Interview mit Stan Mommers, Soluflex Vertriebsleiter Deutschland:

"Man braucht kein Experte zu sein, um das System zu installieren"


FussbodenTechnik: Wie ist die Idee zu Soluflex eigentlich entstanden?

Stan Mommers: Anfang der 90er Jahre nahm die Bedeutung von flexiblen Arbeitsplätzen zu. Arbeitsplätze mussten möglichst schnell und ohne viel Aufwand umstellt und umgestaltet werden können. Das Verschieben der Möbel war dabei noch die geringste Mühe. Das Problem lag mehr in der Änderung der Anschlussstellen für Strom- und Datenversorgung, ohne dabei einen "Kabelsalat" herzustellen.

FussbodenTechnik: Und wer entwickelte dann dieses System?

Mommers: Das war die niederländische Firma Van Geel, die seit 60 Jahren im Bereich der Kabelverlegesysteme aktiv ist. Sie entwickelte das Soluflex Kabelbodensystem mit dem Anspruch, einen Technikboden der Zukunft zu schaffen.

FussbodenTechnik: Gab es denn den Bedarf Kabelbodensystemen früher nicht?

Mommers: Früher war die Gestaltung der einzelnen Arbeitsplätze Nebensache. In der heutigen Zeit, wo sich Arbeitsplätze und Möbelpositionen ständig ändern, bietet wir mit Soluflex eine optimale Systemlösung. Mit Soluflex als Kabelboden ist man so flexibel, dass Änderungen in der elektrotechnischen Anlage ohne weiteres möglich sind, ohne viel Aufwand. Mit dem System entwickelten wir nebendem nicht nur den Boden an sich, sondern auch die komplette Anschlusstechnik für Telekommunikation, Datenverkehr und Stromversorgung.

FussbodenTechnik: Gibt es Erfahrungswerte über den Einsatz von Soluflex?

Mommers: In Holland und Deutschland wurde Soluflex bereits erfolgreich eingesetzt im Neubau, wie auch bei Sanierungsobjekten. In Darmstadt bei der European Space Agency (ESA) entschied man sich wegen der geringen Raumhöhe für das niedrige Doppelbodensystem von Soluflex. Ein großer Vorteil dort: Man konnte die Planung der Anschlüsse in den Räumen erst ganz zum Schluss definieren.

FussbodenTechnik: Können das nicht auch andere Systeme?

Mommers: Der Planer hat sich für Soluflex entschieden wegen der geringen Aufbauhöhe. Bei dem Sanierungsprojekt gab es Beschränkungen bezüglich Gewicht und Raumhöhe. Bei einem System von 37mm wurden beide Probleme gleichzeitig gelöst. Zusätzlich hat das komplette Programm der zugehörigen Anschlusstechnik bei der Wahl des Doppelbodens überzeugt. Die Installation musste wegen der frequenten Raumbenutzung schnell ausgeführt werden und das hat prima geklappt. Der Kunde ist sehr zufrieden mit dem Soluflex System. Die Schalleigenschaften sind sehr gut, der Boden klingt nicht hohl und lässt sich prima begehen.

FussbodenTechnik: Wie baut man Soluflex ein?

Mommers: Soluflex ist einfach aufgebaut aus Kunststoff-Stützfüßen und Bodenfliesen aus Stahlblech. Man braucht kein Experte zu sein, um das System zu installieren. Die Stützfüße werden auf den Unterboden aufgelegt. Danach werden die Bodenfliesen eingerastet, ohne Bohren, Verkleben oder Schrauben. Das kleine Raster von 225x225mm macht es möglich, an jeder beliebigen Stelle einen Arbeitsplatz mit Anschlusstechnik zu schaffen.

FussbodenTechnik: Wird Soluflex noch weiter entwickelt?

Mommers: "Mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit, unser Bodensystem in Zusammenhang mit Klimatechnik zu verwenden. Der Boden wird als komplette Druckkammer verwendet. Die Luft wird über Quell- bzw. Drallauslässe in den Raum verteilt. Wir arbeiten ständig an Produktinnovationen.
aus FussbodenTechnik 06/03 (Sortiment)