Finnlands Forstindustrie investiert Rekordsummen


Die finnische Forstindustrie investierte im Jahre 2000 im Lande rund 1,2 Mrd. Euro und damit mehr als in den drei vorangegangenen Jahren. Im laufenden Jahr werden noch mehr Mittel bereitgestellt: 1,6 Mrd. Euro, das ist die zweitgrößte Summe aller Zeiten.

Im Zusammenhang mit der Gesamtinvestitionsleistung verweisen die Finnen nachdrücklich auf ihren Beitrag zum Umweltschutz: Für direkte Umweltinvestitionen wurden 2000 ca. 90 Mio. Euro aufgewendet. Etwa 40 % gingen in den Gewässerschutz, ca. 30 % in die Luftreinhaltung und ca. 20 % in die Abfallwirtschaft.

Parallel zu den Investitionen erhöhte sich auch die Produktion der finnischen Forstindustriebetriebe. Der Zuwachs betrug im Jahr 2000 etwa 4,5 %. In allen Hauptproduktkategorien seien neue Ausstoßrekorde verzeichnet worden, betont die Forstindustrie - und zwar, ohne zusätzliche Umweltbelastungen zu verursachen. Dazu wird auf die fast durchweg verringerten Emissionswerte verwiesen: Um über 10 % verringerten sich die Eutrophie verursachenden Nährstoffeinleitungen sowie die Einleitungen von Chlorverbindungen in Gewässer. Auch die Emissionen in die Luft waren rückläufig mit Ausnahme eines leichten Anstiegs (+ 3 %) bei den Stickoxiden aus der Zellstoffproduktion. Die Stickoxidemissionen aus der Energieerzeugung der Forstindustrie hin-gegen nahmen deutlich ab (- 9 %), ebenso die im Umkreis der Zellstofffabriken anfallenden übelriechenden Emissionen von reduzierten Schwefelverbindungen (- 17 %).

Da die spezifischen CO2-Emissionen der eingesetzten Energien gering sind, haben die Betriebe der Forstindustrie an den Kohlendioxidemissionen des Landes einen Anteil von unter 10 %, und auch bei Einbeziehung der anteiligen Emissionen der Kraftwerke, aus denen die zugekaufte Fremdenergie stammt, bleibt der Gesamtanteil unter 15 %.

Die finnische Forstindustrie hat sich zur Förderung nachhaltiger Forstwirtschaft verpflichtet. Ein Instrument ist hier die Waldzertifizierung. Die Forstindustrie unterstütze alle zuverlässigen Zertifizierungssysteme, wird dazu angemerkt. Das Verhältnis zum FSC ist jedoch bekanntermaßen eher gespannt, während eine starke Annäherung an den PEFC stattgefunden hat. Das nationale Zertifizierungssystem erfaßt ca. 95 % der Waldfläche und hat die Anerkennung durch das paneuropäische Waldzertifizierungssystem PEFC erhalten. Dies schließt auch die Möglichkeit ein, Produkte mit dem PEFC-Logo auszuzeichnen. Voraussetzung hierfür ist der Besitz eines gültigen "Chain-of-custody"-Zertifikats. Zur Zeit haben etwa 20 finnische Unternehmen das Recht zur Nutzung des PEFC-Logos.

Die Rückgewinnungsquote für Papier und Karton belief sich im Jahr 2000 auf den neuen Rekordwert von 67 %. Das war die nach Deutschland zweithöchste Rückgewinnungsquote der Welt.

Die Investitionen der finnischen Forstindustrie in Forschung und Entwicklung haben sich von 1998 bis 2000 auf 1,2 Mio. Finnmark verdoppelt. Die Hälfte entfiel auf Finnland und die andere Hälfte auf ausländische Betriebe finnischer Konzerne. Da zugleich das finnische Ausbildungssystem der Forstindustrie gut funktioniert, ist die internationale Position des Sektors als technologischer Vorreiter und als Zentrum forstindustrieller Kompetenz in letzter Zeit weiter erstarkt.
aus Parkett Magazin 05/01 (Holz)