F. W. Barth & Co. GmbH

Nutzen des antibakteriellen Wirkstoffs Microban

Marko Schulze von Barth, Korschenbroich, Agentur des Parketthersteller Cosmo, antwortet auf Zweifler.

"Über den Sinn und Zweck von Microban auf Fußböden kann man sich unterhalten. Manche behaupten, es sei ein Marketingtrick. Unserer Ansicht nach hat der Wirkstoff aber einen langfristigen Nutzen. Dass Keime und einige Bakterien die Auslösung von Allergien bewirken, bestreiten selbst Freunde von Ökotest nicht. Hierzu gibt es beispielsweise einen Test mit Luftbefeuchtern. Die haben alle das Problem, irgenwann einmal Bakterien und Schimmelpilze in die Luft zu blasen. Ein einziger Luftbefeuchter tut dies nicht - weil sein Kunstoff nämlich mit dem Microban-Wirkstoff versehen wurde.

Ökotest hat diesen Effekt gelobt, aber andererseits Microban wieder abgewertet, weil der Wirkstoff im "Verdacht stehe, mit Dioxinen verunreinigt zu sein". Für uns ist das kein Thema mehr, da es Dioxinzeugnisse für Microban gibt. Deshalb können wir nicht nachvollziehen, warum die Sache für Mensch und Umwelt gefährlich sein soll. Auf Anweisung des Herstellers wird die Zusammensetzung von Microban regelmäßig von LAW Lab in England und ISEGA in Deutschland überprüft. Trotzdem möchten wir noch einmal zu folgenden "Vorwürfen" Stellung nehmen:

1. Angebliche Verunreinigung mit Dioxin:
Für jedes einzelne Paket Masterbatch (Wirkstoff) erhalten wir ein Dioxinzeugnis (unterschreitet die Deutsche Dioxinverordnung um das 10.000fache). Das besagt, dass in dem Produkt weniger Dioxin enthalten ist als in einer Scheibe Käse. Das Thema Dioxin hat für Microban also keine Bedeutung.

2. Belastung mit Chemikalien:
Der Microban-Wirkstoff im Cosmo-Boden ist nur so gering vorhanden, dass die Zuschlagwerte in Zahnpasta und Kosmetika deutlich höher sind. Da außerdem nichts aus der Versiegelung emittiert (wie ein Test vom Fraunhofer Institut nachweist) kann keine Belastung auftreten. Außerdem ist die Standzeit des Bodens im Vergleich zur Tube Zahnpasta länger. Und schließlich ist der angesprochene Wirkstoff als lebensmittelecht eingestuft (nach EU-Richtlinie 90/128), das heißt, er kann nicht auf Mensch oder Tier übergehen.

3. Gute und böse Bakterien:
Das Argument, der Boden könne nicht zwischen schädlichen und nützlichen Bakterien unterscheiden, ist sehr weit hergeholt. Warum sollten z.B. "gute" Milchsäurebakterien auf einem Fußboden gezüchtet werden? Wichtig ist doch, dass der Wirkstoff gegen Salmonellen, Streptokokken und Lysteria wirkt, da diese Bakterien für Lebensmittelvergiftungen zuständig sind und durchaus auf auf einem Fußboden wachsen.

4. Resistente Bakterien:
Microban zerstört physikalisch die Bakterienzellwand, so dass das Bakterium sich nicht mehr weiterentwickeln oder reproduzieren kann.

Es ist nie bewiesen worden, dass sich resistente Bakterien gegen diesen Stoff bilden können. Bei Microban handelt es sich nicht um ein Antibiotikum, das Stoffe in die Bakterie leitet um diese genetisch zu verändern.

5. Biologische Abbaubarkeit:
Es gibt eine Ausarbeitung von einer Hochschule in der Schweiz, die beweist, dass sich das Microban-Material im Oberflächenwasser durch Sonneneinstrahlung (Photosynthese) zersetzt."
aus Parkett Magazin 03/03 (Sortiment)