DTI-Tapetenstudie 2001

Erfurt ist die bekannteste Tapetenmarke

Sehr positiv für Erfurt fiel eine im Frühjahr 2001 im Auftrag des Deutschen Tapeten-Instituts durchgeführte Verbraucherumfrage aus. Danach konnten sich 51 % der Befragten an die Marke Erfurt erinnern - damit ist Erfurt der bekannteste Tapetenanbieter.

Das Deutsche Tapeten-Institut wollte die aktuelle Einstellung der Deutschen zu Tapeten und zum Tapezieren wissenund beauftragte im Frühjahr 2001 das Mafo-Institut in Schwalbach mit einer umfassenden Verbraucher-Umfrage. Die repräsentative Stichproben-Erhöhung umfasste 1.379 haushaltsführende Personen in Deutschland West und Ost.

Besonders interessant für die Tapeten-Industrie war die Frage nach dem Bekanntheitsgrad der einzelnen Anbieter. Immerhin 70 % der Probanden konnten sich bei der gestützten Befragung an mindestens einen Herstellernamen erinnern - davon 51 % an Erfurt, in den neuen Bundesländern waren es sogar 76 %. Die übrigen Anbieter folgten mit doch deutlichem Abstand. Auf Platz 2 folgte Rasch mit 18 %. Etwas überraschend die gute Platzierung der beiden ostdeutschen Tapetenfabriken Schwedt mit 12 % und Coswig mit 11 %. Dies lässt sich nur mit einem überproportionalen Bekanntheitsgrad im Osten Deutschlands erklären, denn es ist kaum nachzuvollziehen, woher westdeutsche Verbraucher die beiden Unternehmen kennen sollten, die keine Endverbraucherwerbung betreiben und auch im Handel nicht aktiver als andere Anbieter sind. A.S. Création kam in der Umfrage ebenfalls auf einen Bekanntheitsgrad von 11 %, beim Konsumenten präsent sind auch die Marburger Tapetenfabrik, Mohr und Salubra.

Überstreichbare Wandbeläge liegen nach der Mafo-Studie weiterhin im Trend. Mit 49 % hat fast die Hälfte aller Bundesbürger im Rahmen der letzten Renovierungsarbeiten auch für frische Wände gesorgt, davon verarbeitete fast ein Drittel (31 %) Rauhfaser, in den neuen Bundesländern sogar 45 %. 41 % haben zumindest ihre vorhandene Rauhfaser neu gestrichen.

Platz 2 auf der Beliebtheitsskala nahmen Papiertapeten ein, wobei die Studie nicht zwischen gemusterten und geprägten überstreichbaren Qualitäten differenziert. Putze auf Platz 3 sind inzwischen zu einem ernstzunehmenden Wettbewerber für Tapeten und Rauhfaser geworden. Nennenswerten Anteil erreichten auch noch aufgeschäumte Strukturtapeten, die übrigen Warengruppen spielten mit Anteilen deutlich unter 10 % nur eine untergeordnete Rolle.

Beim Tapezieren legen die Deutschen überwiegend selbst Hand an: 80 % im gesamten Bundesgebiet und 91 % in den neuen Ländern. Dabei machen sich klar die Anstrengungen der Wandbelagsindustrie um verarbeitungsfreundliche Produkte bemerkbar, denn 90 % der Befragten hatten beim letzten Tapezieren keinerlei Probleme.

Neben den praktischen Aspekten spielt der Geschmack die Hauptrolle beim Tapetenwechsel - und hier belegt die Studie die eindeutige Vorliebe der Deutschen zu klarer, heller Raumgestaltung. Nur 14 % bevorzugten lebhafte Muster an den Wänden, 41 % meinten, dass man sich an Mustertapeten schnell sattgesehen hat. Dagegen bestätigen 57 % den Trend zu hellen, weißen Wänden, 28 % den nach ' mehr Farbe an der Wand".

Warum wird tapeziert? Bei rund 25 % der Bundesbürger weckt der Frühling den Wunsch nach neuen vier Wänden, gefolgt von den Sommer- also Urlaubsmonaten. Das überwiegende Motiv ist rein ästhetischer Natur: 61 % fanden ihre Wände bzw. Decken unansehnlich, 23 % wollten Abwechslung in ihrer Wohnung. Der Anstoß zur Neugestaltung kommt dabei zu 36 % von den Frauen, die auch unverändert bei der Wahl der Wandbekleidung eine wichtige Rolle spielt.

Informationen über neue Wandbekleidungen sammeln 37 % im Handel, 27 % hören auf den Rat von Freunden und Bekannten und 18 % lassen sich von Zeitschriften inspirieren.

Positiv für die Branche ist, dass 65 % aller Deutschen und sogar 76 % der Bürger in den neuen Bundesländern das Tapeten aussuchen Spaß macht. 77 % haben dazu Bau- und Heimwerkermärkte, Fachmärkte bzw. Fachabteilungen in Verbrauchermärkten aufgesucht. Lediglich 17 % kaufen im Fachgeschäft und 14 % über den Maler. Denn 60 % der Kunden brauchen nach eigenen Angaben keine Beratung beim Tapetenkauf - allerdings nimmt der Anteil derjenigen zu, die gerne auf fachlichen Rat zurückgreifen würden - und fast drei Viertel der Befragten ist es wichtig, die Tapeten gleich mitnehmen zu können.

Wichtigste Kaufkriterien sind mit über 80 % Optik/Design, Qualität und Haltbarkeit der Wandbekleidung. Aber auch Verabeitungsvorteile wie leichtes Tapezieren und ansatzfreie Bahnen sind mit 75 % Anteil von großer Bedeutung. Der Preis spielt mit 72 % ebenfalls eine entscheidende Rolle.

Die akzeptable Preisspanne für eine qualitativ gute Tapete liegt zwischen 7,70 und 29,90 DM VK (Ostdeutschland 6,60 bis 21 DM, Westdeutschland 8,00 bis 32 DM). Darunter erwartet man minderwertige Produkte und bei einem Rollenpreis ab 30 DM scheint es schwerer, den Mehrwert nachzuvollziehen.
aus BTH Heimtex 09/01 (Tapeten, Wandbeschichtungen)