Möbelhandel

Erfreuliches Umsatzwachstum


Köln - Am Rande der internationalen Möbelmesse in Köln (imm) erklärte Günther Böhme, Sprecher der Fachgruppe Möbel im Zentralverband gewerblicher Verbundgruppen e.V. (ZGV), Berlin, dass der kooperierende Möbel- und Küchenfachhandel im Jahr 2006 nach ersten Hochrechungen einen Umsatzzuwachs von ca. 4,5 Prozent auf 19 Mrd. Euro erzielen konnte. Der Verkauf von Küchen habe nach Böhmes Angaben wertmäßig um 9 Prozent, der von Polstermöbeln um 7 Prozent zugenommen. Damit liege der Umsatz der den Verbundgruppen angeschlossenen selbständigen Möbelhändler wieder deutlich über dem Zuwachs der Gesamtbranche, so Böhme. "Überdurchschnittliches Umsatzwachstum und ein Marktanteil von erwarteten 62 Prozent sind erneut Beleg dafür, dass die Zugehörigkeit zu Kooperationen die Wettbewerbsfähigkeit der selbständigen mittelständischen Unternehmer stärkt und ihre Schlagkraft messbar erhöht", betonte Böhme. Der Fachgruppensprecher geht davon aus, dass die Diskussion um die Mehrwertsteuererhöhung sicherlich mitverantwortlich für die eine oder andere Kaufentscheidung des Verbrauchers gewesen sei. Für 2007 erwartet er jedoch keinen nennenswerten Einbruch, im Gegenteil, die Mehrwertsteuererhöhung werde sukzessive in die Preisgestaltung einfließen. "Der Verbraucher wird sich in seinem Wunsch nach neuen Möbeln auch nicht durch die Skeptiker aus vielen Wirtschaftsinstituten beeindrucken lassen", so Böhme. Die seit vergangenem Jahr anhaltende positive Stimmung werde sich nach seiner Einschätzung 2007 deutlich fortsetzen. Insoweit widerspricht er auch den von der Möbelindustrie angekündigten Preiserhöhungen für 2007. Dies decke sich nicht mit den bisherigen Einkaufsergebnissen des Handels. Der Verbraucher könne sich im übrigen auf den Wettbewerb verlassen, der preisregulierend wirke.

Sorge bereite ihm jedoch das schnelle Wachstum einiger weniger großer Möbelhändler, die mit entsprechenden Finanzressourcen ausgestattet einen aggressiven Verdrängungswettbewerb zu Lasten des Mittelstandes betrieben, der zu einer Überversorgung und letztlich einem oligopolistischen Markt mit einem zunehmend monotonen Möbelangebot führe. Es sei, so Böhme, die Aufgabe der Verbundgruppen, inhabergeführte mittelständische Unternehmen im Wettbewerb zu stärken, auch um die Arbeitsplätze im Mittelstand zu halten. Dies gelte insbesondere für den Wettbewerb mit diesen bisher nahezu ungebremst wachsenden Möbelriesen, unterstrich Böhme.
aus Haustex 02/07 (Handel)