Hausmesse des Teppichzentrums Borsteler Chaussee, Hamburg

"Uns fehlt eine Herbstmesse"

Die Werbegemeinschaft des Hamburger Teppichzentrums Borsteler Chaussee ist wieder aktiv. Mit einer gemeinsamen Hausmesse vom 9. - 13. Oktober möchten die Importeure Dilmanian, Volker Heinrich, Ipektchi, Oscar Rockstroh, Soumikh, Bahram Tahbaz und Zollanvari den Handel auf die bevorstehende Saison vorbereiten. Die Besucher können sich so rechtzeitig über die kommenden Neuheiten informieren und Lücken im Warenlager auffüllen - besonders wichtig wegen der erwarteten Belebung des Markets vor der Mehrwertsteuererhöhung. Diese Veranstaltung des Teppichzentrums soll das Fehlen einer allgemeinen Teppich-Herbstmesse ausgleichen.

Heimtex Orient: Das Teppichzentrum Borsteler Chaussee war bei Marketingaktivitäten in den 80er-Jahren schon ein Mal sehr rührig. Wie kam es zu der Wiederbelebung dieser Werbegemeinschaft?

Borsteler Chaussee: Unsere Werbegemeinschaft gibt es wirklich schon sehr lange. Wenn sie auch eine zeitlang nach außen hin ruhig war, war sie doch immer existent. Jetzt haben wir beschlossen, wieder sichtbar in die Öffentlichkeit zu treten. Wir sind uns bewusst, was wir - das Teppichzentrum Borsteler Chaussee - dem Handel zu bieten haben.

Auf diese enormen Stärken möchten wir hinweisen, auch wenn viele Kunden uns und unsere Leistungsfähigkeit natürlich kennen.

Heimtex Orient: In welchem Bereich liegen denn diese angesprochenen Stärken?

Borsteler Chaussee: Das ist einmal die Zusammenstellung der hier ansässigen Unternehmen. Wir sind alle äußerst kompetent in unserem Warenangebot und der dazugehörenden Logistik. Das gilt für fast alle relevanten Teppichursprungsländer wie Indien, Iran, Nepal und Pakistan.

Sieht man den Aufwand und die Kosten für Reisen in diese Länder im Vergleich zu einem Besuch in der Borsteler Chausse, wo ein Einkäufer an einem Tag alle wichtigen Ursprungsländer abdecken kann, spricht das eindeutig für uns.

Um es klar auszusprechen: Wenn ein Einkäufer mit jedem Importeur hier in der Borsteler Chaussee nur eine halbe Stunde spricht, weiß er am Ende des Besuches, was sich aktuell am Markt tut.

Heimtex Orient: Wie kommen Sie auf den Termin Anfang Oktober? Drei Monate später gibt es schon eine Domotex in Hannover.

Borsteler Chaussee: Früher hat es mal eine Eurotefa in Nürnberg gegeben. Diese ist weggefallen und uns fehlt eine Herbstmesse. Der Einzelhandel muss sich schon im Herbst für die bevorstehende Saison vorbereiten. Dazu gehört, dass er sich über die Neuheiten informiert, Orders platziert, die Sortimente sichtet, seine Lücken im Bestand auffüllt. Der Handel muss im Herbst schließlich alle Werbeaktivitäten bis hin zum WSV planen.

Auch Sonderposten sind hier ein wichtiges Thema. Grundsätzlich muss im Herbst die Orderware gesichtet und bestellt werden, damit sie rechtzeitig zum Anfang des nächsten Jahres ausgeliefert werden kann. Es ist zusätzlich für uns als Importeure wichtig, Anregungen und Reaktionen von unseren Kunden zu bekommen, um unser Programm vor der Domotex entsprechend weiterentwickeln zu können.

Heimtex Orient: Erwarten Sie speziell für dieses letzte Quartal des Jahres einen positiven Impuls für das Teppichgeschäft? Immerhin steht eine deutliche Erhöhung der Mehrwertsteuer vor der Tür.

Borsteler Chaussee: Wir gehen wirklich von einer merklichen Belebung des Marktes aus. Zumindest in diesem Herbst wird es vorgezogene Käufe von Stücken geben, die sonst erst im nächsten Jahr gekauft worden wären. Das ist ein Umstand, der bei allen hochpreisigen Konsumgütern eine wichtige Rolle spielen dürfte.

Heimtex Orient: Sind nach dieser Hausmesse weitere Aktivitäten Ihrer Werbegemeinschaft geplant?

Borsteler Chaussee: Wir möchten jetzt noch nicht zu viel verraten, aber wir werden mit Sicherheit auch in Zukunft gemeinsam aktiv sein.
aus Heimtex Orient 04/06 (Marketing)