Egeria GmbH

Mit Egeria ist die zweite Kock-Tochter insolvent


Nach dem Insolvenzantrag von Textildrucker Schloss Holte im Oktober hat nun auch Schwesterunternehmen Egeria (Tübingen) den Gang zum Insolvenzrichter angetreten. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter für den Frottierwaren-Spezalisten wurde der Reutlinger Rechtsanwalt Hansjörg Wanner berufen.

Die unerfreuliche Entwicklung bei dem zur Steinfurter Kock-Gruppe gehörenden Unternehmen kam für Branchenkenner nicht ganz unerwartet: Bereits seit sieben Monaten bekommt die Belegschaft ihre Löhne und Gehälter erst mit Verzögerung, musste die Mutter in Vorleistung treten. Seit Sommer befinden sich Teile der Belegschaft im Ausstand. lm vergangenen Jahr zog die Näherei nach Tschechien, diesen Herbst folgte die Verlagerung eines Teils der Weberei nach Rumänien.

Erst im Mai 2000 hatte Kock Egeria aus der Insolvenz heraus übernommen. Der Frottieranbieter war vollstufig organisiert mit Vorwerk, Weberei, Ausrüstung und Konfektion. Noch im April 2002 hatte sich die Kock-Geschäftsleitung zu Egeria bekannt und das Unternehmen als wichtigen Baustein in der Gruppe bezeichnet. Es ist völlig unklar, wie es bei Egeria weitergeht. Der Insolvenzverwalter ist nicht zu erreichen, im Betrieb selbst geht auch niemand ans Telefon.

Nicht berührt von der Egeria-Insolvenz ist die weitere Kock-Tochter Proflax, die am gleichen Standort residiert und hochwertige Tischwäsche vertreibt.
aus BTH Heimtex 12/02 (Wirtschaft)