Warema Gruppe feiert 50-jähriges Firmenjubiläum

Mit Innovationskraft an die Spitze

Warema avancierte binnen eines halben Jahrhunderts vom kleinen Jalousien-Konfektionär zu Europas führendem Komplettanbieter von außen- und innenliegenden Sonnenschutz-Systemen. Bausteine des Erfolgs des fränkischen Familienunternehmens sind ständige Innovationen, hohe Qualitätsstandards, eine konsequente Kundenorientierung sowie eine Wertschöpfungstiefe und -breite, die in ihrer Dimension selten ist.

Auch wenn wir uns seit fünf Jahrzehnten mit allen Facetten des Sonnenschutzes auseinander setzen, führen wir alles andere als ein Schattendasein," verkündet Angelique Renkhoff-Mücke, Vorstandsvorsitzende der Warema Holding und Tochter des Unternehmensgründers Hans-Wilhelm Renkhoff im Jubiläumsjahr nicht ohne Stolz. Das 1955 gegründete, etablierte Familienunternehmen mit Stammsitz im fränkischen Marktheidenfeld hat es mit hoher Innovationskraft, konsequenter Kundenorientierung und einer enormen Fertigungstiefe an die europäische Spitze geschafft. Mit rund 2.260 Mitarbeitern erwirtschaftete der Komplettanbieter von maßgefertigten außen- und innenliegenden Sonnenschutzsystemen im letzten Jahr einen Umsatz von 247,7 Mio. EUR. Die breit gefächerte Produktpalette reicht von Raffstoren, Rollladen, Fassaden- und Terrassen-Markisen bis zu Faltstores, Rollos, Jalousien, Vertikallamellen und Insektenschutz, wobei der außenliegende Sonnenschutz den Hauptteil zum Umsatz beisteuert.

Darüber hinaus entwickelt und produziert der arrivierte Hersteller auch Lichtlenkungssysteme und elektronische Steuerungen, Bussysteme sowie Kunststoffteile, verfügt über eine eigene Pulverbeschichtungsanlage und einen Werkzeug- und Maschinenbau.

Der Vertrieb von Warema Produkten läuft über den einschlägigen Fachhandel. Ein deutschlandweites Netz mit 17 Niederlassungen und einer Vielzahl von Verkaufsberatern ermöglicht eine persönliche Betreuung der rund 6000 Stammkunden, von Rollladen- und Jalousienbauern, klassischen Sonnenschutzhändlern über Raumausstatter bis zu Fenster- und Fassadenbauern. Großprojekte werden über die hauseigene Objektabteilung abgewickelt. "Eine unserer Stärken ist unsere Vertriebsorganisation, weil wir sehr nah am Kunden sind", betont die Vorstandsvorsitzende.

Den Grundstein zum Erfolg des Unternehmens legte Hans-Wilhelm Renkhoff vor fünfzig Jahren, als er zusammen mit Karl Friedrich Wagner und einer Handvoll Mitarbeiter in einem alten Pferdestall in die Produktion von Innenjalousien einstieg.

Der Name Warema setzt sich zusammen aus den ersten beiden Buchstaben von Wagner - Renkhoff - Marktheidenfeld. Das Sortiment wurde schrittweise erweitert und laufend in neue Fertigungstechnik und Gebäude investiert. Es folgten Jahre von kontinuierlichem, teilweise rasantem Wachstum: Hatte der kleine Familienbetrieb im Gründungsjahr noch 13 Mitarbeiter und einen Umsatz von 72.000 DM, zählte die Belegschaft des Unternehmens zehn Jahre später bereits 291 Beschäftigte und der Umsatz betrug 13,8 Millionen DM. Im Jahr 2000 überstieg der Jahresumsatz erstmalig die Marke von 200 Millionen Euro.

Raffstores wichtigstes Standbein

Ein Meilenstein in der Firmenhistorie war offenkundig die Idee der Außenjalousie, die Hans-Wilhelm Renkhoff aufgriff. Obwohl Kritiker meinten, wer hängt sich schon Blech vors Fenster', ließ sich der Initiator nicht beirren und heute ist der Raffstore mit all seinen Facetten das wichtigste Standbein im typen- und variantenreichen Angebot von Warema.

Neben Raffstores, Außenjalousien, einschließlich Lichtlenktechnik, die derzeit den "absoluten Löwenanteil" zum Umsatz beisteuern, ist das Rollladenprogramm der zweitwichtigste Umsatzträger, gefolgt von textilem Fassadensonnenschutz wie Markisoletten, Fassaden- und Wintergartenmarkisen. Kassetten- und Gelenkarmmarkisen stehen im Umsatz-Ranking auf Platz vier, dahinter folgt auf Rang fünf der innenliegende Sonnenschutz, einschließlich Insektenschutz, sowie auf Platz sechs die Steuerungen. Prozent-angaben zu Umsatzanteilen macht das Unternehmen "aus Wettbewerbsgründen" nicht.

Im Mittelpunkt der Produktstrategie der Franken steht die Konzentration auf die Kernkompetenz technischer Sonnenschutz. " Wir setzen auf innovative Lösungen, das heißt Neuentwicklungen haben bei uns einen hohen Stellenwert, ebenso die Adaption oder Verbesserung von Produkten", erklärt Angelique Renkhoff-Mücke. Der Sonnenschutz-Spezialist hat sich "generell in allen Produktgruppen im Mittel- bis Hochpreis-Segment" positioniert. "Warema bietet ein großes Leistungsspektrum und ein hohes Qualitätsniveau. Dementsprechend müssen wir bei der Preisgestaltung agieren, um diese Leistungen erbringen zu können."

Die Fertigung ist an zwei Standorten in Marktheidenfeld und im sächsischen Limbach-Oberfrohna angesiedelt, wo der gesamte innenliegende Sonnenschutz und Insektenschutz hergestellt wird. Im Marktheidenfelder Industriegebiet Dillberg befindet sich die Kunststofftechnik- und Elektronikproduktion. Außensonnenschutz, wie Markisen, Raffstoren und Rollladen werden im Hauptwerk an der Vorderbergstraße gefertigt.

Die Gesamtproduktionsfläche aller drei Werke summiert sich auf rund 72.000 qm, während die Grundfläche der Firmenareale mehr als 170.000 qm beträgt. "Aufgrund unserer großen Wertschöpfungstiefe und -breite können wir relativ vieles aus einer Hand machen", verweist die Vorstandsvorsitzende auf die Flexibilität bei der Herstellung. Dazu gehören neben einem eigenen Werkzeug-, Formen- und Maschinenbau auch die mechanische Bearbeitung mit Kanten, Biegen, Rollformen, Bohren, Stanzen, Fräsen, Drehen, Pulverbeschichtung und Stofffertigung. Warema unterhält zudem einen beachtlichen Fuhrpark mit 53 LKW, die die Kunden "in der Regel zwei mal wöchentlich" direkt mit Ware beliefern.

Schulterschluss mit Fachhandel

Von Anbeginn hat der fränkische Sonnenschutz-Spezialist den engen Schulterschluss mit dem Fachhandel gesucht. Neben einem "professionellen Angebot zur individuellen Verkaufsförderung" wird ein ausgefeiltes Schulungs- und Seminar-Angebot offeriert, das im letzten Jahr rund 60 Veranstaltungen umfasste und insgesamt 1245 Teilnehmer nutzten. Hinzu kommen Veröffentlichungen und Image-Anzeigen in Printmedien sowie die regelmäßige Teilnahme an den Fachmessen R + T in Stuttgart sowie Bau in München.

Zudem können die Handelspartner komplette Konzepte für Hausmessen, Ausstellungen, Firmenjubiläen oder Gewinnspielen bei Warema anfordern. Ebenso wird Unterstützung bei der Ladengestaltung geboten bis zum Internet-Auftritt, Radiospot, Kino-Dia, Großflächenplakat, Prospekten und sonstigen Werbemitteln. "Das ganze Leistungspaket, das man sich vorstellen kann", erklärt Ulrich Steiger, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Ganz neu ins Leben gerufen wurde das Warema Impuls Programm WIP mit exklusiven Marketingleistungen, Events und Trainingsangeboten für "aktive Unternehmer, die sich entscheiden, WIP-Partner zu werden". Das Programm basiert auf dem Prinzip des Punktesammelns und Punkteeinlösens - allerdings "keine geldwerten Vorteile", wie Ulrich Steiger ausdrücklich hervorhebt, sondern ein "ausgewogenes, gegenseitiges Geben und Nehmen". Zum Beispiel werden bei den neuen Markisen-Exklusivstoffen "unsere WIP-Partner bevorzugt, die diese Kollektion mit zeitlichem Vorsprung in den Markt bringen können".

Holding mit fünf Gesellschaften

Als Angelique Renkhoff-Mücke in die Fußstapfen ihres Vaters trat und 2001 zur Vorstandsvorsitzenden der Warema Renkhoff Holding berufen wurde, begann die heute 42-jährige zusammen mit ihren Vorstandskollegen die Weichen für eine noch erfolgreichere Zukunft zu stellen.

Die 1992 unter der Holding Renkhoff AG etablierten vier Tochtergesellschaften firmieren nun alle unter dem Dachnamen Warema. Von der Warema Renkhoff GmbH wird die Marktbearbeitung für Sonnenschutz und Steuerungen durchgeführt. Die Warema Sonnenschutztechnik produziert Innensonnenschutz und als Entwicklungs- und Produktionszentrum für Steuerungen fungiert die Warema Electronic GmbH. Leistungen auch außerhalb der Gruppe erbringt die Warema Kunststofftechnik- und Maschinenbau-Gesellschaft.

Der Gedanke von Hans-Wilhelm Renkhoff bei der Gründung sei "einerseits der Risiko-Aspekt der Nachfolgesicherung gewesen". Zum anderen wollte "mein Vater die einzelnen Einheiten separieren, damit sich die Spezialisten unabhängiger und spezifischer mit ihren eigenen Themen beschäftigen können", beleuchtet Angelique Renkhoff-Mücke den Hintergrund.

Im vergangenen Jahr wurde als fünfte Gesellschaft die Warema International GmbH als Plattform für die Abwicklung von Auslandsaktivitäten ins Leben gerufen. Das Familienunternehmen möchte bei einer derzeitigen Exportquote von rund 12 Prozent seine bisherigen Aktivitäten über den europäischen Markt hinaus verstärken und strebt gar in Österreich die Gründung einer eigenen Gesellschaft an. Im Auslandsmarkt ist man durch so genannte Gebietsverkaufsleiter präsent, die durch die eigene Exportmannschaft unterstützt werden. Die Exportabteilung umfasst derzeit rund 30 Beschäftigte, darunter Innendienst-Mitarbeiter, Verkäufer und Techniker. Weil man im Ausland "noch nicht auf eine Fachhandelsstruktur trifft, wie sie in Deutschland existiert, läuft der Einstieg in den Markt zum Teil über das Objektgeschäft".


Warema - Das Unternehmen

Warema Renkhoff Holding AG
Vorderbergstraße 30
97828 Marktheidenfeld
Telefon: 0 93 91 / 20-0
Fax: 0 93 91 / 20-20 09
Internet: www.warema.de

Vorstand: Angelique Renkhoff-Mücke (Vorsitzende), Edelbert Hammer (Stellvertreter), Wolfgang Mittmann (Mitglied des Vorstandes)
Werke: Marktheidenfeld(Vorderbergstraße und Dillberg), Limbach (Sachsen)
Niederlassungen: 17 deutschlandweit
Umsatz: 247,7 Mio. Euro (2004)
Mitarbeiter: rund 2.260
Logistik: eigener Fuhrpark mit 53 LKW

Sortiment: Raffstoren, Rollladen, Fassaden- und Terrassen-Markisen, Faltstores, Rollos, Jalousien, Vertikallamellen, Insektenschutz, Verdunkelungsanlagen, Lichtlenkungssysteme, elektronische Steuerungen, Bussysteme.

Service: Individuelle Verkaufsförderung, Werbung, Kunden-Schulungen, Objektabteilung, Messeteilnahme.
aus BTH Heimtex 09/05 (Wirtschaft)