Brinkhaus GmbH

Haustex persönlich

Paul Ruwette (42) ist seit März 2006 Geschäftsführer Vertrieb und Marketing bei der Firma H. Brinkhaus GmbH & Co. KG. Der gebürtige Niederländer ist Diplom-Dolmetscher und Diplom-Übersetzer und hat seine umfangreiche Berufserfahrung in mehrjährigen Auslands-aufenthalten sowie in langjährigen nationalen und internationalen Tätigkeiten gesammelt. Das Traditionsunternehmen in Warendorf ist Hersteller hochwertiger Bettwaren im Daunen-, Naturhaar- und Synthetikbereich, wobei der Schwerpunkt im Ausbau der Exportmärkte (momentan über 30 weltweit) liegt. Vorrangiges Ziel von Ruwette ist es, den Namen Brinkhaus im deutschen Einzelhandel wieder dahin zu bringen, wo er einmal war.

Was fasziniert Sie an Ihrer Branche und worüber könnten Sie sich maßlos ärgern?
Was mich fasziniert, ist die dauerhafte Änderung der Produkte und Ideen auf der einen Seite, und doch auch diese Tradition, wenn es um Bettwaren geht. Zugleich ärgert mich aber auch die Zurückhaltung vieler Fachhandelsgeschäfte, eine Änderung selber herbei zu führen. Es geht mir da vor allem um eine schief gewachsene Relation zwischen Qualität und Preis. Billigangebote - ob aus Europa oder Fernost - machen uns das Leben schwer. Der Kunde versteht aber nicht, dass man solche Produkte nicht vergleichen kann. Hier ist vor allem der Fachhändler gefragt.

Wie definieren Sie ganz persönlich den Begriff Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Mitarbeiter und Kunden gleichermaßen zu motivieren und zu faszinieren, sich mit neuen Ideen und Produkten professionell und profitabel zu beschäftigen.

Welchen Beruf außer dem eigenen könnten Sie sich ebenfalls noch vorstellen?
Lange Zeit habe ich mir überlegt, ob ich nicht im Bereich der Hotellerie einsteige. General Manager eines Hotels zu sein, scheint mir eine super Herausforderung. Hauptsächlich steht für mich Dienstleistung im Vordergrund.

Was war Ihre wichtigste Lebenserfahrung?
Ich war jahrelang für eine amerikanische Textilfirma tätig, und die Amerikaner haben eines vor auf uns: "für alles gibt es eine Lösung". In Europa haben wir die Eigenschaft, erst in Problemen zu denken, danach in Lösungen. Meine wichtigste Lebenserfahrung ist, dann auch mit Geduld (wobei das manchmal schwierig ist) in Lösungsmodelle zu denken.

Welche Hobbys pflegen Sie, wo machen Sie am liebsten Urlaub, und wie können Sie sich am besten entspannen?
Meine zwei größten Hobbys sind Klavier spielen und Filme sammeln. Mit diesen beiden Hobbys kann ich mich auch am besten entspannen. Einen neuen Film zu Hause anschauen ist für mich Entspannung pur. Da ich sehr viel in der Welt umher reise, ist es schwierig zu sagen, wo ich am liebsten Urlaub mache. Es gibt so viel Schönes zu sehen.

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
Ich habe vor kurzem geheiratet, und in dem Sinne sehe ich schon eine ganz besondere Zukunft. Geschäftlich sehe ich die Sache sehr gelassen. Was heute ist, ist mir wichtiger als die Theorie von Morgen.

Konnten Sie sich einen Jugendtraum erfüllen?
Mein Jugendtraum war es, Diplom-Dolmetscher zu werden, und diesen Traum habe ich realisiert. Die Liebe, die ich dabei für Sprachen entwickelt habe, werde ich nie mehr los.

Wer ist für Sie ein ganz besonderer Mensch in Ihrem Leben und warum?
Mein Professor für deutsche Germanistik an der Uni in Belgien. Er hat mich gelehrt, über alles nachzudenken und nichts ohne weiteres anzunehmen. Positive Kritik auszuüben ist schwierig, aber in unserer heutigen Welt ein unbedingtes "Muss". In erster Linie sich selbst gegenüber.

Ein gutes Essen hält Leib und Seele zusammen, heißt es. Was gehört zu Ihren Lieblingsspeisen?
Meine absolute Vorliebe geht in Richtung Szechuan-Küche - eine von vier Varianten der chinesischen Küche.

Glück bedeutet was für Sie?
Glück ist für mich, fünf Minuten am Tag mal keine Sorgen, Bedenken oder andere negativen Gefühle zu haben. Einfach am Tag mal mit sich und der Welt im Einklang sein.

Immer wieder interessant - welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?
Meine Frau, ein Klavier und eine Sammlung an guter Musik.

Mit was könnte man Ihnen eine ganz besondere Freude bereiten?
Einen Film, wonach ich schon sehr lange suche. Ich nenne Ihnen den Titel aber nicht. Diese Überraschung möchte ich mir selber bereiten.
aus Haustex 01/07 (Personalien)