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Gipsplattenherstellern droht hohe EU-Kartellbuße


Mehreren Gipsplattenherstellern, darunter Knauf aus Iphofen und Lafarge aus Paris, müssen mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen. EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti wirft ihnen und drei anderen Baustoffgruppen vor, sich über Preise bei Gipskartonplatten und anderen Gipsmaterialien abgesprochen zu haben. Lafarge soll nach Informationen der Financial Times Deutschland ein Bußgeld bis 100 Mio EUR wegen der Beteiligung an dem Kartell drohen. Die EU-Wettbewerbskontrolleure gehen dem Verdacht illegaler Preisabsprachen zwischen Gipsplattenherstellern bereits seit Herbst 1998 nach, als die Niederlassungen mehrerer Produzenten durchsucht wurden. Im April hatte die Kommission dann mitgeteilt, das sie gegen fünf Gipsplattenhersteller jeweils förmliche Kartellverfahren eingeleitet habe. Die Höhe einer möglichen Strafe hängt von der Dauer und der Zusammenarbeit der Betroffenen mit der Kommission ab. Knauf wies die erhobenen Vorwürfe der EU-Wettbewerbsbehörde scharf zurück. Die von der EU-Kommission vorgeworfene Abstimmung von Preiserhöhungen innerhalb der Gipsplattenindustrie habe so nicht stattgefunden. Vielmehr hätten die anderen Unternehmen "nachgezogen", wie das auf einem Markt allgemein üblich sei. Neben Knauf richten sich die Vorwürfe der Kommission noch gegen die französische Baustoffgruppe Lafarge, die britische BPB, sowie die deutsche Gyproc, mittlerweile eine Tochter von Lafarge, sowie gegen ein weiteres Unternehmen. Die Baustoffgruppen sollen sich in den 90er Jahren mehrere Jahre lang über Preise abgesprochen haben.
aus BTH Heimtex 12/02 (Wirtschaft)