Deutschland ist "Europameister" im Eiche-Export nach China


Der Verband der europäischen Sägewerksindustrie E.O.S. hat Daten über die Entwicklung des Laubholzmarktes in Europa und Übersee erhoben und daraus Trends abgeleitet. Die Auswertung erfolgte im Oktober 2006. Die Datenerhebungen der E.O.S. beziehen sich in Europa auf Österreich, Belgien, Tschechien, Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien, Norwegen, Rumänien, Schweden und die Schweiz.

Hinsichtlich der Entwicklung in Deutschland wird kritisch bewertet, dass von hier - im Gegensatz zu anderen Ländern, wo leichte Preissteigerungen möglich erscheinen - "negative Preistendenzen" ausgehen könnten. Ferner wird der seit 2002 extrem steigende Export von Eiche-Blockware nach China besonders hervorgehoben (von 2002 auf 2003 plus 20.000 cbm, 2005 knapp 120.000 cbm). Bei Buche-Blockware, wo die Exporte nach China ebenfalls auf hohem Niveau liegen, trat seit 2002 eine Verringerung ein (von ca. 250.000 cbm auf knapp 150.000 cbm in 2005). Verglichen wird die Entwicklung in Deutschland mit Belgien und Frankreich. Dort - so die Statistik - wird nicht annähernd so exzessiv nach China exportiert.

Chinas rege Importtätigkeit wird als Problem für die europäische Sägewerksindustrie hervorgehoben. Eingeführt werden vorzugsweise Rundholz, Blockware und Schnittholz. Der Export von China - größtenteils Halbfertigfabrikate - stagniert noch auf vergleichsweise niedrigem Niveau. In der Holzbearbeitung werden aber schnelle und große Fortschritte gemacht.

Mit Blick auf Russland wird angemerkt, dass die Produktion aufgrund bisher geringer Inlandsnachfrage und infrastruktureller Mängel kaum wächst, der Export aber kontinuierlich zunimmt. Russland ist - mit einem Schwergewicht bei Birke - der größte Laubholz-Exporteur in Europa. Hauptabnehmer sind Finnland und China, das von dort 68% seines Bedarfs an Block- und Schnittholz (Laubholz) deckt. Eiche und Buche kaufen die Chinesen größtenteils in Nordamerika (Roteiche) und Deutschland.
aus Parkett Magazin 02/07 (Holz)