Porta und Talis präsentierten Africa-Style

Mit neuen Wohntrends Kaufanreize schaffen

Ein Hauch von Afrika wehte durch den Eingangsbereich des Porta Einrichtungshauses in Hannover-Altwarmbüchen. Der aktuelle Kolonial-Einrichtungsstil, präsentiert mit Möbeln, Wohnaccessoires und nicht zuletzt mit handgefertigten Teppichen, zeigte sich als Eye-Catcher für ganze Scharen von Besuchern. "Immer wieder haben sich richtige Menschentrauben vor dieser Afrika-Sonderschau gebildet", berichtet Axel Söllner, Leiter der großflächigen Teppichabteilung bei Porta in Altwarmbüchen.

Das Einrichtungshaus veranstaltet bis zu fünf große Aktionen im Jahr im Teppichbereich. Vorgänger vor der Africa-Style-Schau waren unter anderem Langflor-Teppiche von JAB oder handgeknüpfte pakistanische Teppiche von Ahmed. Porta ist zwar als preisaggressiv bekannt, setzt aber durchaus nicht nur auf durchgestrichene Preise. Auch mit der gekonnten Präsentation neuer Wohntrends sollen mehr Kaufanreize geschaffen werden. Axel Söllner sieht sich mit seiner Teppichabteilung durchaus in der Lage, auch hochwertige Ware im gehobenen Preisbereich zu verkaufen, wenn die Teppiche im richtigen Umfeld wirkungsvoll präsentiert werden.

Geboren wurde die Idee zur Africa-Style-Schau auf der Domotex 2004 in Hannover. Bei Porta ist es im Gegensatz zu vielen anderen Einzelhandelsunternehmen den Abteilungsleitern der 20 Häuser noch möglich und erlaubt, diese internationale Fachmesse zu besuchen, um sich über neue Trends und über das Marktangebot allgemein zu informieren. Die Abteilungsleiter können dort sogar noch außer einem Stammsortiment, das vom Zentraleinkauf zusammen gestellt wird, für ihre eigenen Abteilungen individuell einkaufen. Auf der Domotex 2004 stellte Talis erstmals in der Casa-Kollektion mit handgetufteten Wollteppichen auch eine Serie mit afrikanisch inspirierten Teppichen vor.

"Diese neue Linie im Kolonialstil kam bei allen Möblern auf Anhieb sehr gut an", berichtete Can Canöztürk, Verkaufsrepräsentant bei Talis. "Wir haben mit diesem Angebot auf der Messe so gute Aufträge geschrieben, dass überlegt wird, ab August in diesem Bereich ein kleines Lagerprogramm bereit zu stellen, da viele Möbel- und Einrichtungshäuser die Teppiche als Einzelstücke zusammen mit ihren Möbel und Accessoires im Afrika-Look vorstellen werden und dann mit erheblichen Nachbestellungen zu rechnen ist."

Axel Söllner allerdings war der erste Talis-Kunde, der auf die Idee kam, eine Africa-Style-Schau rund um den Teppich aufzubauen. Hier wurden nicht die Teppiche den Möbeln zugeordnet, sondern Möbel und Accessoires kamen aus den anderen Abteilungen zu den Teppichen. Mittlerweile ist die Aktion auch bei den anderen Porta-Häusern aus West- und Norddeutschland auf lebhaftes Interesse gestoßen, so dass Folgeveranstaltungen an anderen Standorten geplant sind. Nur die Porta-Filialen im Osten Deutschlands tun sich nach wie vor mit hochwertigen Teppichen schwer.

Porta in Altwarmbüchen dagegen will das Teppichgeschäft weiter ankurbeln. Diese erste Niederlassung des 1965 in Porta Westfalica als Fabrik-Auslieferungslager gegründeten und 1968 in einen Möbel-Markt für den Endverbraucher umgewandelten Filialunternehmens führt zwar nicht die flächenmäßig größte, aber die umsatzstärkste Teppichabteilung unter allen 20 Porta-Häusern. Auf knapp 1600 qm Verkaufsfläche werden in Altwarmbüchen klassische Orientteppiche ebenso gezeigt wie modern dessinierte Ware oder Berber, Handwebware und maschinengefertigte abgepasste Teppiche. Rund 38 Prozent entfallen noch auf klassische Orientware, 33 Prozent auf Nepal-Teppiche und modern gestylte handgefertigte Stücke und 29 Prozent auf die restlichen Sortimentsbereiche.

Der Verkaufstrend geht nach Worten von Axel Söllner eindeutig zur optisch schönen Ware. Nicht der Preis allein spielt mehr die ausschlaggebende Rolle für den Kaufentscheid. Dieser Entwicklung entsprechend will sich auch die Teppichabteilung künftig anspruchsvoller präsentieren. Ist das Bild heute noch weitgehend von Teppichstapeln geprägt, so sollen künftig verstärkt Shop-in-Shop-Systeme oder nach Themen aufgebaute Präsentationen Anziehungspunkte bilden.
So wird Talis demnächst in allen Porta-Häusern mit den eigenen Design-Studios mit Planungscomputern und zwei Demonstrationsstapeln für die Kollektionen Impression mit Nepal-Ware und Casa mit handgetufteten Woll-Teppichen vertreten sein.

Darüber hinaus sollen die Talis-Teppiche aber auch in den Stapeln der normalen hochwertigen Ware auftauchen, so dass der Verbraucher auf allen Ebenen angesprochen werden kann, angefangen in der Breite des Sortiments über die Spezifizierung im Design-Studio bis hin zum Individualteppich am Planungscomputer.
aus Heimtex Orient 04/04 (Marketing)