Heidelbergcement AG

Zementindustrie drohen Milliarden-Bußgelder wegen Preisabsprachen


Mit "Rekordbußgeldern" wollen die EU-Kommission und das Bundeskartellamt gegen Preis- und Mengenabsprachen in der europäischen Zementindustrie vorgehen. Wie die "Die Welt" berichtete, plant das Bonner Kartellamt die Verhängung von Bußgeldern gegen mehr als 20 deutsche Unternehmen. Die Strafen sollen sich in Einzelfällen auf dreistellige Millionenbeträge belaufen - insgesamt ist von 1 Milliarde EUR die Rede.

Auslöser des Kartellverfahrens waren laut "Welt" Durchsuchungen bei über 30 Unternehmen der Zementbranche, bei denen die Ermittler offenbar Listen fanden, die jahrzehntelange Absprachen ber Preise, Produktionsmengen und Absatzgebiete belegen sollen. Betroffen sind unter anderem Dyckerhoff, Readymix sowie der größte deutsche Zementhersteller Heidelberg Cement, der die Beschlagnahmung gegenüber der "Welt" bestätigt haben soll, die Vorwürfe allerdings dementiert.

Der zuständige Beschlussabteilungsleiter des Bundeskartellamtes kündigte in der "FAZ" an, dass eine Reihe von Unternehmen schon in Kürze mit hohen Bußgeldbescheiden zu rechnen habe - wobei neben der Zementindustrie auch andere Unternehmen der Baustoffbranche tangiert seien. Darüber hinaus will nach Informationen der "Welt" die Wettbewerbsdirektion von EU-Kommissar Mario Monti die deutschen Ermittlungsergebnisse als Grundlage für weitere "tiefergehende Verfahren" nutzen.
aus BTH Heimtex 08/02 (Wirtschaft)