Parkett Store in Düsseldorf mit Parkett von Lieverdink

"Holländer sind herrlich unkompliziert"

Der niederländische Parketthersteller Lieverdink in Doetinchen hat sich daheim einen guten Namen erworben, bisher aber wenig exportiert und ist deshalb in Deutschland weitgehend unbekannt. Aber im grenznahen Bereich ist der Anfang schon gemacht: In Düsseldorf arbeiten der "Parkett Store" und das unternehmerisch verbundene Parkett Studio Adams mit Parkett von Lieverdink.

Innerhalb kürzester Zeit konnte sich Lieverdink mit seinem Zweischicht- Parkettstab "Equi" in die Reihe der niederländischen Hersteller eingliedern, die über das landesübliche (auf Blindboden befestigte) 6 mm Tapis-Parkett hinaus in aktuellere Produktformen investiert haben. "Equi" ist ein 24 mm dicker Stab, der in mehreren Abmessungen (Breiten zwischen 67 und 85 mm, Längen von 300 bis 1.000 mm) hergestellt und normalerweise in fallenden Längen geliefert wird. Für Musterverlegungen stehen aber auch rechte und linke Stäbe in Fixlängen zur Verfügung. Viel Spielraum lässt auch die Holzauswahl mit insgesamt 19 Arten einheimischer und tropischer Hölzer.

Inzwischen gibt es in Deutschland Referenzobjekte, die mit dem Equi-Parkett von Lieverdink ausgestattet wurden. Besonders aktiv zeigt sich der Düsseldorfer Parkett Store von Margarete und Rolf Worms. Im ersten Jahr seines Bestehens machte das Unternehmen 30 % seines Umsatzes mit Lieverdink-Produkten, eine Reihe von Objekten wurde mit Equi ausgestattet. Zu den "Wegbereitern" gehörte eine Single-Wohnung in einem restaurierten Altbau in der Düsseldorfer Altstadt - mit einem Parkettfußboden im Wohnzimmer wie die meisten Objekte dieser Art "nicht aufregend", aber durch die schöne Sortierung, die einwandfreie Verlegung und liebevolle Pflege sehr ansprechend.

Aufregend war das Projekt allerdings für die Branchen-Neulinge Margarete und Rolf Worms. Nach zehn Jahren beruflicher Tätigkeit in den Niederlanden nach Deutschland zurückgekehrt, machten sie sich im März 1999 mit dem Parkett Store selbständig. Im Versicherungsgeschäft gesammelte Erfahrungen waren keine Hilfe, die praktischen Parkettlegerkenntnisse eines nahen Familienangehörigen schon eher. Gemeinsam begannen alle drei, sich wortwörtlich ins das Geschäft "hineinzuknien". Nach kurzer Zeit wieder auf sich allein gestellt, gingen Margarete und Rolf Worms erneut auf Suche nach Parkettlegern. Durch die Zusammenarbeit mit dem Parkettstudio Adams und Subunternehmern ist jetzt sichergestellt, dass nicht nur Parkettverkäufe "über die Ladentheke hinweg", sondern auch Verlegeaufträge ausgeführt werden können.

Im kleinen Parkett Store, in dem für Parkett und das Ehepaar Worms auch noch Platz für einen temperamentvollen Vierbeiner ist, geht es familiär zu. Darauf legen die Inhaber großen Wert und das kommt bei den Kunden an. Wenn ein Handel beschlossene Sache ist, wird er nicht selten schlicht per Handschlag besiegelt; wenn ein Auftrag zur gemeinsamen Zufriedenheit abgewickelt ist, knallt zum Dank auch schon mal ein Sektkorken. "Das werden wir auch später, wenn sich Routine einstellt, so halten", haben sich die beiden geschworen, die von Routine allerdings noch ziemlich weit entfernt sind. "Wir können uns noch gut in die Situation des Endverbrauchers versetzen", erinnern sich Margarete und Rolf Worms an ihren ersten "einfühlsamen" Parkettverkauf: Damals veranstalteten sie eine Verkaufssonderaktion, und als jemand 14 qm kaufte, verzichteten sie sogar auf den Kleinmengenzuschlag. Dass der Alltag inzwischen kleine und größere Glanzlichter in Form von Objektaufträgen aufgesetzt bekommt, macht niemanden übermütig, aber alle fröhlicher: "Wir arbeiten oft bis spät in die Nächte hinein. Jeder Quadratmeter zählt, und der Erfolg zählt doppelt. Wenn Kunden zufrieden sind und dies auch ausdrücklich betonen, macht die Arbeit richtig Spaß."

Dieser Spaß, der sich inzwischen gelegentlich einstellt, wurde den beiden Holland-Heimkehrern anfangs schwer gemacht. Sie litten unter Anpassungsproblemen: "Die Niederländer sind so herrlich unkompliziert, viel zugänglicher und experimentierfreudiger. Wir brachten das mit, aber unsere Spontanität, Servicebereitschaft und Flexibilität wurden hier nicht honoriert. Problemlösungen wurden zum Problem. Aber inzwischen ist es besser geworden." Gut angenommen worden ist das Prinzip, dass Angebote stets Komplett-Angebote sind, die ausnahmslos alle Materialien und Verlegeleistungen samt Mehrwertsteuer benennen und die Estrichvorbereitungen extra ausweisen. "Der Kunde weiß, was ihn erwartet. Das hat dazu beigetragen, dass inzwischen Vertrauen zu wachsen beginnt".

Dafür ist der Parkett Store auch bestrebt, gute Qualitäten zu bieten. Über 50 % des Angebots besteht aus Massivparkett, überwiegend von Lieverdink, für den man in Deutschland "aus Überzeugung gerne mehr tun möchte, denn das Preis/Leistungsverhältnis ist sehr gut". Auch unter den anderen Herstellern sind Niederländer, zu denen ein guter Kontakt aufgebaut werden soll. Kleber, Lacke und Öle kommen von namhaften deutschen Markenherstellern. Ölwachs-Systeme machen bereits 90 % aller Umsätze aus. Mit Werbung "auch in Käseblättern", die nicht viel kostet, aber weit streut, strebt der Parkett Store einen größeren Bekanntheitsgrad an. Um auf sich aufmerksam zu machen, lässt sich auch die Lage in der bahnhofsnahen Karlstraße nutzen. Aber bei Ladengeschäft und Verlegung soll es möglichst nicht bleiben; die Fühler in Richtung Vertrieb sind schon ausgestreckt.
aus Parkett Magazin 04/01 (Handel)