ParkettMagazin-Umfrage zur Bedeutung der Laminatböden im Holzhandel

Laminat-Nachfrage steigt

Laminatböden haben im Holzhandel merklich an Bedeutung gewonnen, berichtet u.a. der Gesamtverband Deutscher Holzhandel (GD Holz). ParkettMagazin hat dies zum Anlass für eine kleine Umfrage genommen. Sechs große Holzhändler gaben Auskunft. Dabei zeigte sich einmal mehr, dass die Einschätzung der Marktsituation alles andere als einheitlich ist. Oder wie es der GD Holz ausdrückt: 'Die Firmenkonjunktur steht über der Branchenkonjunktur." Unternehmen entwickeln sich sehr unterschiedlich - abhängig davon, was der Einzelne getan oder nicht getan hat.

Nach ihrem Laminatboden-Absatz im ersten Quartal 2006 gefragt, berichteten die meisten Betriebe von einer Verbesserung in Wert und Menge gegenüber dem Vorjahresquartal. Allerdings variieren die genannten Zuwächse stark: von 'im Prinzip wie im Vorjahr, aber eine 18%ige Steigerung im April" über plus 5 bis 7% bis zu knapp 40%-Plus. Lediglich ein Holzhändler bildet eine Ausnahme, da er bei Laminatböden ein Minus von 28% gegenüber dem Vorjahr registrieren musste.

Doch woher kommen die Veränderungen? Die meisten Befragten erklärten, dass sie in ihre Ausstellung bzw. ins Marketing investiert hätten. Mehr Musterflächen, auf denen vor allem auch hochwertige, dunkle Dekore zu sehen sind, hätten beim Endverbraucher Wirkung gezeigt. Der Holzhändler mit einem Zuwachs von knapp 40% in Wert und Menge erklärte, dass u.a. verstärkt Preiseinstiegssegmente beworben und Handwerker umworben wurden. Die meisten Befragten sehen somit kein gewachsenes Endverbraucher-Interesse an Laminatböden. Sie haben vielmehr beobachtet, dass sich eher durch eigene Initiativen - beispielsweise durch eine größere Ausstellung - ihr eigener Marktanteil in der Region erhöht hat. Für einen der Holzhändler sind die Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr lediglich Nachholeffekte, die aus Lieferschwierigkeiten resultieren.

Kopfzerbrechen bereitet die Entwicklung der Preise. Rohstoffseitig haben sowohl Parkett- als auch Laminatböden zugelegt (Preisanhebung Holzwerkstoffe, Beschaffungsschwierigkeiten Exotenhölzer), was sich bereits auf die Einkaufspreise auswirke. 'Diese Entwicklung muss umgehend von allen Anbietern im Markt weitergegeben werden", betont ein Holzhändler. Ob sich die Marktpreise für Laminatböden insgesamt stabilisiert haben, wird grundsätzlich unterschiedlich beantwortet: Während die eine Hälfte dies bejaht, antwortet die andere Hälfte der Befragten mit einem entschiedenen 'Nein".

Für die meisten der befragten Unternehmen haben Parkett und Massivholzdielen nach wie vor den größten Anteil am Sortiment Hartböden. Im ersten Quartal 2006 hat sich die Nachfrage nach Parkett mehreren Holzhändlern zufolge sehr gut entwickelt. Gleichwohl sind Laminatböden längst von großer Bedeutung bei den befragten Holzhändlern: Von ungefähr ein Drittel des monetären Umsatzes bis 'zu gleicher Bedeutung im Wert wie bei Parkett" reicht die Spanne.

Beinahe alle Gesprächspartner sehen aktuell die beste Entwicklung bei Marktpreisen von 10 bis 17 EUR/qm. Ein Umfrageteilnehmer gab an, dass bei ihm Laminatböden zum Marktpreis von 15-30 EUR/qm verstärkt nachgefragt wurden. Darüber 'wird die Luft dünn", dennoch ließen sich bei entsprechender Beratung und Marketingunterstützung auch Preise über 30 EUR/qm realisieren.

Doch für welche Ausstattungsmerkmale bei Laminatböden sind die Endverbraucher bereit, mehr Geld auszugeben? Bei besonderen Ausstattungsformen ist eine wirksame Trittschalldämmung ein gutes Verkaufsargument. Auch trendige, dunkle Dekore und V-Fugen erfreuen sich der Umfrage zufolge einer wachsenden Beliebtheit. Andere Zusatzmerkmale wie Synchronpore, antistatische bzw. antibakterielle Ausrüstung sind dagegen weniger wichtig.
aus Parkett Magazin 04/06 (Handel)