WWF fordert mehr Schutz für deutsche Wälder


Die Bundesregierung hat unlängst ihren neuesten Gesamtwaldbericht vorgelegt. Danach verschwinden jährlich weltweit Waldflächen in der Größenordnung von 15 Mio. Hektar. Das entspricht der Hälfte der Fläche Deutschlands. Betroffen sind fast ausschließlich tropische Wälder.

Angesichts dieses "erschreckenden Szenarios" fordert der World Wide Fund For Nature (WWF) die Bundesregierung auf, mehr zu tun. Zwar verweist der Bericht auf 310 Waldprojekte in 66 Ländern, die von Deutschland finanziert und durchgeführt werden, doch müssten "den Worten jetzt auch Taten folgen", fordert der WWF. Nina Griesshammer, Referentin Forstwirtschaft bei der Organisation: "Deutschland kann sich beim Waldschutz nicht zurücklehnen". Nicht einmal 1 % der deutschen Wälder ständen unter strengstem Schutz. "Damit ist Deutschland im internationalen Vergleich schwächer als selbst Kamerun". Der WWF fordert eine flächendeckende, natur- und sozialverträgliche Waldbewirtschaftung gemäß den Standards des internationalen Forest Stewardship Councils (FSC). Eine gegenseitige Anerkennung mit der Pan-European Forest Certification (PEFC), einem Siegel der Waldbesitzer, werde es nicht geben. Nina Grieshammer: "Darin sind sich alle großen Umweltorganisationen Deutschlands einig."
aus Parkett Magazin 05/01 (Holz)