Hannover

Neue Galerie soll City beleben


Hannover - Anfang Dezember erfolgte die Grundsteinlegung für das derzeit größte Bauprojekt in Hannovers Innenstadt: die neue Ernst-August-Galerie. Nach den Plänen der Hamburger ECE entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptbahnhof eine elegante Shopping-Galerie mit rund 30.000 qm Verkaufsfläche für etwa 140 Fachgeschäfte, Cafés und Restaurants auf drei Ebenen. In dem Neubau werden außerdem rund 1.200 Parkplätze geschaffen.

Wie es offiziell heißt, möchte die ECE mit ihrem neuen Galerie-Konzept, in enger Partnerschaft mit dem innerstädtischen Einzelhandel und dem City-Management, die gesamte Einkaufsstadt Hannover stärken und mit dazu beitragen, verlorene Käuferströme für die City zurück zu gewinnen. Die Eröffnung des 230-Millionen-Projektes ist für Herbst 2008 vorgesehen. Die ECE rechnet mit täglich rund 30.000 Besuchern und bis zu 1.200 Arbeitsplätzen. Im Einzugsgebiet der Ernst-August-Galerie (innerhalb von rund 45 Autominuten) leben etwa 1,3 Millionen Einwohner.

Ob es wirklich gelingen wird, durch das Projekt der Innenstadt eine Art Frischzellenkur zu verpassen, bleibt jedoch abzuwarten. Bislang liegt der einzelhändlerische Schwerpunkt Hannovers in den Fußgängerzonen rund um den Kröpcke-Platz. Der Bahnhof mit seiner im Jahr 2000 eröffneten Promenade nimmt da eher eine periphere Lage ein. Die Promenade im Hauptbahnhof wird ebenfalls von der ECE gemanagt. Sie hat eine Verkaufsfläche von rund 7.000 qm und bietet ein Sortiment mit dem Schwerpunkt im Kurzfristbedarf an.

Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich nach der Eröffnung der Ernst-August-Galerie die Käufer- und Verkehrsströme gestalten. Profitieren von der neuen Einkaufspassage könnte die Galeria Kaufhof Am Ernst-August-Platz, die mit dem Neubau und dem Bahnhof praktisch ein Dreieck bildet. Ob aber Kunden, die in der ECE-Passage ihr Auto geparkt haben, von dort noch durch die relativ lange Fußgängerzone Bahnhofstraße/Karmarschstraße und die anliegenden Straßen entlang schlendern werden, ist zumindest fraglich.

Alexander Otto, Vorsitzender der ECE-Geschäftsführung, ist jedenfalls überzeugt, dass die neue Passage ein Gewinn für die gesamte Innenstadt Hannovers ist: "Die Ernst-August-Galerie wird ein neues Markenzeichen für Hannovers City sein und Menschen aus der ganzen Metropolregion und viele internationale Besucher der Messestadt anziehen."

Die Nachfrage nach den Einzelhandelsflächen in der Ernst-August-Galerie ist laut ECE sehr groß. Schon jetzt sind zwei Drittel der Flächen vergeben. Vorgesehen sind unter anderem Flagship-Stores, Modefachgeschäfte und Boutiquen, Cafés und Restaurants, ein Lebensmittel-Schlemmermarkt, ein Frischebereich sowie einzelhandelsnahe Dienstleistungsbetriebe. Neben national und international agierenden Filialisten sollen vor allem örtliche und regionale Fachgeschäfte für den Standort gewonnen werden. Mit einer spektakulären Innen- und Außengestaltung solle die Ernst-August-Galerie städtebaulich und architektonisch ein deutliches Zukunftssignal setzen, so die ECE. Geplant sind unter anderem helle Rotunden und Lichthöfe sowie mediterran anmutende Verweilzonen.
aus Haustex 04/07 (Handel)