Osmo Holz und Color GmbH & Co. KG

Osmo gibt Laminat, Furnierböden und Parkettstäbe auf


Nach der Übernahme durch die Cordes-Gruppe ist Osmo umstrukturiert und neu aufgestellt worden. Unverändert zählt sich das Unternehmen zu den "führenden Herstellern von hochwertigen Holzprodukten für den Wohn-, Fassaden- und Gartenbereich". Entgegen der früher verfolgten Spartenpolitik setzt das neue Führungstrio Andreas Ridder, Michael Schrader und Antonius Tuschen aber künftig auf eine Dachmarken-Strategie unter dem Slogan "Osmo in Form und Farbe".

Damit einher geht eine Sortimentsbereinigung mit der "Verabschiedung von nicht zur Kernkompetenz eines Holzspezialisten gehörenden Produktbereichen". Im Klartext heißt das: Konzentration auf Massivholz und Oberflächenveredlung und Trennung von den "wenig profitablen" Segmenten Laminat und Paneele sowie Furnierböden, Parkettstäben und der Twinfix-Verbindung. Die Novatek-Diele bleibt, ein leimloses Verlegesystem für Parkett soll in Kürze vorgestellt werden.

Die aus der Angebotsverschlankung resultierenden Umsatzeinbußen sollen durch die Verschmelzung mit der Schwestergesellschaft JAW Holzindustrie und dem damit verbundenen Zuwachs bei Hobelwaren kompensiert werden.

Die neue Positionierung soll mit einer umfangreichen Marketingkampagne kommuniziert werden, die im Frühherbst startet. Geplant sind Produkt- und Image-Anzeigen, die zielgruppenspezifisch gestreut und durch abgestimmte PR-Maßnahmen begleitet werden sollen. Der Handel - in Deutschland und den europäischen Nachbarländern bedient Osmo rund 2.500 Fachhändler - soll in das Konzept eingebunden und bei eigenen Werbemaßnahmen unterstützt werden.

Im Zuge der Neuausrichtung wird am Standort Warendorf derzeit eine neue Zentrale gebaut. Das Verwaltungsgebäude in Münster wird zum Jahresende 2002 aufgegeben. Unverändert an dem Standort bleiben sollen der komplette Farbenbereich und die Gartenholzproduktion.

BTH: 3 Fragen an Andreas Ridder, Michael Schräder und Antonius Tuschen

BTH: Seit der Übernahme von Osmo durch die Cordes-Gruppe sind einige Monate vergangen. Ist die Integration inzwischen abgeschlossen

Antonius Tuschen: "Wir haben die Umstellung weitgehend geschafft. Da und dort wird es sicher noch kleine Hemmnisse geben, aber wir arbeiten mit Hochdruck an ihrer Beseitigung."

BTH: Wie ist das neue Unternehmen Osmo positioniert?

Michael Schräder: "Fachhandelsausrichtung und Produktqualität sind zwei Gründe für den guten Ruf der Marke Osmo. Fachhandelstreue wird deshalb auch künftig wesentlicher Bestandteil der Unternehmenspolitik sein."

Andreas Ridder: "Sicher ist auch die Innovationskraft als Grund für Osmos starke Stellung im Markt zu nennen. Den Bereich Forschung und Entwicklung werden wird deshalb weiter intensiv ausbauen, um zum Beispiel unsere führende Position als Oberflächenveredler weiter zu stärken."

BTH: Das Marktumfeld in der Bauwirtschaft leidet derzeit unter einer Flaute. Wo sehen Sie für Osmo Wachstumschancen?

Tuschen: "Der Gesamtmarkt ist seit Jahren kaum noch ein Wachstumsmarkt und hat sich mehr und mehr zum Verdrängungsmarkt entwicket. Darauf reagieren wir mit der Konzentration auf unsere Kernkompetenzen Massivholz für Fußboden, Fassaden und Garten sowie die Farbbehandlung und Oberflächenveredlung."

BTH: Was ist mit anderen Produkten wie Laminat und Furnierböden?

Tuschen: Die wird es künftig von uns nicht mehr geben. Weniger ist mehr, lautet die Devise. Wir stellen alles auf den Prüfstand und trennen uns von Bereichen, die langfristig keinen positiven Unternehmensbeitrag liefern. Laminat und Paneele werden entfallen.
aus BTH Heimtex 07/02 (Wirtschaft)