Bodengestaltung nach Architektenvorgabe

Ein Bild von einem Dielenboden

Seit erst einem halben Jahr besteht der Meisterbetrieb "Naturböden" in Dresden. Aber weil die beiden Unternehmensgründer Mathias Weber und Mathias Hilbert in der Branche und in der Region schon einige Jahre Erfahrungen sammeln konnten, erhielten sie einen anspruchsvollen Auftrag: Eine Gaststätte, die in einem Haus aus der Gründerzeit betrieben wird, war mit einem neuen Dielenboden auszustatten. Der Plan des Architekten gab vor, dass die Raumgliederung durch Richtungswechsel bei den Dielen unterstrichen werden sollte.

Gesellschafter des Verlegebetriebes für Dielen, Parkett und Holzpflaster "Naturböden" sind Mathias Weber und Matthias Hilbert. Während Mathias Weber mehrere Jahre bei Häser, Dresdens größtem Verlegebetrieb, als Tischlermeister und in der Baubetreuung tätig war, ist Matthias Hilbert bereits seit 1992 selbständiger Parkett- und Bodenleger. Ihr gemeinsames Unternehmen ist mit Büro und Musterstudio in der Eilenburger Straße ansässig und kann in Dresden und Umgebung bereits auf eine Reihe ansehnlicher Referenzobjekte verweisen. Der bisher reizvollste Auftrag kam von dem Architekten Alf Furkert, der die Erneuerung der Holzfußböden in einem Haus aus der Gründerzeit plante. Dabei ging es darum, den stilistischen Ausgleich zwischen der historischen Architektur und den zeitgemäßen Erfordernissen eines Restaurants herzustellen. Der Architekt entschied sich für eine Bodengestaltung mit massiven Dielenböden; hergestellt und geliefert wurden sie von Nolte in Bielefeld.

Die Verlegearbeiten schlossen die Unterbodenvorbereitung mit ein und wurden mit dem Architekten Schritt für Schritt abgestimmt - auch im Hinblick darauf, dass unter den Böden ein Gewölbekeller liegt. Vorgefunden wurde ein desolater Unterboden, teilweise aus Zementestrich mit Gipsspachtelmasse und geklebtem PVC-Belag. Der Estrich lag als wilde Scholle mit unterschiedlichen Höheniveaus. Vorsorglich vorgenommene CM-Messungen ergaben, dass er trocken war. Daraufhin wurden PVC-Belag und Gipsspachtel entfernt und Risse im Estrich geschlossen, indem die Estrichschollen mit Blitzharz R 726 von Thomsit und Wellenverbindern miteiander verankert wurden. Der Vorstrich erfolgte mit R 755 Epoxid von Thomsit im zweifachen, kreuzweisen Auftrag, bevor durchschnittlich 5 mm dick mit PA 60 von Thomsit gespachtelt wurde. Die gespachtelte Fläche wurde angeschliffen und mit R 777 Vorstrich behandelt. Auf diesem Untergrund ließ sich die Dielenverlegung ohne Probleme vornehmen. Sie erfolgte durch Kleben mit 1K-PU-Kleber P 630 von Thomsit. Abschließend erhielten die leicht gefasten Dielen eine Versiegelung mit Wasserlack 2K-PU Aquaseal von Berger-Seidle.

Hohe Anforderungen waren den Verlegern gestellt, die die Dielen exakt nach Plan zu verlegen hatten. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein Eckhaus. Die Fläche, die von der Gaststätte genutzt wird, ist nicht rechteckig, sondern beschreibt einen spitzen Winkel: Die abgestumpfte Spitze bildet den Eingangsbereich. Aus dieser Situation entwickelte der Architekt ein Verlegebild, bei dem der Eingangsbereich in einen "Laufsteg" mit längs verlegten Dielen verlängert wird. Auf diesen Laufsteg treffen die Dielen, die in den seitlichen Flügeln parallel zur Fensterfront verlegt sind, in spitzem Winkel. Das machte es erforderlich, Dielen abzuschrägen, neu zu nuten, mit neuer Fase zu versehen und sauber anzuarbeiten. Insgesamt waren bei der Dielenverlegung mehrere Richtungswechsel und die Anpassung an teilweise stark zergliederte Außen- und Trennwände, an Säulen und andere Einbauten zu bewältigen.

Im Zuge der Sanierung des Hauses, wurden auch die Altböden im Obergeschoss erneuert. Hier verlegten Weber und Hilbert 22 mm-Stabparkett im Doppelfischgrätmuster mit umlaufendem 30 cm breitem Außenfries. Bei der Oberflächenbehandlung wurden ein coloriertes Öl und ÖlKunstharzsiegel verwendet.
aus Parkett Magazin 02/01 (Handwerk)