklastschriften nach nochmaliger Einreichung, Mahnung, Inkasso usw. wieder eingebracht werden, doch ist dies mit Zeit- und meist auch Kostenaufwand verbunden. So liegen die Bearbeitungskosten der Kundenbank für diese Rücklastschriften, die von den Kreditinstituten berechnet werden, mehrheitlich zwischen 3 und 7,50 Euro. Hinzu kommen meist noch Gebühren für die Herausgabe der Kundenanschrift von durchschnittlich 10 bis 11 Euro, in der Spitze sogar bis zu 40 Euro. Allerdings erhalten insbesondere mittelständische Fachhändler in ländlichen Gebieten die Adressen zum Teil gebührenfrei.

Die Ausfallraten hängen in der Regel stark von der Geschäftsgröße ab. Während gerade größere Unternehmen mitunter vorläufige Ausfallraten bis zu einem Prozent verkraften müssen, haben fast 40 Prozent - vor allem mittelständische Fachhändler - keine oder nur geringe Ausfälle. So liegen speziell im mittelständischen Textilfachhandel die Ausfallraten auch deutlich besser als der Durchschnitt. Der vorläufige Ausfall betrug dort lediglich 0,098 Prozent, der endgültige Verlust belief sich sogar nur auf 0,038 Prozent.

Dies dürfte auf den meist höheren Anteil an persönlich bekannten Kunden in diesen Geschäften sowie eine sorgfältigere Kontrolle der Unterschrift (ggf. mit Identitätsüberprüfung) auf dem Lastschriftbeleg zurückzuführen sein, was Betrugsversuche durch Fremde erschwert.

BTE-Tipp: Verwenden Sie Zahlkarten-Terminals, die auf Knopfdruck vom preiswerten ELV auf das ausfallsichere (aber teurere) electronic-cash (mit PIN-Eingabe) umzustellen sind, um Kunden bezogen flexibel reagieren zu können.
aus Haustex 09/06 (Handel)