Fürstenberg: Gute Beratung und Qualität werden groß geschrieben

Mini-Ausstellung mit maximaler Wirkung

Was tun, wenn der Schauraum kaum größer als eine Garage ist und dennoch viel Parkett gezeigt werden soll? Bei Fürstenberg Parkett in Iserlohn hat man lange überlegt, wie sich einerseits die Vielzahl der Muster unterbringen lässt, andererseits der Kunde die Übersicht behält. Entwickelt wurden zwei große Schranksysteme, in denen die Muster hinter Schiebetüren farblich sortiert verstaut sind. Die Türfronten schmücken Ambiente-Fotos und Arbeitsproben. Das Ausstellungssystem ist nur eine von vielen Ideen, die Geschäftsführer Christian Blatt konsequent in die Tat umsetzt.

Ein Blick in die Iserlohner Geschäftsräume von Fürstenberg Parkett macht deutlich: Hier wird präzise und strukturiert gearbeitet, gleichzeitig legt man viel Wert auf Service und Beratung. An den Wänden finden sich Zeitungsartikel und Unternehmensgrundsätze genauso wie zahlreiche Aus- und Weiterbildungszertifikate. Firmenchef Christian Blatt selbst stammt aus einer Parkettlegerfamilie - Vater Ewald war lange Lehrlingswart im Regierungsbezirk Arnsberg und Bruder Axel führt heute den väterlichen Betrieb. Er hat sich über die Jahre intensiv weitergebildet und ist heute Betriebswirt des Handwerks sowie Parkettleger-, Schreiner- und Estrichlegermeister. Und die nächste Ausbildung ist bereits in Planung: Der vereidigte Sachverständige für Parkett- und Fußbodenarbeiten wird ab Herbst Bauphysik studieren, 'weil ich mich oft frage, warum etwas so ist, wie es ist."

Professionelle Beratungsunterlagen

Entsprechend genau und umfassend werden auch die Kunden beraten. In einem selbst konzipierten Ordner hat Blatt Referenzen und Verlegemuster, aber auch Informationen zu technischen Details wie Fugenbildung, Klebstoffe und Untergrundaufbauten zusammen getragen. Da sich jeder zweite Kunde über die Härte des Holzes erkundigt, ergänzen Brinellwerte in Diagrammen und Tabellen die Informationen. Farbveränderungen des Holzes sind ebenfalls thematisiert. Die Wirkung des einfallenden Lichts wird an Beispielhölzern gezeigt.

Arbeitsproben zum Anfassen

Wohl durchdacht ist auch die kleine Ausstellung. Auf beiden Seiten des Schauraums stehen selbst gebaute Schrankwände, in denen die Parkett-, Laminat-, Kork- und Teppichmuster untergebracht sind. Die Schrankfronten listen zum einen die verschiedenen Bodenbeläge auf und zeigen zum anderen auf einem Ambiente-Foto ihre Wirkung im Raum. Außerdem laden den Kunden in jede Schiebetür eingelassene Musterflächen zum Berühren des Bodenbelags ein.

Parkett und Massivholzdielen - in erster Linie lackversiegelt - sind mit Umsatzanteilen von 50% bzw. 30% die wichtigsten Produktgruppen bei Fürstenberg. Während aus dem Jaso-Programm vor allem Zweischicht- und Massivparkette angeboten werden, ist der österreichische Parketthersteller Weitzer der Lieferant für Buche-/Eiche-Zweischicht- und Dreischichtparkett. Mit dem belgischen Unternehmen Gebo hat Fürstenberg einen eher seltenen Lieferanten für Massivholzdielen im Angebot. 'Uns hat vor allem die hohe Passgenauigkeit der Dielen aus amerikanischer Weißeiche beeindruckt", so Christian Blatt, der ebenso die verschiedenen Sortierungen und Oberflächen der Eichendielen zu schätzen weiß. Wichtig - weil zukunftsträchtig - sind für den Firmenchef auch die Furnierböden von Tarkett: 'Da sehe ich ein großes Potenzial, weil so ein echter Nussbaumboden für den Otto Normalverbraucher erschwinglich bleibt."

Zudem verlegen die Westfalen - vor allem in Kinder- und Schlafzimmern - viele Korkböden. Mit einem Umsatzanteil von immerhin 5% ist dieser spezielle Bodenbelag, der von Amorim bezogen wird, recht gut vertreten. Laminatböden (Umsatzanteil: 10%) ergänzen das Programm. Allerdings setzt Blatt bewusst auf Laminatböden, 'die man im Baumarkt nicht findet", weil es in der Nachbarschaft eine ganze Reihe von Baumärkten gibt. Textile und elastische Beläge wiederum stellen mit insgesamt rund 5% eher ein Randgeschäft für Fürstenberg dar, zum Beispiel wenn aus gesundheitlichen Gründen ein Raum mit einem hygienischeren CV-Belag ausgelegt werden soll.

Jedes zweites Angebot ein Auftrag

Die Privatkunden können sich einerseits in der kleinen Ausstellung informieren. Andererseits berät Christian Blatt 'mit seinen Müsterken" auch beim Kunden zu Hause - wofür man sich gut und gerne zwei Stunden Zeit nehmen sollte. Hat sich ein Kunde für einen Bodenbelag entschieden, dann schreibt Christian Blatt das Angebot. Präzise und detailliert listet er die Preise auf, wobei er gelegentlich mehrere Optionen anbietet. Eine häufige Sonderleistung: Falls gewünscht, schleift das Fürstenberg-Team noch zwei Mal mit einer "Trio" von Lägler nach, um eine besonders feine Oberfläche zu erzielen. Bei jedem zweiten Angebot hat Fürstenberg Erfolg, der Kunde unterzeichnet den Auftrag.

Auf der Baustelle zählen den Erfahrungen zufolge dann vor allem Sauberkeit und Service. Christian Blatt beispielsweise verspricht seinen Kunden, dass man nicht mehr Dreck hinterlässt als wenn ein Monat lang nicht Staub gewischt wurde. 'Wenn es mehr ist, dann komme ich selbst putzen." Ob auch der Service zur Zufriedenheit war, kontrolliert der Parkettlegermeister mit einem eigens konzipierten Fragebogen, der jedem Kunden zum Abschluss überreicht wird.

In erster Linie Verlegebetrieb

Die Iserlohner arbeiten nach wie vor in erster Linie als Verlegebetrieb. Nur rund 20% des Umsatzes sind dem Handel mit Bodenbelägen zuzuschreiben. Wie die meisten Handwerksunternehmen gewinnt auch Fürstenberg Parkett seine Kunden in der Regel durch 'Mund-zu-Mund-Propaganda". Die Gelben Seiten und eine ordentliche Internetseite sind weitere wichtige Marketinginstrumente. Blatt schätzt, dass 80% seiner Kunden vor der Kontaktaufnahme den Internetauftritt von Fürstenberg besucht haben. Doch auch mit dem Erfolg einer ersten 'Teppich-Party" zeigte sich der Firmenchef zufrieden. Bei Knabbereien und Getränken hatte der Verlegebetrieb die Teppiche von Jab Anstoetz und Arte Espina in den Vordergrund gerückt.

Darüber hinaus arbeitet der Familienbetrieb im Iserlohner 'Sanierungsteam" mit. Jeweils ein Architekt, Maurer, Dachdecker, Maler, Installateur und Tischler sowie Fürstenberg als Fußbodenexperte bieten gemeinsam ihre Dienste an. Alle zwei Monate kommt über diesen Weg ein Auftrag ins Haus, 'aber letztlich steht und fällt das Ganze mit demjenigen, der die Sache organisiert", weiß Blatt.

Mit der aktuellen Beschäftigungssituation zeigt sich Christian Blatt - wie viele Handwerker - sehr zufrieden. Während die erste Jahreshälfte durchwachsen war, ist man jetzt voll beschäftigt. Aus seiner Sicht herrscht derzeit in Deutschland ein 'gutes Feeling" - u.a. dank der Fußball-Weltmeisterschaft. Bis März 2007 werde Fürstenberg Parkett vollauf beschäftigt sein - und danach könnte es durchaus so weiter gehen.


Fürstenberg - in Kürze

Fürstenberg Parkett
Danziger Str. 1-5
58636 Iserlohn
Tel: 02371-779777
Fax: 02371-779799
www.fuerstenberg-parkett.de

Geschäftsführer: Christian Blatt
Umsatz: 200.000 EUR
Mitarbeiter: 4
Profil: Verlegung und Verkauf von Bodenbelägen (80% Handwerk, 20% Handel)
Bodenbelagsarten: 50% Holzparkett, 30% Massivholzdielen, 10% Laminatböden, 5% Korkparkett, 5% elastische und textile Beläge
Parkett- und Korklieferanten: Jaso, Weitzer Parkett, Gebo, Amorim und Tarkett
aus Parkett Magazin 05/06 (Handwerk)