Interface denkt im Quadrat

"Unsere Kompetenz sind Teppichfliesen"

Erfolg durch Konzentration: Marktführer Interface sieht seine Spezialisierung auf das Produkt Teppichfliesen als entscheidenden Wettbewerbsvorteil, denn: "Wir verkaufen keine geschnittene Bahnenware, wir denken im Quadrat - bei allem was wir tun, entwickeln, gestalten oder erfinden". Das ist ein Pfund, mit dem Interface Deutschland stärker wuchern und damit dem gesamten hiesigen Fliesenmarkt Impulse geben will.

Das Unternehmen

Interface ist weltweit die Nummer 1 der Teppichfliesen-Hersteller. Doch der Name Interface steht nicht allein für das Produkt Teppichfliesen, sondern weit mehr: für eigenständige Renovierungs- und Kabelmanagementsysteme, Servicestärke und nachhaltigen, praktizierten Umweltschutz.

Mit Verkaufs- und Marketingbüros ist das amerikanische Unternehmen in über 110 Ländern auf allen Kontinenten vertreten. Produktionsstätten werden in Amerika, Europa, Asien und Australien betrieben. Der Konzernumsatz beläuft sich auf ca. 1 Mrd. USD, dazu trägt Interface Europa rund 200 Mio. EUR bei. Der Absatz in Europa wird auf 15 Mio. qm Teppichfliesen beziffert.

In Deutschland unterhält Interface eine Tochtergesellschaft mit Sitz in Krefeld. Von dort aus wird nicht nur der Vertrieb gesteuert, es ist auch ein Design- und Entwicklungsteam vor Ort ansässig und der unlängst neugestaltete Showroom wird für Schulungen, Kundenveranstaltungen und -besuche genutzt, um das kreative Potenzial des Weltmarktführers für Teppichfliesen zu veranschaulichen.

Nach einigen internen wie strukturellen Veränderungen im vergangenen Jahr ist das Management- Team bei Interface Deutschland komplett und die Aufgaben sind verteilt. Für den Gesamtvertriebsbereich Handel und Objekt gibt es mit Egbert Priebel und Tim Kauffmann zwei Verkaufsleiter. Priebel, seit 16 Jahren bei Interface Deutschland, ist für Süddeutschland und Österreich zuständig und Kauffmann für den Norden. Beide werden von einem Team qualifizierter Außendienstmitarbeiter sowie Spezialisten für Objektsegmente wie Ladenbau, Hotel/Gastronomie, Laden- und Messebau unterstützt. Ziel der reorganisierten Verkaufsstruktur ist, die Marktführerschaft im Objektgeschäft weiter auszubauen und die Stärken gezielt einzusetzen.

Holger Schmitz verantwortet als Marketingleiter die Marketingaktivitäten in allen zentral- und osteuropäischen Ländern. Controlling und Finanzwesen in den Regionen Zentral- und Osteuropa, den Benelux-Staaten und Skandinavien werden mit Christian Greverath ebenfalls von einem erfahrenen Interface-Mann geleitet.

Der deutsche Markt für Teppichfliesen

Für Interface ist Deutschland ein interessanter Wachstumsmarkt für Teppichfliesen, den man weiter entwickeln will. Die Voraussetzungen für einen Ausbau der Marktanteile sieht Holger Schmitz als "ausgesprochen günstig" an - aus verschiedenen Gründen.

So entfernt sich das moderne Management mehr und mehr von starren Strukturen. Gebäude müssen - was die Veränderbarkeit und Anpassung von Wohn- und Arbeitswelten betrifft - mithalten können. Daher werden modulare Systeme wegen ihrer Flexibilität immer häufiger eingesetzt. Man findet sie sowohl bei Einrichtungen, Decken, Wände als auch Böden. Und: gerade bei der Bodenausstattung spielen Teppichmodule eine immer wichtigere Rolle, hat Schmitz beobachtet. Und hier kommt ein wichtiger Wettbewerbsvorteil von Interface zu Tragen: Die Qualitätsfliesen des Unternehmens sind nicht mit "geschnittener Bahnenware" vergleichbar, sondern originär als Module als konzipiert. "Das müssen wir noch stärker kommunizieren", weiß der Marketingspezialist. Wobei die Krefelder ihre Hausaufgaben dafür schon gemacht haben: Präsenz auf wichtigen Branchen-Messe und Events, zielgruppen- und produkt-adäquates Informationsmaterialien, der neue Internet-Auftritt und eine Broschüre für Facility-Manager stehen beispielhaft dafür.

Firmenphilosophie und Produktstrategie

Wie kein anderer Hersteller hat Interface in den letzten Jahren den Teppichfliesenmarkt geprägt, was Design und Innovation betrifft. Eng verbunden damit sind zwei Namen: Ray Anderson, Gründer und langjähriger Präsident und CEO, sowie David Oakey, verantwortlich für Entwicklung und Design, unter anderem für die Kollektionslinie "I2", mit dem das Unternehmen nicht nur auf dem amerikanischen Markt enorm erfolgreich ist, sondern mittlerweile in Europa - sprich auch in Deutschland - ein neues Produktdenken initiiert hat: "I2 steht für die zweite Teppichfliesen-Generation von Interface. Mit ihren "zufallsgesteuerten" Mustern in natürlichen bis hin zu kräftig bunten Farben können die Teppichfliesen völlig richtungsfrei und zufallsverteilt verlegt oder ausgetauscht werden. Das bietet Gestaltungsflexibilität in bisher unbekanntem Ausmaß," erklärt Schmitz das Produktkonzept, mit dem Interface eine echte Alleinstellung im Teppichfliesenmarkt einnimmt. Die damit verbundenen Vorteile - Einsparungen bei Material, Verlegezeit und somit Kosten - sind nicht nur ein weiterer Schritt in der zukunftsorientierten Produkttechnologie, sondern auch Ausdruck der konsequent verfolgten Unternehmensphilosophie: Ihre Vision ist, der industrialisierten Welt zu demonstrieren, dass umfassender Umweltschutz ökonomisch vertretbar praktiziert werden kann, wenn man will.

Nach der Devise "Think global, act local" werden die Produkte in Design und Farbgebung im eigenen Entwicklungslabor in Krefeld auf die deutschen Kunden abgestimmt. "Was zeigt, dass Deutschland unverändert bei uns im Focus steht". Als internationales Unternehmen weltweit und dabei dennoch lokal agieren zu können, birgt für Schmitz eine Menge an Vorteilen für das Objektgeschäft, besonders für Kunden, die grenz-übergreifend engagiert sind, denn: einheitliches Corporate Design endet nicht an Staatsgrenzen. "Internationale Konzerne schätzen die globale Kompetenz von Interface, die ihnen in jedem Land eine regionale Betreuung durch Spezialisten sichert", erklärt dazu Tim Kauffmann. Mit dem brasilianischen Exklusiv-Juwelier Stern, der gerade ein weiteres Geschäft in Hamburg eröffnet, hat er auch gleich ein aktuelles Beispiel parat: Hier sollen genau wie in den Läden in Rio, London oder am Frankfurter Flughafen Teppichfliesen von Interface verlegt werden. "Die Stern-Architektin in Rio hat dafür ein ganz neues Produkt ausgewählt, das es bislang nur in den USA gibt", berichtet Dirk Kolo, im Interface-Team der Spezialist für Ladenbau.

"Die eigenständige Designsprache der Produkte ist ein wichtiger USP von Interface, mit dem wir uns ganz deutlich im Markt differenzieren", betont Kauffmann. "Es gibt nichts Vergleichbares zu unserem Portfolio." Auch im deutschen Objektmarkt kämen immer stärker ausgefallene und mutigere Gestaltungen an. "Genau das ist unsere Stärke von Interface, nicht nur einfach das Nachstellen klassischer Dessins", konstatiert Egbert Priebel. "Denken wir zum Beispiel an das Hotelsegment, auch in diesem verändert sich vieles". Als Beispiel dafür führt er die wachsende Zahl an Designerhotels an.

Das Sortiment

Die Eigenständigkeit der Produkte - genau das ist es, was Interface als seinen Erfolgsfaktor ansieht. Das Unternehmen kann dabei gleich auf eine Reihe an Exklusivitäten verweisen, die zu seiner Kernkompetenz zählen: "Wir denken im Quadrat - bei allem was wir tun, entwickeln, gestalten oder erfinden," erklärt Schmitz. Das ist für ihn der feine Unterschied zu anderen Herstellern: "Unsere Kompetenz sind Teppichfliesen. Da weiß man worauf es ankommt - von der Entwicklungsarbeit über die Verlegung, Reinigung und Pflege bis hin zu Austausch und Recycling."

Die in Deutschland angebotenen Produkte der Marken Interface und Heuga kommen aus den drei europäischen Werken in den Niederlanden, Nordengland und Irland. Durch die räumliche Nähe wird eine schnelle Verfügbarkeit der Ware garantiert; auch individuelle Wünsche lassen sich schnell und unkompliziert umsetzen. "Standardqualitäten sind in der Regel innerhalb von 1 bis 2 Arbeitstagen ab Werk/Lager lieferbar. Bei Spezialitäten bzw. Sonderfarben oder -dessins liegt die Lieferzeit bei ca. 4 Wochen," sagt Priebel, der wie sein Kollege Kauffmann Zuverlässigkeit und Service heute als unschlagbare Wettbewerbsvorteile sieht. "Speziell im Objektgeschäft müssen sich unsere Kunden darauf verlassen können, dass Liefertermine eingehalten werden".

Dabei steht die Marke Interface für hoch strapazierfähige Artikel für stark frequentierte und kommerziell genutzte Innenräume, Heuga repräsentiert Teppichfliesen im handlichen 50 x 50 cm Format, die Qualität und Funktionalität sowohl für den gewerblichen Einsatz als auch für den Wohnbereich bieten. Diese Einsatzbreite wird durch die Vielseitigkeit von Materialien und Produktionsverfahren möglich und erlaubt neben Büro-Objekten gerade auch im Ladenbau, im Hotel- und im Gastgewerbe oder im Wellness-Segment außergewöhnliche Auftritte. Die Teppichfliesen bieten als Schlinge, Velours und Nadelvlies oder auch als Haarqualitäten eine breite Auswahl an Farben, Strukturen, Stilvarianten und Verlegemöglichkeiten. Ob als Versatz-, Fischgrät- oder klassisches Schachbrettmuster oder auch im Bahnenwaren-Stil - das Design-by-Tile-Verfahren eröffnet vielfältige Möglichkeiten der individuellen Bodengestaltung. Auch Intarsien lassen sich spielend leicht mit den Elementen verwirklichen.

Neben den bewährten Bestsellern wie Heuga 580 Golf, der Klassiker Superflor oder dem Fusion Bonded Flaggschiff Palette werden immer stärker die neuen designorientierten Produkte geordert. Fusion Bonded Technologie ist eine spezielle Fertigungsmethode, die weltweit nur drei Hersteller beherrschen.

"Selbstverständlich verfügen unsere Fliesen über alle objektrelevanten Vorteile", unterstreicht Schmitz: Flexibilität durch problemlose Wiederaufnehmbarkeit, Kreativität durch eine Vielzahl an Strukturen und Dessins sowie Verlegevarianten, Funktionalität durch die Verwendung von handlichen Modulen sowie Wirtschaftlichkeit durch geringen Verschnitt und der Möglichkeit des Austausches einzelner Elemente." Bevorzugt wird Antron-Markenpolyamid von Invista verarbeitet, weil dies Fasern "hervorragende Gebrauchseigenschaften" versprechen und so entscheidenden Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit des Bodens haben.

Die größte Herausforderung in der Teppichfliesenherstellung ist jedoch das genaue Verhältnis zwischen der Liege-Eigenschaft und der Festigkeit. Die Fliese muss flach auf dem Boden liegen und dabei so lagestabil bleiben, dass weder Wellen noch Beulen - das sogenannte Schüsseln - entstehen. Dabei soll der Belag alle textilen Vorteile wie angenehm weich, elastisch und warm behalten. Auch darf die Fliese keinen Millimeter schrumpfen, selbst nicht bei wechselnden klimatischen Bedingungen: "Denken Sie nur an die verschiedenen weltweiten Einsatzgebiete - von der Wüste bis in den Regenwald, von Skandinavien oder in der Kälte Sibiriens", gibt Schmitz zu bedenken.

Dass Interface Produkte über diese Eigenschaften verfügen, ist eine Frage ihrer Rückenkonstruktion. In jeder Interface / Heuga Fliese werden beispielsweise die Aufbauten mit integrierten Glasfaserschichten mit sorgfältig getrennt. Das Ergebnis lässt sich mit einem T-Träger in der Architektur vergleichen: Dabei entsprechen die Fiberglasschichten den waagerechten Flanschen eines Trägers - die federnden Teile. Das Harz zwischen den Glasfaserschichten fungiert wie der senkrechte als verstärkender Teil. Der richtige Abstand zwischen den Fiberglas-Schichten sorgt für das richtige Verhältnis zwischen Festigkeit und Elastizität. Dies ist die mit Graphlex- und Glas Bac patentierte Rückentechnik, die bis heute unverändert unübertroffen geblieben ist. Der Unterschied beider Systeme besteht in der Zusammensetzung: Graphlex basiert auf Kreide, Gummi und hochsiedendem Bitumen, Glas Bac auf Calciumcarbonat. Beide Varianten sind voll objektgeeignet, maßstabil und ableitfähig, Glas Bac ist darüber hinaus besonders leicht schneidbar. Perfekte Ergänzung dazu sind weitere modifizierte Versione wie Re Cushion Bac, Glas Bac:Re und Spring Bac.

Die Verlegung

Interface Teppichfliesen sind für die flexible, lose Verlegung konzipiert. Das bedeutet, sie werden lediglich lose gegen seitliches Verrutschen fixiert - wahlweise unter Verwendung einer Anti-Rutsch-Fixierung oder auf einem lösungsmittelfreien Klebeband

Damit kommen sie gerade dort optimal zum Einsatz, wo die Verlegung aus betriebswirtschaftlichen Gründen schnell und ohne große Unterbrechung des Tagesgeschäftes vor sich gehen soll. Zudem sichert die Wiederaufnehmbarkeit der Teppichboden-Elemente, dass bei einer eventuellen Reinigung oder Erneuerung nur die wirklich abgenutzten Module herausgenommen bzw. ersetzt werden müssen - in der Regel ist dies nicht mehr als ein Fünftel des gesamten Bodens. Das spart bis zu 80% der Austauschkosten und kann dabei, etwa durch neue Farb- oder Dessin-Elemente, zu einer ganz neuen Bodenoptik führen.
Optional sind Interface Teppichfliesen auch mit einer speziellen Rückenausstattung lieferbar, dem Magnetic-Backing, das etwa bei Doppelbodenkonstruktionen aus Metall zum Einsatz kommt und jederzeit problemlos einen Zugang zu den Kabeln möglich macht. Generell wird die Flexibilität vonArbeitsplätzen durch die Kombination von Teppichfliesen mit Doppelboden-/ Hohlraumbodenkonstruktionen wie dem platzsparenden, zellularen Kabel-Management-System Intercell von Interface nahezu unbegrenzt. Intercell ist speziell für das bodenführende Kabelmanagement in der heutigen Arbeitsumgebung konzipiert, um uneingeschränkte Flexibilität des Arbeitsraumes zu gewährleisten. Pluspunkt: Es lässt sich problemlos auch in vorhandene Strukturen integrieren - eine elegante Methode zur Behebung architektonischer Defizite älterer Bürogebäude, wo zu niedrige Deckenhöhen, ungünstige Wandverläufe etc. eine Verkabelung nach heutigen Maßstäben erschweren oder sogar unmöglich machen würden. Und in Neubauten kann mit Intercell teuere Geschosshöhe eingespart bzw. mitgenutzt werden. Bei entsprechend vorbereitetem Untergrund (nach DIN 18365 "Bodenbelagsarbeiten" eben, druckfest, dauertrocken, glatt) kann ein Raum innerhalb weniger Stunden mit Intercell und einem neuen Teppichfliesenboden ausgestattet werden. Danach steht er uneingeschränkt zur sofortigen Nutzung zur Verfügung.

Generell ist die schnelle, wirtschaftliche Verlegung ohne großen Verschnitt und fast ohne Unterbrechung des Geschäftsablaufs ein wesentlicher Vorteil von Teppichfliesen. Selbst Neuverkabelungen oder die Anpassung von Arbeitsplätzen an veränderte Situationen sind mit Teppichfliesen ohne großen Aufwand möglich. Doch Interface hat die ohnehin schon überzeugenden Vorteile modularen Teppichbodens zusätzlich optimiert: Mit dem patentierten Hebesystem Renovisions von Interface ist ein Austausch des gesamten Teppichfliesenbodens durch zentimeterweises Anheben der Möbel an Ort und Stelle möglich (und das bei allen gängigen Büromöbelsystemen), sogar während des laufenden Betriebes ohne Unterbrechung, und ohne dass Tische und Schränke oder Büros leergeräumt werden müssen. Das spart zusätzlich Zeit, Geld und organisatorischen Aufwand.

Die Vision

Sustainability - was frei übersetzt soviel bedeutet wie Bewahrung der Umwelt und Schonung der Ressourcen - ist das Kernelement der Interface Firmenphilosophie, die darauf aufbaut, ein Produkt möglichst seinen gesamten Lebenszyklus lang zu begleiten. Alle Produkte sollen möglichst wiederverwendet oder wiederverwertet werden. Produktions-, Verfahrens- und sogar Verlegetechniken sind so angelegt, dass die Belastung durch Rohstoffverbrauch, Müll und Emissionen immer geringer wird - und der Recycling-Anteil immer höher. Auch Programme wie Teppichboden-Leasing oder Rücknahme ausgewechselter Teppichmodule, die dann soweit möglich wiederverwendet, recycelt und zu Sekundärprodukten verarbeitet werden, sind Ausdruck dieser Unternehmensphilosophie. "Unsere Vision besagt, dass wir alles daransetzen werden, bis 2020 "wiederherstellend" auf die Umwelt zu wirken; was soviel bedeutet, der Erde nicht mehr z.B. an Rohstoffen und Energie zu entnehmen, als wir ihr in verträglicher Form wieder zurückgeben können. im Gegenteil: Die zusätzliche Verarbeitung fremden Recyclingmaterials wie etwa aus der Medizin hilft, durch Produktion neuer Produkte den Müllberg weltweit - Stück für Stück - etwas abzubauen," kommentiert Holger Schmitz.

Diese Vision von Interface bezieht sich nicht nur auf den Umweltkreislauf, sondern auch auf den Menschen, das Produkt, den Produktionsprozess und die Wirtschaftlichkeit des Handelns. "Ohne diese Aspekte zu berücksichtigen wäre die Vision nicht finanzierbar - also nicht sustainable im eigentlichen Sinn". Das hört sich zwar kompliziert an, bedeutet aber in der Praxis nichts anderes, als dass Interface bis 2020 unabhängig von neuen petrochemischen Rohstoffen sein will. So sollen soweit wie möglich nachwachsende Rohstoffe eingesetzt werden oder bereits hergestellte petrochemische Produkte sollen recycelt werden, anstatt neues Öl zu verwenden. "Bei allen Produktionsprozessen wollen wir darüber hinaus erneuerbare Energie einsetzen". Nicht zuletzt bedeute die Entwicklung neuartiger Produktlösungen und der engagierte Einsatz für die Umwelt auch ein Absetzen vom Wettbewerb. "Einer der bereits angesprochenen 5 Punkte besagt ja, dass wir bei allem auch wirtschaftlich handeln wollen. Um Geld einzusparen, das nicht zuletzt in die Entwicklung weiterer umweltfreundlicher Maßnahmen und Produkte re-investiert werden wird."

Als betont umweltfreundliches Unternehmen will Interface für eine Philosophie der positiven Veränderung stehen. Diese Einstellung führt immer wieder zur Entwicklung neuer, konkurrenzloser Designs, Produkte und Verlegemethoden. "Das honorieren unsere Kunden", weiß Kauffmann.

Seit 1994, als der Vorstandsvorsitzende und Gründer Ray Anderson seine Vorstellung von Interface als "wirklich umweltfreundlichem Unternehmen" präsentierte, ist es gelungen, durch eingesparte Abfälle (80 %), reduzierten Frischwasserverbrauch (78% ), reduzierte Abgabe von Treibhausgasen (31 %) und den Umstieg auf nicht erdölbasierte Rohstoffe (28%) insgesamt 231 Mio. USD einzusparen - Einsparungen im Sinne von Ökologie mit ökonomischem Nutzen.

Und auch was die Wirtschaftlichkeit von Teppichfliesen betrifft, macht Interface eine überzeugende Rechnung für Nutzer auf. Unterm Strich lassen sich rund ein Fünftel der Kosten für die Bodengestaltung, - Transport, Verlegung, nachträgliche Änderungen, Ausbesserung von Kleinschäden; Entsorgung, etc. bei einem Objekt (Neubau) bei einem Nutzungszeitraum des Teppichs von 10 Jahre mit Teppichfliesen gegenüber Bahnenware sparen.
aus BTH Heimtex 05/05 (Wirtschaft)