Industrievereinigung Chemiefaser

Erfreuliche Steigerung der Produktionsmenge


Frankfurt - Wie die Industrievereinigung Chemiefaser e.V. mitteilt, konnte nach vielen Jahren der Stagnation bzw. des Rückgangs der Produktionszahlen in diesem Jahr erstmals wieder eine Steigerung der Produktionsmenge an Chemiefasern aus deutscher Produktion verzeichnet werden. Diese betrug bis ins 3. Quartal 2006 hinein gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum moderate 2 Prozent. Die geringfügig höhere Absatzsteigerung lässt auf einen zunehmenden Lagerabbau schließen. Auch der Umsatz folgt erfreulicherweise dieser Tendenz, wobei nicht übersehen werden darf, dass die Umsatzgröße auch von steigenden Rohstoffpreisen beeinflusst wird und nicht mit höheren Gewinnen einhergeht.

Die Belebung der Chemiefaserkonjunktur geht vor allem auf einen erfreulichen Inlandsabsatz zurück, denn das Exportgeschäft bewegt sich volumenmäßig leicht unter dem Niveau des Vorjahreszeitraumes. Auf den globalen Märkten konnte das Preisniveau von Chemiefasern zum Teil an die allgemein gestiegenen Rohstoffkosten angeglichen werden, wenn auch mit zeitlicher Verzögerung. Die steigenden nationalen Belastungen, welche z. B. zur Verteuerung der elektrischen Energie in Deutschland führen, konnten nicht weitergegeben werden, da diese Belastungen keine internationale Akzeptanz finden. Dieser politisch gewollte Umstand mindert die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Chemiefaserhersteller und wird sich negativ in deren Jahresergebnis niederschlagen.

Importe an Chemiefasern nahmen mit 2,1 Prozent mengenmäßig und mit 4,9 Prozent wertmäßig zu. Letzteres ist auf die Erhöhung der Rohstoffkosten zurück zu führen. Von der Belebung des deutschen Chemiefasermarktes profitierten alle Chemiefaserarten, allen voran cellulosische Chemiefasern. Wie bereits in den Vorjahren werden vor allem Chemiefasern für technische und medizinische Anwendungen von der Konjunkturerholung begünstigt. Hersteller von Chemiefasern für den textilen Bekleidungsbereich werden gezwungen sein, eventuell noch vorhandene Optimierungspotentiale auszuschöpfen.
aus Haustex 12/06 (Fasern, Garne)