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Betten-Friz
Mit der Gründung einer "Manuellen Bettfedernreinigung zur Entstäubung und Säuberung von handgerupften Enten- und Gänsefedern" im Jahr 1856 wagte die Urgroßmutter der beiden heutigen Firmeninhaber den Schritt in die Selbstständigkeit und legte somit das Fundament für das Fachgeschäft Betten-Friz in Heilbronn, "das zu den ältesten Bettenhäusern in Deutschland zählt", erklärt Gottfried Friz, der gemeinsam mit seinem Bruder Hans-Ulrich Friz bereits in der vierten Generation die Geschicke des Familienunternehmens lenkt. Das Ladengeschäft befindet sich nach einem Neubau Mitte der 70er Jahre sowie kontinuierlichen Umbauten immer noch an seinem ursprünglichen Standort, der heutigen Großen Bahngasse 20 im Herzen der Stadt. Nach dem Wegzug eines benachbarten Handelsunternehmens nutzte man 1990 die Chance, den Gebäudekomplex in Richtung Haupteinkaufsmeile auszudehnen, wo seither mit einer aufwändigen Fassadengestaltung geworben wird. Die nahezu verdoppelte Verkaufsfläche führte seinerzeit zu einer Sortimentserweiterung um Tag- und Nachtwäsche für Damen und Herren, die dem Haus prompt eine "deutlich gesteigerte" Kundenfrequenz bescherte.
So findet der Besucher des Bettenhauses heute auf sieben Etagen in großzügig angelegten und stilvoll dekorierten Abteilungen nicht nur die Sortimente eines klassischen Betten-Spezialisten im mittel- bis hochwertigen Bereich, wie Bettgestelle, Bettwaren, Matratzen, Roste, Bettgarnituren, Frottierwaren, Tischwäsche und Wohnaccessoires, sondern auch Damen- und Herrenmode - von Dessous, Miederwaren, Strümpfen und Unterwäsche bis zu Hemden, Krawatten, T-Shirts und Pullovern.
Mit seiner 150-jährigen Firmengeschichte ist Betten-Friz eine Institution in der 120.000 Einwohner-Stadt und zählt zum Kreis der ältesten Unternehmen in Heilbronn-Franken. Das Einzugsgebiet des Fachgeschäfts reicht in einem gezirkelten Radius von etwa 35 Kilometern ins ländlich geprägte Umland, von dessen hoher Kaufkraft Heilbronn "zu 50 Prozent lebt". Während sich laut Gottfried Friz "alle Bettengeschäfte, die es einmal in der Innenstadt gab, an den Stadtrand oder ins Umland zurückgezogen haben", steht der Einzelhändler gegenwärtig im alleinigen Wettbewerb mit den Heimtextil-Abteilungen namhafter Kaufhäuser in der Heilbronner City sowie den Möblern auf der Grünen Wiese.
Die Tradition des persönlich geführten Bettenhauses wird nicht nur nach außen kommuniziert, sondern auch konsequent gelebt. Mit den beiden Geschäftsführern sind insgesamt sechs Familienmitglieder in leitender Position im Fachgeschäft tätig. Neben den Ehepaaren Gottfried und Angelika Friz sowie Hans-Ulrich und Doris Friz stellt sich sogar Seniorchefin Lore Friz mit ihren 83 Jahren noch täglich in den Dienst der Kunden und bezeichnet sich bescheiden "als gute Seele des Hauses". Mit Haiko Friz, dem ältesten Sohn von Gottfried Friz, arbeitet jetzt bereits die fünfte Generation mit. Dazu beschäftigt das Unternehmen noch 20 Mitarbeiter. In der Kundenkartei des Bettenhauses sind 10.000 Adressen gelistet, die es aufzubereiten und zu pflegen gilt. Als Zielkunde haben die Verantwortlichen Menschen im Visier, die Wert legen auf Qualität, Service und Zuverlässigkeit. Gottfried Friz: "Wir stellen den Kunden in das Zentrum unseres Handelns. Wenn der Applaus des Kunden da ist, dann geht es uns gut."
Über eine gekonnt inszenierte, nach Jahreszeiten gestaltete Dekoration vor dem Laden, flankiert von Verkaufsständern, animiert Betten-Friz Laufkunden dazu, in die Verkaufsräume zu kommen. Im schmalen Eingangsbereich wurden früher mit Frottier- und Tischwäsche die klassischen Lock- und Mitnahmeartikel angeboten, die jedoch aus Platzgründen in die erste Etage wanderten und dort im großen Stil präsentiert werden. Das Tischwäsche-Sortiment hat sich im Laufe der Zeit in den Wohnaccessoires-Bereich "hineinentwickelt" und fordert eine "sehr intensive Beratung". Frottierartikel werden heute auf großem Raum zusammen mit Bademänteln, -Matten und Deko-Zubehör als Gestaltungselemente einer ganzheitlichen Badwelt offeriert.
Herrenmode im Eingangsbereich
Die Neuausrichtung bei den Bad- und Tisch-Programmen führte zu dem ungewöhnlichen Schritt, im Eingangsareal als "Frequenzbringer" Herrenmode zu zeigen, die sich im Untergeschoss "voll entfaltet". Für die Inhaber ist die Ansprache männlicher Konsumenten ein wichtiger Aspekt, wobei man sich hier mit einer "mittleren Erfolgsquote" zufrieden gibt, denn "Herrenmode ist nicht unser Hauptgeschäft." Bei Dessous und Miederwaren für Damen profitiert der Händler "stark vom Bonus der Intimsphäre, in dem wir durch das Thema Bett zuhause sind. Wir erhalten eine gute Mund-zu-Mund-Propaganda, die für uns sehr wichtig ist."
Die Produktgruppen rund ums Bett, wie Bettwaren, Lattenroste, Matratzen und Bettgarnituren steuern bei Betten-Friz etwas mehr als zwei Drittel zum Umsatz bei. Der Bereich Wäsche - Frottierwäsche, Tischwäsche sowie Tag- und Nachtwäsche für Damen- und Herren - schlägt mit einem knappen Drittel zu Buche. Als wichtigste Einkaufsquelle nutzt das Unternehmen den Einkaufsverband Bettenring in Filderstadt, wo man "als Haus der ersten Stunde" praktisch von Beginn an Mitglied ist. "Der Bettenring ist beispielhaft bei Innovationen," konstatiert Gottfried Friz, der es schätzt, dass in den Warenausschüssen Kollegen ehrenamtlich tätig sind. "Dadurch wird verhindert, dass irgendein Konzept entwickelt wird, das für die Mitglieder nicht interessant ist." Aktiv in die Arbeit des Bettenring bringt sich sein Bruder Hans-Ulrich Friz ein. Er fungiert als Ausschuss-Sprecher bei Frottier- und Tischwäsche und sitzt in dieser Funktion auch im Werbeausschuss.
Potenzial im Luxus-Segment
Als "ganz fester Anker im Sortiment" gilt die Marke Dormabell, "für uns eine Top-Lösung." Angeboten wird zudem das Konsumlabel Sympathica mit Produkten in Einstiegspreislage, beispielsweise für Ersteinrichter oder zur Ausstattung von Gästezimmern oder Ferienwohnungen. Typische Discountkunden decken sich zwar beim Straßenverkauf von Friz mit Sonderangeboten ein, zählen aber nicht zu den Zielkunden des Fachgeschäfts. Hingegen soll das Luxus-Segment weiter ausgebaut werden: "Wir sehen für uns noch mehr Platz im oberen Bereich", sagt der engagierte Geschäftsführer.
Abgesehen vom Hauptlieferanten Bettenring sind zum Beispiel bei Bettwaren "starke Partner" die Anbieter Kauffmann, Kirchhoff und Traumina Weber. Bettwäsche wird vorwiegend bei Fischbacher, Elegante, Hämmerle und Doris Meyer bezogen; Lattenroste und Matratzen unter anderem bei Röwa. Wichtige Bezugsquelle bei Tischwäsche sind Sander sowie Bassetti, wo man als "Stützpunktpartner das komplette Programm" gelistet hat. Zudem wird Meterware auf Maß konfektioniert. Stellvertretend für alle "tollen Frottierwarenlieferanten" wird Joop genannt. Im Wäschebereich führt Friz als "das Schiesser-Haus" unter anderem Triumph und Amman.
In der Historie des Bettenhauses nimmt die Reinigung von Daunen und Federn ihren festen Platz ein. Anno 1890 wurde die Handbettfedernreinigung der Gründerin abgelöst durch die erste, mit Dampfkraft betriebene Bettfedern-Reinigungsmaschine im süddeutschen Raum, die ihr Schwiegersohn Christian Friz, der Namensgeber der Firma, einführte. Und zu Beginn des 21. Jahrhunderts unterhalten die Nachfahren noch die "inzwischen einzige Bettfedern-Reinigung in Heilbronn." Während die zu pflegenden Decken und Kissen im Laden in der Innenstadt angenommen werden, befindet sich der Reinigungsbetrieb im nahen Böckingen. Dort ist auch das Nähatelier angesiedelt, wo zum Beispiel Bettwäsche gekürzt oder Frottier-Meterware und Tischwäsche auf Maß konfektioniert werden können. Genutzt wird die Böckinger Nebenstelle auch als Magazin: "Ohne unser Außenlager könnten wir das Fachgeschäft in der Innenstadt auf diese Weise gar nicht bewirtschaften," spielt der Geschäftführer auf die logistischen Probleme von Warenlieferungen in die Gassen der Fußgängerzone an.
Idee: Betten-Cent für Werbung
Um die Kundenbindung zu festigen, organisiert das Unternehmen über das Jahr verteilt zahlreiche Werbemaßnahmen, von Anzeigen in Lokalzeitungen, der Verteilung von Aktionsprospekten und persönlichen Anschreiben per Post bis zu Veranstaltungen und Publikums-Events, wie die Aktivitäten zum 150-jährigen Firmenjubiläum beispielhaft zeigen. "Wir gestalten im Haus die Werbung selbst und können uns manches erlauben, was wir uns über eine Agentur nicht leisten könnten," meint Gottfried Friz. Dass so mancher Händler um den falschen Kunden buhlt, den er niemals bekommen würde, ist für den gelernten Einzelhandelskaufmann eine wichtige Erkenntnis. Hingegen würden Konsumenten, die dem Geschäft die Treue halten, oft als "selbstverständlich" empfunden und bei der Ansprache schlicht vergessen. Der Geschäftsführer engagiert sich auch außerhalb des Unternehmens. So war er zwölf Jahre Vorsitzender der Heilbronner Kaufleute, wo er die Gründung der Heilbronn Marketing vorantrieb und zum Beispiel die erfolgreiche Veranstaltung Jazz und Einkauf einführte. Heute ist er als FDP-Stadtrat sowie als Präsident des Rotary-Clubs Heilbronn-Neckartal aktiv.
Als Händler wünscht er sich von der Industrie, "dass wir es schaffen, gemeinsam für Sortimente rund ums Bett zu werben." Zu diesem Zweck regt Gottfried Friz die Einführung eines "Betten-Cent" an: "Wenn die Branche bereit wäre, von jedem verkauften Produkt einen kleinen Beitrag zusammenzulegen, könnte man die Bedeutung dieses wichtigen Themas verstärkt nach außen kommunizieren."
Petra Lepp-Arnold
Betten-Friz Firmentelegramm
Betten-Friz
Große Bahngasse 18-20
74072 Heilbronn
Tel: 0 71 31 / 8 71 61
Internet: www.betten-friz.de
Inhaber: Gottfried und Hans-Ulrich Friz.
Gründung: 1856 als Handbettfedernreinigung.
Standort: Fußgängerzone Heilbronn.
Mitarbeiter: 20, zuzüglich 6 Mitglieder der Inhaberfamilie.
Sortiment: Bettgestelle, Bettwaren, Matratzen, Roste, Bettgarnituren, Frottierwaren, Tischwäsche, Wohnaccessoires, Tag- und Nachtwäsche für Damen und Herren.
Nebenstelle Böckingen: Bettfedernreinigung, Konfektion Tisch- und Frottierwäsche, Außenlager.
Werbung: Direkt-Mailings, Anzeigen- und Prospektbeilagen in Lokalzeitungen, PR-Aktionen, Kundenveranstaltungen, Internet-Ansprache. aus Haustex 12/06 (Handel)
Bett- und Wäschesortimente auf sieben Etagen
Heilbronn - Das renommierte Fachgeschäft Betten-Friz hat zu seinem 150-jährigen Bestehen zahlreiche Jubiläums-Aktionen und -Angebote auf die Beine gestellt, die sowohl auf die Neukunden-Gewinnung zielen, als auch der Pflege von Stammkunden gelten. Neben einem breiten Angebot von klassischen Produkten rund ums Bett offeriert das Heilbronner Bettenhaus eine große Auswahl an Frequenzbringern, wie Frottier- und Tischwäsche, Wohnaccessoires sowie Tag- und Nachtwäsche für Damen und Herren.Mit der Gründung einer "Manuellen Bettfedernreinigung zur Entstäubung und Säuberung von handgerupften Enten- und Gänsefedern" im Jahr 1856 wagte die Urgroßmutter der beiden heutigen Firmeninhaber den Schritt in die Selbstständigkeit und legte somit das Fundament für das Fachgeschäft Betten-Friz in Heilbronn, "das zu den ältesten Bettenhäusern in Deutschland zählt", erklärt Gottfried Friz, der gemeinsam mit seinem Bruder Hans-Ulrich Friz bereits in der vierten Generation die Geschicke des Familienunternehmens lenkt. Das Ladengeschäft befindet sich nach einem Neubau Mitte der 70er Jahre sowie kontinuierlichen Umbauten immer noch an seinem ursprünglichen Standort, der heutigen Großen Bahngasse 20 im Herzen der Stadt. Nach dem Wegzug eines benachbarten Handelsunternehmens nutzte man 1990 die Chance, den Gebäudekomplex in Richtung Haupteinkaufsmeile auszudehnen, wo seither mit einer aufwändigen Fassadengestaltung geworben wird. Die nahezu verdoppelte Verkaufsfläche führte seinerzeit zu einer Sortimentserweiterung um Tag- und Nachtwäsche für Damen und Herren, die dem Haus prompt eine "deutlich gesteigerte" Kundenfrequenz bescherte.
So findet der Besucher des Bettenhauses heute auf sieben Etagen in großzügig angelegten und stilvoll dekorierten Abteilungen nicht nur die Sortimente eines klassischen Betten-Spezialisten im mittel- bis hochwertigen Bereich, wie Bettgestelle, Bettwaren, Matratzen, Roste, Bettgarnituren, Frottierwaren, Tischwäsche und Wohnaccessoires, sondern auch Damen- und Herrenmode - von Dessous, Miederwaren, Strümpfen und Unterwäsche bis zu Hemden, Krawatten, T-Shirts und Pullovern.
Mit seiner 150-jährigen Firmengeschichte ist Betten-Friz eine Institution in der 120.000 Einwohner-Stadt und zählt zum Kreis der ältesten Unternehmen in Heilbronn-Franken. Das Einzugsgebiet des Fachgeschäfts reicht in einem gezirkelten Radius von etwa 35 Kilometern ins ländlich geprägte Umland, von dessen hoher Kaufkraft Heilbronn "zu 50 Prozent lebt". Während sich laut Gottfried Friz "alle Bettengeschäfte, die es einmal in der Innenstadt gab, an den Stadtrand oder ins Umland zurückgezogen haben", steht der Einzelhändler gegenwärtig im alleinigen Wettbewerb mit den Heimtextil-Abteilungen namhafter Kaufhäuser in der Heilbronner City sowie den Möblern auf der Grünen Wiese.
Die Tradition des persönlich geführten Bettenhauses wird nicht nur nach außen kommuniziert, sondern auch konsequent gelebt. Mit den beiden Geschäftsführern sind insgesamt sechs Familienmitglieder in leitender Position im Fachgeschäft tätig. Neben den Ehepaaren Gottfried und Angelika Friz sowie Hans-Ulrich und Doris Friz stellt sich sogar Seniorchefin Lore Friz mit ihren 83 Jahren noch täglich in den Dienst der Kunden und bezeichnet sich bescheiden "als gute Seele des Hauses". Mit Haiko Friz, dem ältesten Sohn von Gottfried Friz, arbeitet jetzt bereits die fünfte Generation mit. Dazu beschäftigt das Unternehmen noch 20 Mitarbeiter. In der Kundenkartei des Bettenhauses sind 10.000 Adressen gelistet, die es aufzubereiten und zu pflegen gilt. Als Zielkunde haben die Verantwortlichen Menschen im Visier, die Wert legen auf Qualität, Service und Zuverlässigkeit. Gottfried Friz: "Wir stellen den Kunden in das Zentrum unseres Handelns. Wenn der Applaus des Kunden da ist, dann geht es uns gut."
Über eine gekonnt inszenierte, nach Jahreszeiten gestaltete Dekoration vor dem Laden, flankiert von Verkaufsständern, animiert Betten-Friz Laufkunden dazu, in die Verkaufsräume zu kommen. Im schmalen Eingangsbereich wurden früher mit Frottier- und Tischwäsche die klassischen Lock- und Mitnahmeartikel angeboten, die jedoch aus Platzgründen in die erste Etage wanderten und dort im großen Stil präsentiert werden. Das Tischwäsche-Sortiment hat sich im Laufe der Zeit in den Wohnaccessoires-Bereich "hineinentwickelt" und fordert eine "sehr intensive Beratung". Frottierartikel werden heute auf großem Raum zusammen mit Bademänteln, -Matten und Deko-Zubehör als Gestaltungselemente einer ganzheitlichen Badwelt offeriert.
Herrenmode im Eingangsbereich
Die Neuausrichtung bei den Bad- und Tisch-Programmen führte zu dem ungewöhnlichen Schritt, im Eingangsareal als "Frequenzbringer" Herrenmode zu zeigen, die sich im Untergeschoss "voll entfaltet". Für die Inhaber ist die Ansprache männlicher Konsumenten ein wichtiger Aspekt, wobei man sich hier mit einer "mittleren Erfolgsquote" zufrieden gibt, denn "Herrenmode ist nicht unser Hauptgeschäft." Bei Dessous und Miederwaren für Damen profitiert der Händler "stark vom Bonus der Intimsphäre, in dem wir durch das Thema Bett zuhause sind. Wir erhalten eine gute Mund-zu-Mund-Propaganda, die für uns sehr wichtig ist."
Die Produktgruppen rund ums Bett, wie Bettwaren, Lattenroste, Matratzen und Bettgarnituren steuern bei Betten-Friz etwas mehr als zwei Drittel zum Umsatz bei. Der Bereich Wäsche - Frottierwäsche, Tischwäsche sowie Tag- und Nachtwäsche für Damen- und Herren - schlägt mit einem knappen Drittel zu Buche. Als wichtigste Einkaufsquelle nutzt das Unternehmen den Einkaufsverband Bettenring in Filderstadt, wo man "als Haus der ersten Stunde" praktisch von Beginn an Mitglied ist. "Der Bettenring ist beispielhaft bei Innovationen," konstatiert Gottfried Friz, der es schätzt, dass in den Warenausschüssen Kollegen ehrenamtlich tätig sind. "Dadurch wird verhindert, dass irgendein Konzept entwickelt wird, das für die Mitglieder nicht interessant ist." Aktiv in die Arbeit des Bettenring bringt sich sein Bruder Hans-Ulrich Friz ein. Er fungiert als Ausschuss-Sprecher bei Frottier- und Tischwäsche und sitzt in dieser Funktion auch im Werbeausschuss.
Potenzial im Luxus-Segment
Als "ganz fester Anker im Sortiment" gilt die Marke Dormabell, "für uns eine Top-Lösung." Angeboten wird zudem das Konsumlabel Sympathica mit Produkten in Einstiegspreislage, beispielsweise für Ersteinrichter oder zur Ausstattung von Gästezimmern oder Ferienwohnungen. Typische Discountkunden decken sich zwar beim Straßenverkauf von Friz mit Sonderangeboten ein, zählen aber nicht zu den Zielkunden des Fachgeschäfts. Hingegen soll das Luxus-Segment weiter ausgebaut werden: "Wir sehen für uns noch mehr Platz im oberen Bereich", sagt der engagierte Geschäftsführer.
Abgesehen vom Hauptlieferanten Bettenring sind zum Beispiel bei Bettwaren "starke Partner" die Anbieter Kauffmann, Kirchhoff und Traumina Weber. Bettwäsche wird vorwiegend bei Fischbacher, Elegante, Hämmerle und Doris Meyer bezogen; Lattenroste und Matratzen unter anderem bei Röwa. Wichtige Bezugsquelle bei Tischwäsche sind Sander sowie Bassetti, wo man als "Stützpunktpartner das komplette Programm" gelistet hat. Zudem wird Meterware auf Maß konfektioniert. Stellvertretend für alle "tollen Frottierwarenlieferanten" wird Joop genannt. Im Wäschebereich führt Friz als "das Schiesser-Haus" unter anderem Triumph und Amman.
In der Historie des Bettenhauses nimmt die Reinigung von Daunen und Federn ihren festen Platz ein. Anno 1890 wurde die Handbettfedernreinigung der Gründerin abgelöst durch die erste, mit Dampfkraft betriebene Bettfedern-Reinigungsmaschine im süddeutschen Raum, die ihr Schwiegersohn Christian Friz, der Namensgeber der Firma, einführte. Und zu Beginn des 21. Jahrhunderts unterhalten die Nachfahren noch die "inzwischen einzige Bettfedern-Reinigung in Heilbronn." Während die zu pflegenden Decken und Kissen im Laden in der Innenstadt angenommen werden, befindet sich der Reinigungsbetrieb im nahen Böckingen. Dort ist auch das Nähatelier angesiedelt, wo zum Beispiel Bettwäsche gekürzt oder Frottier-Meterware und Tischwäsche auf Maß konfektioniert werden können. Genutzt wird die Böckinger Nebenstelle auch als Magazin: "Ohne unser Außenlager könnten wir das Fachgeschäft in der Innenstadt auf diese Weise gar nicht bewirtschaften," spielt der Geschäftführer auf die logistischen Probleme von Warenlieferungen in die Gassen der Fußgängerzone an.
Idee: Betten-Cent für Werbung
Um die Kundenbindung zu festigen, organisiert das Unternehmen über das Jahr verteilt zahlreiche Werbemaßnahmen, von Anzeigen in Lokalzeitungen, der Verteilung von Aktionsprospekten und persönlichen Anschreiben per Post bis zu Veranstaltungen und Publikums-Events, wie die Aktivitäten zum 150-jährigen Firmenjubiläum beispielhaft zeigen. "Wir gestalten im Haus die Werbung selbst und können uns manches erlauben, was wir uns über eine Agentur nicht leisten könnten," meint Gottfried Friz. Dass so mancher Händler um den falschen Kunden buhlt, den er niemals bekommen würde, ist für den gelernten Einzelhandelskaufmann eine wichtige Erkenntnis. Hingegen würden Konsumenten, die dem Geschäft die Treue halten, oft als "selbstverständlich" empfunden und bei der Ansprache schlicht vergessen. Der Geschäftsführer engagiert sich auch außerhalb des Unternehmens. So war er zwölf Jahre Vorsitzender der Heilbronner Kaufleute, wo er die Gründung der Heilbronn Marketing vorantrieb und zum Beispiel die erfolgreiche Veranstaltung Jazz und Einkauf einführte. Heute ist er als FDP-Stadtrat sowie als Präsident des Rotary-Clubs Heilbronn-Neckartal aktiv.
Als Händler wünscht er sich von der Industrie, "dass wir es schaffen, gemeinsam für Sortimente rund ums Bett zu werben." Zu diesem Zweck regt Gottfried Friz die Einführung eines "Betten-Cent" an: "Wenn die Branche bereit wäre, von jedem verkauften Produkt einen kleinen Beitrag zusammenzulegen, könnte man die Bedeutung dieses wichtigen Themas verstärkt nach außen kommunizieren."
Petra Lepp-Arnold
Betten-Friz Firmentelegramm
Betten-Friz
Große Bahngasse 18-20
74072 Heilbronn
Tel: 0 71 31 / 8 71 61
Internet: www.betten-friz.de
Inhaber: Gottfried und Hans-Ulrich Friz.
Gründung: 1856 als Handbettfedernreinigung.
Standort: Fußgängerzone Heilbronn.
Mitarbeiter: 20, zuzüglich 6 Mitglieder der Inhaberfamilie.
Sortiment: Bettgestelle, Bettwaren, Matratzen, Roste, Bettgarnituren, Frottierwaren, Tischwäsche, Wohnaccessoires, Tag- und Nachtwäsche für Damen und Herren.
Nebenstelle Böckingen: Bettfedernreinigung, Konfektion Tisch- und Frottierwäsche, Außenlager.
Werbung: Direkt-Mailings, Anzeigen- und Prospektbeilagen in Lokalzeitungen, PR-Aktionen, Kundenveranstaltungen, Internet-Ansprache. aus Haustex 12/06 (Handel)