Ewifoam: Leitfaden zur optimalen Dämmung

Welche Dämmunterlage für welchen Einsatz?

Heute werden zwei Drittel aller Mehrschichtparkette - und fast alle Laminatböden - schwimmend verlegt. Dennoch wissen nach Ansicht von Ewifoam viele Händler und Handwerker nicht, welche Dämmunterlage für welche Anwendung einzusetzen ist. Der nordbayerische Anbieter von Parkett- und Laminatunterlagen hat entsprechende Auswahlkriterien für die optimale Beratung der Bauherren zusammengestellt.

Erstes Kriterium für die Auswahl der richtigen Dämmunterlage ist das Thema Fußbodenheizung. Soll die Dämmunterlage auf einem beheizten Estrich verlegt werden, dann scheiden hochwärmedämmende Matten aus Polystyrol, Holzfasern und Wolle aus, aber auch Schaumstoff- und Korkunterlagen mit einer Dicke von mehr als 5 mm. Stattdessen sollten dünne Vliese, Wellpappen und 2 mm-Schaumunterlagen zum Einsatz kommen. Grundsätzlich gilt: Je dünner ein Material, desto eher ist es auf Grund des geringeren Wärmedurchlasswiderstandes zur Verlegung auf beheizten Fußbodenkonstruktionen geeignet. Eine geringere Dicke bedeutet allerdings auch, dass Abstriche bei der Schalldämmung gemacht werden müssen. Empfehlungen des Herstellers sollten in jedem Fall beachtet werden.

Schalldämmung erforderlich?

Falls eine Schalldämmung nicht notwendig ist, kann auch eine einfache, kostengünstige Unterlage gewählt werden, beispielsweise ein unvernetzter PE-Leichtschaum oder Wellpappe. Letztere eignet sich auf Grund der geringeren Beständigkeit gegenüber dauerhafter, dynamischer Beanspruchung nur für wenig frequentierte Räume.

Ist eine Schalldämmung notwendig, muss zum einen der Trittschall - also die Schallübertragung in benachbarte Räume - reduziert werden. Ein 2 mm-PE-Schaum reduziert den Trittschall um ca. 16 dB, eine einfache Wellpappe um magere 12 dB. Der Großteil der bekannten Unterlagen bringt weniger als 20 dB-Reduzierung, nur Spitzenprodukte erreichen höhere Werte.

Der Raumschall hingegen - also das Geräusch, das im Raum selbst zu hören ist - lässt sich entgegen der Auffassung vieler Laien deutlich reduzieren. Gerade im hochwertigen Wohnungsbau sollte der Handwerker auf die Raumschallreduzierung setzen. Vereinfacht gilt: Je größer die Masse, desto größer kann die Raumschallabsorption sein und desto geringer ist das "Klack-Klack"-Geräusch der Böden. Momentan werden mit den besten Unterlagen Raumschall-Verbesserungswerte von 23-25 Sone nach EPLF-Messmethode erreicht. Während sich der Trittschalldämmwert mit zunehmendem Lufteinschluss in der Unterlagsmatte verbessert, verhält es sich beim Raumschall genau umgekehrt. Ausnahme:Durch die Verklebung von Parkett/Laminat mit selbstklebenden Unterlagsbahnen verringert sich der Raumschall gegenüber der losen Verlegung erheblich.

Druckstabile Matten

Ein weiteres Kriterium ist die Druckstabilität einer Unterlagsmatte. Ein einfacher, unvernetzter PE-Schaum, der punktuell oder zonenweise durch schwere Lasten überlastet wird, "platzt" geräuschlos und "entlässt" aus der Matte die eingeschlossene dämmende Luft. Dadurch verliert eine solche Unterlage ihre dämmende Wirkung. Ist mit größeren Belastungen zu rechnen, sollten Schwerschäume mit Dichten ab 25 kg/cbm eingesetzt werden. Geeignet sind auch vernetzte Schäume oder Matten aus Wollfasern, die sich immer wieder aufrichten.

Bei dauerhaft großen statischen Lasten sollte der Handwerker auf besonders druckstabile PU/Mineralsand-, Kork- oder Holzfaserunterlagen setzen. Insbesondere bei schwimmend verlegten Böden mit mechanischer Verriegelung ist auf eine hohe Druckfestigkeit unbedingt zu achten. Ein normaler Schaum, aber auch ein vernetzter Schaum mit einer Dicke über 3 mm, würde im Fugenbereich eines mechanisch verriegelten Bodens bei dynamischen, extrem punktuellen Beanspruchungen zum Bruch führen. Ob sich eine Unterlagsbahn bei Entlastung dann wieder hundertprozentig aufrichtet, hat hierauf keinen Einfluss.

Darüber hinaus muss der Untergrund für die Verlegung einer Dämmunterlage ausreichend eben sein. Großflächige Unebenheiten von mehr als 5 mm auf einer Länge von 2 m können von einer Unterlagsmatte nicht mehr ausgeglichen werden. Zwischen Parkett/Laminatboden und Dämmunterlage bilden sich dann Hohlräume.

Wichtig ist auch ein ausreichender Feuchteschutz

Um jegliches Risiko zu vermeiden, sollte der Parkettleger generell als Dampfbremse eine 80 µm dicke PE-Folie oder eine Alukaschierung einbauen.
aus Parkett Magazin 05/06 (Handwerk)