Frühlingsfest bei Zollanvari

Minimalismus prägt den Stil neuer südpersischer Knüpfungen der Nomaden

Das alljährliche Norouz-Fest im Iran und der Frühlingsanfang in Mitteleuropa waren Veranlassung für das schweizerische Orientteppich-Importunternehmen Zollanvari, für diese Tage zu einem Frühlingsfest nach Zürich einzuladen. Die Veranstaltung wurde bis fast zum Ende des Monats März ausgedehnt, um möglichst vielen Kunden die Gelegenheit zu geben, die neuen Kollektionen zu besichtigen und sich ein Bild von den kreativen Entwicklungen im Bereich der südpersischen Nomaden-Teppiche zu machen.

Auch die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Consulat des Teppichs waren dazu eingeladen. Für diese Orientteppich-Fachhändler gab es an zwei Tagen statt der sonst um diese Zeit üblichen Frühjahrstagung der Vereinigung ein spezielles Programm bei Zollanvari im Großhandelszentrum des Zürcher Freilagers, da Zollanvari nicht nur Hauptlieferant des Consulats des Teppichs ist, sondern auch die exklusiven Consulats-Kollektionen mit südpersischen Nomaden-Teppichen von den bei Zollanvari unter Vertrag stehenden Knüpferfamilien gefertigt werden. Dabei gelten auf der einen Seite die gleichen strengen Qualitätskriterien, die das weltweit aktive Unternehmen für seine Teppichproduktion gesetzt hat. Auf der anderen Seite werden die Knüpferinnen und ihre Familien auch vom Consulat des Teppichs ihrer Qualitätsarbeit entsprechend bezahlt und zusätzlich sozial unterstützt.

So werden bei Reisen zu den Knüpfdörfern im Zagros Gebirge und zu den Nomaden-Camps, die das Consulat des Teppichs für seine Mitglieder organisiert, die Kinder grundsätzlich mit dem ansonsten knappen Schulmaterial versorgt. Außerdem ist für diese Touren speziell zu den noch echten Wandernomaden meist ein Arzt engagiert, der Untersuchungen vornimmt und erste medizinische Hilfe leistet, da die ärztliche Versorgung der Nomadenfamilien in den abgelegenen Gebirgsregionen noch mangelhaft ist. Die Einladung nach Zürich nahmen speziell die Mitglieder aus dem süddeutschen Raum und aus der Schweiz selbst wahr. Sie konnten sich so einen Eindruck von den neuen Entwicklungen machen, die extra zu dieser Veranstaltung angeliefert worden waren. Zollanvari hatte eine Vielzahl neuer "Findlinge" und "Bodenschätze" für die Consulats-Kollektionen zusammen getragen, die vor allen Dingen die neuen Farblinien des Minimalismus präsentierten.

Clemens August Spiekermann, Gründer und Leiter der Einzelhandelsinitiative, war an beiden Tagen im Freilager anwesend und präsentierte dort neben den Kollektionen das neue Marketing-Video "Im Tal der schönsten Ghashghai-Frauen", das als Dauerwerbemittel am Point of Sales einsetzbar ist. Individuelle Anpassungen des Films für jeden Kunden und seine Bedürfnisse sind eine Selbstverständlichkeit. Als besonders gelungen wurde die Komposition zwischen Bild und Musik bewertet. Neben diesem Marketing-Instrument wurde gleichzeitig auch ein Jahreswerbekalender vorgestellt, der eine Kundenreise für zwei Personen als Gewinn eines Preisrätsels mit zum Inhalt hat. Dieses Werbemittel wird als Kundenmagnet angesehen, mit dem die Verbraucher möglichst oft in das jeweilige Haus geholt werden sollen.

Natürlich litt die Besucherfrequenz des Zollanvari-Frühlingsfestes generell unter der gegenwärtig anhaltenden Flaute. Trotzdem will Zollanvari an Veranstaltungen dieser Art festhalten, von denen im Laufe des Jahres weitere Events folgen sollen. Europa-Geschäftsführer Reza Zollanvari vertritt die Ansicht, dass nicht allein die unmittelbaren Verkaufsergebnisse für den Erfolg eines Unternehmens ausschlaggebend sind, sondern dass das permanente Gespräch und der Meinungsaustausch mit den Kunden gesucht werden muss. Auf Dauer, so Zollanvari und Spiekermann übereinstimmend, können beide Seiten, Lieferanten und Einzelhändler, nur Erfolge verbuchen, wenn ihre geschäftlichen Beziehungen auf einer echten Partnerschaft basieren.
aus Heimtex Orient 02/03 (Marketing)