Interview: Benoit Miquel und Wolfgang Sosnowski zu den Laminataktivitäten von Tarkett Sommer

"Wir suchen kein Volumen zu jedem Preis"

Die ganze Branche wunderte sich, als Tarkett Sommer vor gut zwei Jahren in Laminat investierte und ein Produktions-Joint Venture mit Egger gründete. Neueinsteiger hätten keine Chancen, der Markt sei längst verteilt, hieß es. Ist er auch - dennoch gelang es dem Konzern in diesem zunehmend härter umkämpften Segment Fuß zu fassen und sich in Europa und den USA als kompetenter Laminatanbieter zu etablieren. Rechnet sich die Investition? Wo steht Tarkett Sommer heute? Und wie behauptet sich das Unternehmen gegenüber dem Wettbewerb? Darüber sprach BTH-Chefredakteur Claudia Steinert mit Benoit Miquel, der die Laminataktivitäten steuert ,Wolfgang Sosnowski, der als Geschäftsführer der Tarkett Sommer Vertriebsgesellschaft Bereich Handel für den Vertrieb in Deutschland verantwortlich ist und Kommunikations-Chef Harald Schüren.

BTH: Herr Miquel, als Tarkett Sommer vor gut zwei Jahren in Laminat einstieg, wurden Sie von vielen Wettbewerbern belächelt, die meinten, dass der Zug in diesem Bereich längst abgefahren ist. Sehr präsent sind Sie auf dem Markt auch nicht. Haben die Spötter damals Recht gehabt? War es zu spät?

Benoit Miquel: Keinesfalls. Europaweit sind wir gut im Geschäft und bei weitem nicht so unbedeutend, wie Sie glauben.

BTH: Was heißt das konkret? Das hätte ich gerne in Zahlen. Wie viele Quadratmeter haben Sie denn im letzten Jahr abgesetzt und wie viele sollen es dieses Jahr werden?

Miquel: Im letzten Jahr haben wir 5 Mio. qm verkauft, in diesem Jahr planen wir knapp 7,5 Mio. qm. Im Vergleich zu anderen Anbietern ist das gar nicht so wenig - und das nach nur zwei Jahren. Und: wir geben geben echte Absatzzahlen an, keine Kapazitäten. Das muss man doch auseinander halten. Ich glaube nicht, dass es in der Branche sehr viele Laminat-Anbieter gibt, die über 7 Mio. qm unter ihrem Namen verkaufen.

BTH: Bei den offiziellen Angaben der Industrie und den Marktdaten muss man zweifellos Abstriche machen. Da wird mancher Quadratmeter doppelt gezählt. Der EPLF (Verband der europäischen Laminathersteller, Anm. der Redaktion) hat die weltweiten Kapazitäten 2001 auf über 700 Mio. qm geschätzt - davon allein 550 Mio. qm in Europa - das weltweite Marktvolumen aber nur auf die Hälfte davon, genauer gesagt 363 Mio. qm. Stimmen Sie mit diesen Zahlen überein?

Miquel: Nicht ganz. Wir schätzen die Kapazitäten auf ca. 600 Mio. qm und den Absatz auf knapp 350 Mio. qm.

BTH: In Deutschland ist der Absatz im letzten Jahr regelrecht in den Keller gestürzt. Auch international scheint die Luft aus dem Laminat-Boom raus. Hat der Markt seinen Zenit erreicht?

Miquel: Das kann man nicht so pauschal sagen. Vielmehr haben sich die einzelnen Märkte unterschiedlich entwickelt. Sicher war Deutschland 2001 schwierig, aber in den USA ist der Markt im vergangenen Jahr um fast 12 % gewachsen, in England hat er sich zwischen 2000 und 2002 von 15 auf 30 Mio. qm verdoppelt, Osteuropa hat im gleichen Zeitraum um 27 % zugelegt, von knapp 19 auf 24 Mio. qm. Generell wächst Osteuropa viel stärker als Westeuropa. Da gibt es noch Riesen-Möglichkeiten.

BTH: Gehen Sie mit dieser Entwicklung konform? In welchen Märkten hat Tarkett Sommer am meisten dazu gewonnen?

Miquel: Wir hatten das größte Wachstum in Frankreich, in England und in Osteuropa.

Harald Schüren: Allein in Frankreich haben wir um 34 % zugelegt.

BTH: Welcher ist der größte Einzelmarkt für Sie?

Miquel: Frankreich. Aber auch in England, Spanien und Osteuropa sind wir stark.

BTH: Viele der großen Anbieter suchen angesichts ihrer großen Kapazitäten ihr Heil in Übersee. Welche Rolle spielen die USA und Asien für Tarkett Sommer?

Miquel: Das ist ganz unterschiedlich. In Asien sind wir fast überhaupt nicht aktiv. Früher, als der asiatische Markt etwa 20 Mio. qm ausmachte, wurde dieses Volumen fast ausschließlich von Importen abgedeckt. Inzwischen ist zwar der Absatz auf 40 bis 50 Mio. qm gestiegen - wieviel es wirklich sind, weiß keiner ganz genau - aber die Chinesen haben sehr schnell gelernt, dass sich aus den Laminaten, die sie für Möbel und Türen einsetzen, auch Bodenbeläge machen lassen - man braucht nur eine Profilierungslinie dazu. Ergo gibt es mittlerweile schon 20 oder 30 Hersteller vor Ort. Das hat auf die Importe und auch auf die Preise gedrückt. Was die Kunden sich dort als Qualitäts- und Preisniveau vorstellen, liegt überhaupt nicht auf unserer Linie. Das heißt, wir suchen kein Volumen zu jedem Preis. Das ist nicht unsere Strategie.

BTH: Ist Asien damit generell für Sie abgehakt?

Miquel: Nein, es gibt bestimmte Länder in Asien, in denen wir tätg sind - aber nur dort, wo die Kunden Qualität wollen und nicht nur ein Buche- oder Eichedekor zum Preis unter 5 EUR fordern.

BTH: Und die USA?

Miquel: Wir konzentrieren uns auf die USA und Kanada. In Kanada haben wir eine gute Marktabdeckung und gewinnen weitere Anteile hinzu, in den USA sind wir nicht ganz so stark, haben zur Zeit aber gute Absätze und sehen weiteres Potenzial.

BTH: Werden die USA und Kanada jetzt komplett von Wismar aus bedient oder arbeiten Sie noch mit Uniboard zusammen?

Miquel: In Kanada sind wir unverändert vertraglich an Uniboard gebunden, die USA bedienen wir von Wismar aus.

BTH: Die Entwicklung, die Sie eben in Asien schilderten, lässt sich auch in den USA beobachten. Auch dort erwächst Ihnen heimische Konkurrenz. Erst vor kurzem hat mit Shaw, der weltweit größte Bodenbelagshersteller, die eigene Produktion aufgenommen.

Miquel: Schon, aber die dortigen Mitbewerber sind viel produkt- und markenorientierter als preisorientiert. Insofern sind die USA ein angenehmerer Markt, weil die Kunden Produkte verlangen, die ein gewisses technisches und Design-Niveau haben. Das liegt einfach näher an unserer Strategie. Ich betone noch einmal: Tarkett Sommer ist kein Billiganbieter, der ein Riesen-Volumen zum Dumping-Preis absetzt und dann verschwindet - weder bei CV-Belägen, noch bei elastischen Objektbelägen, noch bei Textil, noch bei Holz - und auch nicht bei Laminat. Wir machen vernünftige, hochwertige Produkte, auf die wir Garantie geben und wir stehen auch zu unserer Garantie. Das war auch einer der Gründe, warum wir uns zur Zusammenarbeit mit Egger entschlossen haben: Dort haben wir unseren Qualitätsanspruch erfüllt gefunden.

BTH: Das sind ja alles schöne Worte, aber der Markt ist hart und bei Laminat ist er aufgrund des extremen Wettbewerbs besonders hart. Das Durchschnitts-Preisniveau ist seit Ende der 90er Jahre auf rasanter Talfahrt. Die Industrie kämpft bis auf die Knochen um jeden Quadratmeter. Und Sie kommen als Neueinsteiger in einen vollbesetzten Markt und erzielen überdurchschnittliche Preise... Wie funktioniert denn das? Wir - und sicher auch der Wettbewerb - sind neugierig, wie Sie das schaffen.

Miquel: Wir liegen im Werksabgabepreis über dem unserer Wettbewerber, weil wir viel mehr Klasse 32-Ware verkaufen, weil wir auch mehr 8 mm statt 6 mm verkaufen und weil wir in vielen Ländern auch in den Objektmarkt gehen, in dem man hochwertige Produkte mit besonderen technischen Spezifikationen vermarkten kann. Und dort sind die Preise nicht kaputt. Die Preise sind nur in der DIY-Schiene kaputt, weil dort Sonderpreise für Sonderprodukte in Sonderaktionen gang und gäbe sind. Aber schauen Sie sich bitte mal die Qualität an: die ist mit den Preisen heruntergefahren worden. Das ist das Gleiche, was vor 15 Jahren beim Teppichboden passiert ist. Auf jeden Fall hat sich der Textilmarkt polarisiert: in Billig- und in Hochwertprodukte. Und genau die gleiche Entwicklung nehmen Laminatbeläge. Ob das richtig oder gut ist, sei dahingestellt.

Unsere Strategie gründet sich auf jeden Fall nicht auf Billigware. Wir verfügen über ein hohes Know-How in der Bodenbelagsproduktion, das wir auch für Laminatbeläge nutzen; in Entwicklung und Design genauso wie in Vertrieb und Service. Wenn man anfängt, braucht man zunächst ein marktgerechtes, vernünftiges Sortiment; wenn man dann etabliert ist, muss man weiter, neue Wege suchen. Wir arbeiten zur Zeit an Produkten für die Zukunft, die heute noch gar nicht auf dem Markt existieren.

Schüren: Das heißt, die Laminat-Strategie ist in die Gesamtstrategie des Konzerns integriert. Unsere Innovations-Offensive wird jetzt systematisch auch im Laminatbereich umgesetzt, in dem wir auf technisch und designrelevantem hohem Niveau vielversprechende Produkte für die Zukunft entwickeln.

BTH: Moment bitte - Sie bedienen doch nicht nur den Hochwert-Bereich, sondern sprechen mit der Marke Sommer auch die preisorientierten Großflächen und Bau- und Heimwerkermärkte an. Wie gliedert sich das auf?

Miquel: Das ist von Land zu Land verschieden. Die Bedeutung der DIY-Schiene ist sehr unterschiedlich; in Deutschland und England kommt das DIY-Segment auf 60 bis 65 % Marktanteil, in Frankreich auf 50 %, in Osteuropa ist es sehr viel schwächer, in Südeuropa spielt DIY praktisch keine Rolle. Für uns sind natürlich die Märkte interessant, in denen DIY nicht so eine große Rolle spielt.

BTH: Wie sieht es mit dem Preisniveau in den anderen Märkten aus? Die USA beispielsweise galten immer als Hochpreis-Markt.

Miquel: Das stimmt. Die Preise in den USA waren auch lange besser. Das ändert sich zur Zeit. Das Preisniveau steht unter Druck, aber es gibt eine Grenze in den USA - die Qualität. Die amerikanischen Verbraucher wollen Qualität und sind auch bereit, dafür zu zahlen.

Zwischen Westeuropa und Osteuropa ist kaum ein Unterschied zu sehen - bis auf den, dass im Osten erstaunlicherweise mehr hochwertige Ware als im Westen verkauft wird.

BTH: Nochmal zurück zu den Märkten. Wie verteilt sich der Absatz von Tarkett Sommer auf Westeuropa, Osteuropa und Nordamerika?

Miquel: Nordamerika macht etwa 20 % aus, Europa kommt auf 80 %, wobei etwa zwei Drittel auf Westeuropa und ein Drittel auf Osteuropa entfallen.

BTH: Sie ließen vorhin durchklingen, dass Sie auch in Europa durchaus noch an Wachstum beim Laminatabsatz glauben. Die aktuellen Zahlen sprechen nicht dafür. Worauf gründen Sie diesen Optimismus?

Miquel: Ja, wir gehen von zweistelligen Wachstumsraten aus. Wobei dieser Zuwachs nicht aus Zentraleuropa bzw. den drei großen Laminat-Ländern Deutschland, England und Frankreich kommen wird. Aber wir sehen noch Potenzial in Südeuropa, in Skandinavien und vor allem in Osteuropa.

Schüren: Nach unseren Prog-nosen wachsen allein die osteuropäischen Märkte in den nächsten zwei bis drei Jahren jeweils um die 30 %.

BTH: Was ist denn dabei Ihr Ziel? Wollen Sie proportional wachsen?

Miquel: Unser Ziel ist, so schnell wie möglich unsere 12 Mio. qm Kapazität in Wismar auszunutzen.

BTH: Das ist mir zu vage. Was heißt so schnell wie möglich?

Miquel: Bis 2005.

BTH: Sind Sie sicher, dass Sie in der Konstellation mit Egger langfristig echte Überlebenschancen haben? Ich bin der Meinung, dass auf lange Sicht die vollintegrierten Hersteller den Markt unter sich ausmachen.

Miquel: Natürlich überleben wir. Wir haben mit Egger einen Super-Partner und sind über unser gemeinsames Unternehmen ETS ein vollwertiger Produzent.

Außerdem bin ich überzeugt, dass es für den Markt besser ist, wenn es viele Anbieter gibt, die jeweils in einem bestimmten Segment ihre Existenzberechtigung haben. Wie erfolgreich sie letztlich sind, hängt von ihrer Strategie ab. Und da sind wir überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein. Wir verkaufen keine Billigware. Es lohnt sich nicht, Ware an zu preisaggressive Großflächenanbieter zu liefern. Wir konzentrieren uns auch im Vertrieb auf die Partner, über die wir vernünftige Produkte verkaufen können. Das sind in erster Linie der Großhandel, der Fachhandel und der Fachmarkt, es können aber auch große Ketten sein.

Dabei haben wir Anfang des Jahres unsere Markenstrategie geändert und agieren seitdem mit zwei zielgruppenorientierten Marken am Markt: Sommer für die sogenannten modernen Vertriebsformen bzw. DIY und Tarkett für den klassischen Groß- und Fachhandel.

BTH: Wie sauber ist die Trennung? Gibt es separate Sortimente?

Miquel: Selbstverständlich. Jede Vertriebsschiene wird mit einem eigenen Komplett-Sortiment bedient; bei Tarkett haben wir andere Spezifikationen und Garantieleistungen und gehen mehr in die höheren Klassen. Außerdem haben wir jedem Sortiment eine eigene Handschrift verliehen, so ist Tarkett eher klassisch positioniert und Sommer moderner. Das sollen übrigens auch die neuen Logos der beiden Marken signalisieren.

BTH: Stichwort Produkt. Vorhin erwähnten Sie, dass Sie an neuen Entwicklungen arbeiten. In welcher Richtung?

Miquel: Sowohl in der Optik als auch in der Technik. Gerade bei den Dekoren legen wir Wert auf eine eigene Entwicklung. Dort verfügen wir aus dem CV-Bereich über große Erfahrung, die wir auch für Laminat nutzen. Das macht uns so leicht keiner nach und wir stellen immer wieder fest, dass unsere selbstentwickelten Designs die besten Verkaufszahlen erreichen.

BTH: Wo kann es nach Klicksystemen und integrierter Schalldämmung in technischer Hinsicht noch hingehen?

Miquel: Die Schalldämmung bleibt ein wichtiges Thema. Wir haben mit Loggia SLS Acoustic gerade eine Weiterentwicklung mit einem integriertem schalldämmenden Unterbau vorgestellt, der aus zwei Schichten besteht, einer geräuschschluckenden Membran und einer synthetischen Schaumstoffschicht. Damit lassen sich Tritt- und Raumschall nachweislich deutlich vermindern und ein Trittklang wie Holz erreichen.

BTH: Das ist aber doch auch nur eine Variation der üblichen aufkaschierten Schalldämmsysteme. Vielleicht brauchen wir andere Träger oder Material-Zusammensetzungen...

Miquel: Wir arbeiten an verschiedenen Lösungen, wobei ich nicht weiter ins Detail gehen möchte. Ich will nur so viel sagen, dass wir mit dem Thema bestens vertraut sind, weil wir seit zwanzig Jahren für die Automobilindustrie damit befasst sind.

BTH: Bislang haben wir über Ihre Laminatsparte im Allgemeinen gesprochen. Lassen Sie uns jetzt gezielt zum deutschen Markt kommen. Groß aufgefallen als Laminatanbieter sind Sie hier bislang noch nicht. Sind Sie in den Startlöchern stecken geblieben?

Wolfgang Sosnowski: Dazu muss man die beiden Marken getrennt betrachten. Bei der Marke Sommer treten wir momentan leider auf der Stelle. Das hängt damit zusammen, dass die Arbeit vor Ort durch die Zusammenführung und Neustrukturierung der beiden Vertriebsorganisationen etwas ins Stocken geraten ist. Das ist ganz normal, weil die Gebiete neu geordnet und zugeordnet worden sind.

Parallel dazu wurde die Marke Tarkett geschaffen, die wir auf der letzten Domotex vorgestellt haben. Da müssen natürlich erst die Hausarbeiten gemacht werden, das heißt, die Zielkunden herausgefiltert und zugleich sichergestellt werden, dass es keine Überschneidungen mit der Marke Sommer gibt. Sonst kannibalisisieren wir uns ja selbst. Dabei hat sich als Hauptzielgruppe zunächst der Holzhandel heraus kristallisiert, den wir mit der Marke Sommer nicht erreichen konnten. Wobei es nicht so einfach ist, Fuß in diesem Segment zu fassen, weil es im Grunde genommen schon besetzt ist. Wir haben uns deshalb im ersten Schritt auf die Kunden konzentriert, mit denen wir bereits im Holzbereich zusammen arbeiten und sind da auch auf offene Ohren gestoßen.

BTH: Da wäre es doch viel naheliegender gewesen, Laminat gleich über Ihre Holzschiene zu vermarkten, die den Holzhandel kennt und bedient.

Sosnowski: Ganz bestimmt nicht, weil die Holzschiene nur 6 Außendienst-Mitarbeiter draußen hat, wir aber 15 und damit den Markt breiter bearbeiten können. Nicht zu vergessen, dass viele unserer Außendienst-Mitarbeiter bereits über ein gewisses Know-How verfügen, das man gerade im Laminatbereich braucht. Laminat ist nicht Parkett - das wird gerne verwechselt.

Und wenn man dann wirklich ernsthaft in den Markt einsteigen will, reichen Einzelkollektionen allein nicht aus.Man muss das gesamte Paket anbieten: Zubehör, Verkaufsständer, Broschüren, Prospekte, technische Unterlagen...das kennen wir und das können wir. Insofern sind wir jetzt seit Juni dabei, die Marke Tarkett kontinuierlich, aber selektiv im Markt zu positionieren. Wobei wir keine schnellen Erfolge erwarten, sondern langfristig denken.

BTH: Gerade im klassischen Großhandel dürften Sie es schwer haben. Da ist der Kuchen längst verteilt.

Sosnowski: Ja, das wird nicht einfach und kostet Geld. Aber auch hier ist unser Vorteil die Erfahrung aus anderen Bereichen wie CV oder Textil.

BTH: Sie haben sich einiges vorgenommen - zumal man bislang nicht viel Laminat von Tarkett Sommer am deutschen Markt gesehen hat, wie ich bereits angemerkt habe.

Sosnowski: Das ist richtig. Bei einem Markt von fast 49 Mio. qm in Deutschland kommen wir mit 500.000 qm auf 1 % Marktanteil - da sind wir natürlich nicht so präsent wie andere. Aber wenig kann auch wertvoll sein, weil wir uns so aus den Preiskämpfen im Mengenmarkt heraushalten können.

BTH: Keine Aktionen, keine Einführungspreise? Können Sie sich das als Neueinsteiger leisten?

Sosnowski: Aktionen fahren wir. Allerdings haben wir nur reine Einführungsaktionen gemacht, um unser Laminat im Markt zu platzieren - und die auch nicht in den Fachmärkten, sondern nur im Einzelhandel. Dabei kommen uns wieder die Kontakte zu Gute, die wir mit anderen Produkten aufgebaut haben. Die Kunden kennen uns bereits und wissen, dass wir Qualität und Service bieten. Das hat uns überhaupt ermöglicht, unsere Zahlen zu erreichen. Wobei wir dieses Jahr ganz schwer mit dem erneuten Preisabfall zu kämpfen haben, auch bei Klickprodukten.

BTH: Wie argumentieren Sie dann? Warum soll ein Großhändler oder Fachhändler überhaupt Laminat von Ihnen kaufen wenn er es woanders billiger bekommt?

Sosnowski: Ich habe das vorhin schon einmal anklingen lassen: wir bieten Qualität und Service. Bei Billig-Anbietern fährt der LKW beim Kunden vor, lädt die Ware ab und das war"s. Wir bieten kompetente Betreuung beim Außen- und Innendienst, professionelles Bestellwesen, wir kennen uns mit Reklamationen aus, veranstalten Seminare, wir haben zwei Anwendungstechniker im Außendienst zusätzlich zu den 15 Verkäufern, wir unterstützen unsere Kunden mit Verkaufsständern, Broschüren, Prospekten, Verlegeanleitungen usw. Diesen Service bringen wir und den wissen viele Kunden auch zu schätzen und darum können wir auch etwas teurer sein als andere. Ein weiteres Argument ist sicher unsere geringe Reklamationsquote.

BTH: Preise kaputt machen geht ganz schnell. Aber wenn das Preisniveau erstmal im Keller ist, bekommen Sie es auch nicht wieder hoch.

Sosnowski: Richtig. Deswegen wollen wir auch nicht auf den Preiskrieg einsteigen - zumal wir einen ganz guten Durchschnittspreis haben. Auch in der Marge liegen wir höher als mancher Tufter. Darauf sind wir auch stolz. Und - es zeugt zugleich von unserer Disziplin draußen im Markt.

BTH: Sie sagten, 2001 haben Sie 500.000 qm in Deutschland abgesetzt.Wie viele Quadratmeter planen Sie 2002?

Sosnowski: Mittelfristig wollen wir mit beiden Marken 1 Mio. qm absetzen. In diesem Jahr wollen wir zunächst weiter wachsen. Das Ziel war ursprünglich ein Plus von 20 % gegenüber dem letzten Jahr, da hinken wir im Moment angesichts des schwachen Marktes noch hinterher.

BTH: Wie verteilt sich das auf konventionell verleimbares und Klick-Laminat?

Sosnowski: Klick-Produkte kommen auf gut 70 % Anteil, vielleicht sogar noch mehr, bei weiter steigender Tendenz. Unsere Klick-Produkte sind auch wirklich gut: leicht zu verlegen, keine Fugenbildung, eine homogene Fläche.


Tarkett Sommer Laminat - Daten und Fakten

Leitung Geschäftsbereich Laminat: Benoit Miquel
Absatz 2001: 5 Mio. qm, 2002 geplant 7,5 Mio. qm
Umsatz 2001: 49,8 Mio. (+ 55,8 %)

Vertrieb in Deutschland über:
Tarkett Sommer Vertriebs GmbH & Co. KG Bereich Handel
Nachtweideweg 1-7
67227 Frankenthal
Tel: 06233/8101316
Fax: 06233/8110101286
www.tarkett-sommer.com
Geschäftsführung: Wolfgang Sosnowski
Marketing: Tanja Damrau
Verkaufsleitung: Roland Brechtel, Hans-Jürgen Ihrig, Andreas Rieke
Vertrieb: Marke Tarkett über den klassischen Bodenbelags- und Holzgroß- und Fachhandel, Marke Sommer über sogenannte moderne Vertriebsformen wie Ketten, Großflächen-Anbieter und Baumärkte


Tarkett Sommer Laminat - das Sortiment

Tarkett Floors

Die Zielgruppe: Klassischer Handel wie Bodenbelagsgroßhandel, Bodenbelagsfachhandel, Holzhandel

Die Produkte:
1. Free
Konstruktion: DPL mit HDF-Träger 920, leimfrei verlegbar
Stärke: 7 mm
Format: 190 x 1.288 mm
Gesamtgewicht: 6,8 kg/qm
Dekore: 12 - Eiche 3-Stab hell und mittel, Buche 3-Stab hell und mittel, Kirsche 2-Stab dunkel, Ahorn 3-Stab hell, Gebirgskiefer Planke, Nussbaum 3-Stab, Amerikanischer Hickory 2-Stab, Eiche 2-Stab antik und klassik, Eiche Planke natur
Klassifikation: Klasse 23/31, AC 3
Garantie: 10 Jahre auf Nutzung im Wohnbereich

2. Smart
Konstruktion: DPL mit HDF-Träger 940, leimfrei verlegbar
Stärke: 8 mm
Format: 190 x 1.288 mm
Gesamtgewicht: 7,8 kg/qm
Dekore: 11 - Eiche 3-Stab hell und mittel, Buche 3-Stab hell und mittel, Birke 2-Stab mittel, Kirsche 2-Stab dunkel, Ahorn 3-Stab hell, Gebirgskiefer Planke, Merbau 3-Stab mittel, Nussbaum 3-Stab, Buche 2-Stab mittel
Klassifikation: Klasse 23/32, AC 4
Garantie: 15 Jahre auf Nutzung im Wohnbereich

3. Smart Nature
Konstruktion: DPL mit HDF-Träger 940, leimfrei verlegbar
Stärke: 8 mm
Format: 190 x 1.288 mm
Gesamtgewicht: 7,8 kg/qm
Dekore: 5 - Amerikanischer Hickory 2-Stab, Eiche 2-Stab antik und klassik, Eiche Planke rustikal und rostbraun
Klassifikation: Klasse 23/32, AC 4
Garantie: 15 Jahre auf Nutzung im Wohnbereich

4. Smart SRS:
Konstruktion: DPL mit HDF-Träger 940, leimfrei verlegbar, mit integriertem zweischichtigem schalldämmendem Unterbau aus geräuschschluckender Membran und synthetischer Schaumstoffschicht
Stärke: 11,5 mm
Format: 190 x 1.288 mm
Gesamtgewicht: 11,3 kg/qm
Dekore: 16, davon 11 Smart-Dekore, 5 Smart Nature-Dekore
Klassifikation: Klasse 23/32, AC 4
Garantie: 15 Jahre auf Nutzung im Wohnbereich

5. Zubehör
- Vorleisten 12 x 19 x 2.400 mm
- Fußleisten 22 x 40 x 2.400 mm und 17 x 60 x 2.400 mm
- Übergangsprofile 16 x 38 x 1.000 mm
- Anpassungsprofile 16 x 38 x 2.000 mm
- Abschlussprofile 13,6 x 25,4 x 2.000 mm

Die Verkaufshilfen
- Verkaufsdisplay Campagne: 2.100 x 562 x 400 mm, bestückt mit 16 Mustern
- Kollektionen Smart und Free: Format 197 x 250 mm, Inhalt 16 Muster (Smart) bzw. 12 (Free)
- A 4 Prospekte incl. Dessinabbildungen für Free, Smart/Smart Nature, Smart SRS


Sommer Floors & Ideas

Die Zielgruppe: Moderne Vertriebsformen wie Ketten, Bau- und Heimwerkermärkte, Großflächenanbieter
Die Produktmarke: Woodstock

Die Produkte:

1. Loggia
Konstruktion: DPL mit HDF-Träger
Stärke: 7 mm
Format: 194 x 1.292 mm
Dekore: 21 - Eiche Versailles 2-Stab, Eiche Block medium, Eiche Supreme in 2 Varianten, Eiche 3-Stab dunkel, Eiche antik, Eiche Planke natur, Blau, Grün, Weiß, Birke, Buche 3-Stab hell und medium, Buche hell, Buche Planke Medium, Ahorn, Kirsche 2-Stab dunkel, Teak, Jarrah, Mahagoni, Honey Brush Box
Klassifikation: Klasse 23/31, AC 3
Garantie: 7 Jahre im Wohnbereich

2. Loggia SLS
Konstruktion: DPL mit HDF-Träger, leimfrei verlegbar
Stärke: 7 mm
Format: 190 x 1.288 mm
Dekore: 15 - Eiche 3-Stab dunkel, Eiche Supreme in 2 Varianten, Eiche antik, Eiche Planke natur, Blau, Grün, Weiß, Buche 3-Stab hell und medium, Buche hell, Kirsche 2-Stab dunkel, Ahorn, Birke, Teak
Klassifikation: Klasse 23/31, AC 3
Garantie: 7 Jahre im Wohnbereich

3. Loggia SLS Acoustic
Konstruktion: 7 mm DPL mit HDF-Träger, leimfrei verlegbar, mit 2,2 mm integrierter schalldämmender Styropor-Unterschicht
Stärke: 9,2 mm
Format: 190 x 1.288 mm
Klassifikation: Klasse 23/31, AC 3
Garantie: 7 Jahre im Wohnbereich

4. Villa
Konstruktion: DPL mit HDF-Träger
Stärke: 8 mm
Format: 194 x 1.292 mm
Dekore: 18 - Eiche Fischgrät medium, Eiche Block Medium, Eiche 3-Stab Dunkel, Eiche Deep Supreme, Eiche Antik, Eiche Planke natur, Buche 3-Stab hell und medium, Buche Planke Medium, Ahorn natur, Ahorn 3-Stab medium, Birke, Merbau 3-Stab medium, Walnuss, Teak, Kirsche 2-Stab Dunkel, Honey Brush Box
Klassifikation: 31, AC 3
Garantie: 10 Jahre

5. Villa SLS
Konstruktion: DPL mit HDF-Träger, leimfrei verlegbar
Stärke: 8 mm
Format: 190 x 1.288 mm
Dekore: 15 - Eiche Supreme in 2 Varianten, Eiche Planke natur, Eiche antik, Buche 3-Stab hell und medium, Buche Planke Medium, Birke, Ahorn natur, Ahorn 3-Stab medium, Teak, Merbau 3-Stab medium, Kirsche 2-Stab dunkel, Jarrah, Honey Brush Box
Klassifikation: 31, AC 3
Garantie: 10 Jahre

6. Zubehör
- 3 Unterlagen
- Leim
- Verlegeset
- Reinigungs-Set
- Vorleisten 12 x 19 x 2.400 mm
- Fußleisten 22 x 40 x 2.400 mm und 17 x 60 x 2.400 mm
- Übergangs- und Anpassungsprofile 16 x 38 x 1.000 mm
- Abschlussprofile 13,6 x 25,4 x 2.000 mm

Die Verkaufshilfen
- Kollektionen Loggia, Loggia SLS, Loggia SLS Acoustic, Villa, Villa SLS
- A 4 Prospekte incl. Dessinabbildungen für Loggia, Loggia SLS, Loggia SLS Acoustic, Villa und Villa SLS
- Verlegeanleitungen
aus BTH Heimtex 09/02 (Wirtschaft)