Möbelstadt Rück in Oberhausen

Eine Teppichabteilung für jeden Geschmack

Das Sortiment der Orientteppich-Abteilung der Möbelstadt Rück in Oberhausen umfasst alle Genres bis hin zu hochwertigsten persischen Seiden-Ghoum, perfekt in Farbgestaltung und Design. Mit etwa 50.000 Mark bewegen sich diese Raritäten an der oberen Grenze des differenzierten Preisgefüges.

Hätte sich der heutige Prokurist des Unternehmens Möbelstadt Rück, Friedhelm Kill, nicht seinerzeit den Empfehlungen des Firmengründers Ferdinand Rück widersetzt, die Teppichabteilung aufzulösen oder an eine Fremdfirma zu verkaufen, gäbe es sie nicht, die gepflegte Teppichabteilung des in Oberhausen ansässigen Einrichtungshauses. Das war vor 23 Jahren. "Ferdinand Rück beschränkte sich immer darauf, seinen verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern lediglich Ratschläge und Empfehlungen zu geben", beschreibt Friedhelm Kill einen Teil der Unternehmensphilosophie im Hause Rück, und der Erfolg gibt diesem Führungsstil Recht. Auch in der Teppichabteilung gibt es junge, dynamische Mitarbeiter, die eigenverantwortlich den Einkauf modischer, avantgardistischer Teppiche koordinieren. Wie abstrakte, textile Kunstwerke muten sie an, grafisch, minimalistisch mitunter. "Der Erfolg bestätigt die Entscheidungen der jungen Kollegen. Die Nachfrage gerade bei jüngeren Leuten nach ästhetisch eigenwilligen Teppichen, die ein ausdrucksstarkes Eigenleben führen, ist groß", begründet Kill die Tatsache, dass Eigenverantwortung übertragen wird.

Inzwischen bürgt er, der sich vor mehr als 20 Jahren mit seinem Abteilungsleiter Bernhard Bitters massiv für den Erhalt der Teppichabteilung im Hause Rück eingesetzt hat, für größte Fachkompetenz, beste Handelsbeziehungen, eine außerordentliche Beratungskompetenz und größtmögliche Kundenorientierung. Bereits ein Jahr nach der von Ferdinand Rück geduldeten aber im Rahmen der Unternehmenspolitik eher unpopulären Entscheidung, überzeugten die Umsatzzahlen: die magische Grenze von 1 Mio. Mark Umsatz war überschritten. Der Artikel Teppich erhielt einen festen Platz in einem Unternehmen, dessen Erfolg in den 50er Jahren mit dem Verkauf von Öfen, Herden und Waschmaschinen begann. 1961 folgten Rundfunk- und Fernsehgeräte, 1962 Möbel, Mitte der 60er Jahre das Produkt Teppich. Inzwischen gibt es weitere Niederlassungen in Schwerin und Neubrandenburg.

Kaum Fluktuation im Rück-Team

Bernhard Bitters ist stolz auf sein Team von zehn Fachverkäufern, einige davon ausgebildet im eigenen Haus. Zwei Lehrlinge würde Friedhelm Kill gerne einstellen, und er bedauert ein wenig, dass die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen in diesem Beruf eher rückläufig ist. Wertschätzung und Anerkennung der Leistungen eines jeden einzelnen mit seiner Fachkenntnis und Beratungskompetenz ist spürbar, wenn er sich über die Tatsache äußert, dass es nahezu keine Fluktuation im Team gibt. "Unsere Mitarbeiter zeichnen sich nicht nur durch Bereitschaft zu körperlicher Arbeit aus, sondern auch durch ihre Begeisterungsfähigkeit für die wunderschönen, über Generationen vererbten Muster und Farben des edlen, traditionsreichen Bodenbelags." Wichtiges Kriterium bei der Einstellung ist die Nationalität; paritätisch setzt sich das Team zusammen. "Wir legen Wert darauf, dass wir auch Mitarbeiter haben, die sich in den Ursprungsländern unserer Teppiche auskennen."

"Konkurrenz belebt das Geschäft"

Gelassen definiert Friedhelm Kill die Position des Unternehmens im Markt, das seinen Kundenkreis vorzugsweise in den Ruhrgebietsmetropolen Duisburg, Oberhausen und Mülheim bis in den Kreis Wesel hinein findet. "Konkurrenz belebt das Geschäft, war ebenfalls schon in den 60ern eine Devise des Firmengründers, und so sehen wir das auch heute noch", skizziert Kill das Verhältnis zu vergleichbar qualitätsbewussten Anbietern von Orientteppichen wie etwa Karstadt (Mülheim), Ostermann (Bottrop) oder Kröger (Essen).

Sonderschau zeigt bis zu 80.000 Mark teure Stücke

Eine besondere Demonstration der Leistungsfähigkeit der Orientteppich-Abteilung des Einrichtungshauses Rück erwartet den Liebhaber von Teppichen im Frühjahr dieses Jahres. Dann findet im repräsentativen Lichthof eine Sonderschau der Superlative statt. Schon das ständige Sortiment umfasst alle Genres bis hin zu hochwertigsten persischen Seiden-Ghoum, perfekt in Farbgestaltung und Design. Mit etwa 50.000 Mark bewegen sich diese Raritäten an der oberen Grenze des differenzierten Preisgefüges. Im Rahmen der Sonderschau aber werden rund 30 Teppiche gezeigt, deren Preise sich zwischen 40.000 Mark und 80.000 Mark bewegen. Aber auch im Bereich der Konsumware findet sich beste Qualität in ansprechenden Designs.

Umfassendes Repertoire

Auch das Formenrepertoire ist differenziert: rund, oval, quadratisch oder rechteckig sind die textilen, hand- oder maschinengearbeiteten Stücke. Kleine Formate wie Brücken, Galerien oder großformatige Modelle bis hin zu einer Größe von 300 x 400 cm oder 250 x 300 cm gehören zum Standardsortiment, jedoch sind auch Sonderanfertigungen möglich. Je nach Modell kann die Lieferzeit hierfür etwa vier Monate betragen.

Auch die Materialvielfalt bietet für jeden Geschmack und jedes Portemonnaie Entsprechendes: den matt schimmernden Seiden-Ghoum, dem das geheimnisvoll glänzende, in Rayon gefertigte Pendant hinsichtlich der Brillanz der Motive und Farben in nichts nachsteht. Persische Nain, Bidjar oder Täbriz, Felder Moudh, Keshan oder Sarough - die farbenprächtigen Kunstwerke erinnern an 1001 Nacht, tonig oder kontrastreich, immer aber mit einem ausdrucksstarken Charisma.

Bei Nepal- und Indo-Nepalteppichen zeichnet sich dahingehend ein Trend ab, dass der Endverbraucher zunehmend Knüpfungen ohne Fransen wünscht. Indische und Nepalteppiche werden über den Atlas-Verband direkt aus den Ursprungsbildern bezogen. Bernhard Bitters unterhält zudem hervorragende Kontakte zu den etwa aus persischen Basaren beziehenden Importeuren in Hamburg, die das übrige Sortiment liefern. Über Produktneuheiten und Entwicklungen in den Ursprungsländern informiert sich das Rück-Team ferner auf Messen in Hannover und Nürnberg.

Stark rückläufig sind chinesische Teppiche mit floralen Dessins in Pastelltönen sowie indische Qualitäten auf unterem Niveau wie 3 1/2/30 und 5/28 oder 5/40. "Auch die jüngere Kundschaft ist qualitätsbewusst, investiert lieber in höhergenrige Ware, ist anspruchsvoller geworden", zieht Bernhard Bitters Bilanz. Die Herkunftsgebiete lassen sich entsprechend der Altersstruktur den Kunden zuordnen: Die Nachfrage nach der klassischen, roten Ware erfolgt eher mit zunehmendem Alter, der Nepal-Bereich und das Handtuft-Sortiment wird tendenziell von jüngeren Kunden bevorzugt.

Stammkunden durch umfassenden Service

Das Fachteam ist stolz auf die kaum nennenswerten Reklamationen. "Die Verbindung zu unserem Haus wird quasi vererbt. Etwa die Hälfte der Teppichkunden sind Stammkunden, kaufen bei uns schon in der zweiten Generation." Auf Wunsch ist es auch möglich, einen Teppich vor Ort auslegen zu lassen, um die Wirkung im Raum zu überprüfen. "Sollte trotz eingehender Beratung doch einmal ein Umtausch nötig sein, so ist dies auch zwei Wochen nach dem Kauf noch problemlos möglich", beschreibt Friedhelm Kill die gängige Praxis. Mit dem Teppich erhält der Kunde bei Möbelhaus Rück automatisch auch die Option, sich mit Fragen hinsichtlich Pflege, Reinigung oder Reparaturen an seinen Fachberater wenden zu können. Rück vermittelt diese Dienstleistungen schnell und zuverlässig - Kundenorientierung ist das grundlegende Prinzip im Hause Möbelstadt Rück.
aus Heimtex Orient 01/01 (Handel)