Teppichland Berlin lud zum zweiten Asien-Event in diesem Jahr

China liegt in Charlottenburg

Außergewöhnliche Werbung kann ein Markenzeichen werden - wenn sie kontinuierlich verfolgt wird. Aus diesem Grunde organisierte das Teppichland Berlin im Rahmen der regionalen Asien-Pazifik-Wochen eine neue Auflage seines China-Events, das im März für Aufmerksamkeit gesorgt hatte. Die aufwändige Veranstaltung damals war mit über 2.000 Gästen ein klarer Erfolg. Neue Kunden in gehobenen Gesellschaftsschichten hatten erschlossen werden können.

Um es vorweg zu nehmen: Das zweite China-Event des Teppichlands Berlin war mit dem erfolgreichen Original kaum zu vergleichen.

Allein schon der zeitliche Rahmen - ein Mittwoch zwischen 17 und 20 Uhr - schien wenig dazu angetan, Kundenmassen nach Charlottenburg zu lotsen. Von drei aufgebauten Bühnen in den beiden Hallen wurde nur eine genutzt. Trotzdem will man rund 500 Besucher gezählt haben. Selbst wenn es weniger gewesen sein sollten, "die PR verpufft nicht", ist Prokurist Günter Krug überzeugt. Zwar hatte er die dreifache Gästezahl erwartet, doch erst in den kommenden Wochen könne das wahre Resultat gemessen werden. Telefonische Resonanz jedenfalls sei schon am Folgetag erkennbar geworden.

Geringe Kosten

Ohnehin war die Nachlese der März-Veranstaltung mit relativ geringen finanziellen Aufwand zu realisieren. Die Dekoration sah bekannt aus und das Teppichland konnte sich in der Hauptstadt vorteilhaft in die Reihe der Veranstaltungen der regionalen Asien-Pazifik-Wochen einbringen. Verbunden damit war kostenlose PR in Form von Aufmerksamkeit in den Medien und Erwähnung in allen rogrammen, einschließlich der Senatspublikationen. Krug: "Das ist wie Bargeld in sechsstelliger Höhe." Als Gegenleistung sponserte das Teppichland den Teppichboden für Bühnen, auf denen chinesische Künstler in Berlin auftraten und stattete das Kranzlereck, den VIP-Punkt der Asia-Pazifik-Wochen, mit antiken chinesischen Teppichen und Accessoires aus.

Beteiligung von Vorwerk

Mit einem Mailing an 20.000 Kunden war im Vorfeld auf das Mittwoch-Event aufmerksam gemacht worden. Teppichbodenhersteller Vorwerk hatte sich an den Kosten dieser Aktion zur Hälfte beteiligt. Im Rahmen ihrer Dialog Art Collection präsentierten die Hamelner "Hundert Jahre Kunst auf Teppichboden".

Nicht ohne Asien-Bezug, denn zwei der Künstler, die Vorwerk-Teppichboden mit ihrem kreativen Design zum Kunstobjekt haben werden lassen, stammen aus Japan: Arata Isozaki und Kazue Yoshikawa-Miyata.

Allerdings hinterließ die Vorwerk-Ausstellung beim Publikum keinen nachhaltigen Eindruck, zumal der Aufbau reichlich improvisiert wirkte und wenig herausgehoben wurde. Schade.

Dafür konnten sich die Gäste wieder an Showelementen chinesischer Artisten erfreuen. Live-Musik mit schrillen Tönen, Figuren der Peking-Oper, begeisternde Kung Fu Kämpfer und der She Huo Umzug als Ausschnitt eines Volksfestes der Provinz Shaanxi boten Auge und Ohr reichlich Beschäftigung.

Charakter zeigen

Teppichland-Inhaber Reinhard Hainz, der nur noch einen Standort in Berlin betreibt und dort zur Sortimentserweiterung an einem Wohnen & Sparen Markt beteiligt ist, glaubt, mit der Event-Schiene auf die richtige Art von Werbung zu setzen: "Jedes Unternehmen hat seinen Charakter - auch seinen Werbecharakter - und wenn man den umwirft, sieht es schlecht aus."

Bei Teppichland liegt dieser Charakter nicht zuletzt in der wertigen Ware. Neben der breiten Orient-Palette und dem Vorwerk-Studio finden sich in der Teppichboden-Bibliothek Beläge von Tiara, TWN, HWP und Danfloor, im Angebot sind auch hochwertige Artikel von Tretford, Jab Anstoetz, Forbo Carpet, Globus, Fliesen von Interface - und der neue 200 Farben-Velours Noblesse von Neodon.

Permanent werden dazu 2.000 Rollen namhafter Hersteller vorgehalten, so dass der Kunde auf ein sehr umfangreiches Sortiment Zugriff hat.
aus BTH Heimtex 11/01 (Handel)