Interview mit Filiep Libeert

"Domo wird nicht verkauft, bleibt bei Bodenbelägen aktiv, wird künftig besser und größer sein"

Die Domo-Gruppe stellt sich neu auf. Statt von Bodenbelägen, wie in den letzten Jahren immer wieder spekuliert wurde, trennt sich Eigentümer Jan de Clerck von den profitablen Chemie-Aktivitäten. Zugleich hat er sich aus dem operativen Geschäft in den Verwaltungsrat zurückgezogen und das Ruder an Filiep Libeert übergeben, einen erfahrenen Manager, seit 35 Jahren in der Textilbranche aktiv. Der 52jährige steuert Domo voll auf Bodenbelagskurs: will den Bereich nicht nur rentabler machen, sondern massiv expandieren. BTH Heimtex Chefredakteur Claudia Weidt-Steinert sprach mit dem ambitionierten Domo-CEO über Pläne, Strategie und Investitionen.

BTH Heimtex: Herr Libeert, seit einigen Monaten stehen Sie an der Spitze der Domo-Gruppe. Jan der Clerck hat sich zum 1. Mai aus dem operativen Geschäft in den Verwaltungsrat zurückgezogen. Mit welcher Aufgabenstellung sind Sie geholt worden? Um zu analysieren oder als Trouble-Shooter zur Sanierung? Und was hat Sie an der Aufgabe gereizt?

Filiep Libeert: Ich bin bereits seit Herbst 2004 im Vorstand und wurde im Mai zum CEO berufen. Das Unternehmen an sich und Jan de Clerck kenne ich aber schon viel länger aus meinen vorherigen Tätigkeiten und Aufgaben, unter anderem für Febeltex (Febeltex ist der Verband der belgischen Textilindustrie, Filiep Libeert war dessen Präsident. Anm. d. Redaktion). Und Jan de Clerck hatte bereits früher versucht, mich für sein Team zu gewinnen.

Natürlich ist es meine Aufgabe als CEO zunächst das Unternehmen und die Situation zu analysieren und dann daraus eine Strategie zu entwickeln. Das habe ich gemacht - und hatte dabei die Freiheit, die Richtung zu wählen, bei der ich die größten Chancen sehe, dem Eigentümer, also Jan de Clerck, den größten Mehrwert zu verschaffen. Und das ist eben der Verkauf der Sparte Chemicals & Polymers.

BTH Heimtex: Warum trennen Sie sich ausgerechnet von diesem Geschäftsbereich, der Ihr größter und profitabelster ist? Lange Zeit wurde immer wieder kolportiert, dass die Bodenbelagsaktivitäten zum Verkauf stünden und nach außen wirkte es auch so, als habe Jan de Clerck kein Interesse mehr an dem Geschäft.

Libeert: Ich weiß, dass es viele Gerüchte und Spekulationen gab. Alle falsch. Deshalb war es jetzt notwendig, schnell eine Entscheidung zu treffen und eine deutliche Position zu beziehen, damit sowohl die Kunden als auch die Mitarbeiter wissen, was wir tun wollen und werden und in welche Richtung ich mit dem Unternehmen gehen will.

Ja, die Chemie ist ein sehr erfolgreiches Bein. Jan de Clerck hat mit viel Mut, Ideen und Geld in Leuna ein fantastisches Unternehmen aufgebaut. Und genau das Gleiche in Rozenburg in Holland mit Polypropylen.

Aber die Chemie ist auch ein spezielles Geschäft. Und sehr kapitalintensiv. Man kann nur überleben, wenn man wächst. Und dort Wachstum zu finanzieren ist teuer. Eine Verdoppelung der Kapazitäten in Leuna, wie sie über kurz oder lang notwendig ist, würde ca. 500 Mio. EUR kosten. Für einen Wachstumsplan für Polypropylen kann man locker weitere 40 Mio. EUR rechnen. Und diese Mittel hat Domo heute nicht. Die hat keiner in der Teppichbodenbranche zur Verfügung.

Dazu kommt, dass die Chemie ein sehr zyklisches Geschäft ist. Momentan läuft es sehr gut; man muss sich jetzt entscheiden, ob und wie man weitermachen will. Und ich habe das Gefühl, dass es der richtige Moment ist, um auszusteigen, weil wir erstens für unseren Anteilhalter einen sehr großen Mehrwert realisieren und zweitens genügend finanzielle Mittel generieren können, um unseren Bodenbelagssektor nicht nur gesunden, sondern wachsen zu lassen. Vielleicht bietet sich uns sogar die Möglichkeit, in ein drittes Bein zu investieren.

Und der Verwaltungsrat hat meine Pläne akzeptiert, unterstützt sie und gibt mir auch genügend Zeit, sie umzusetzen.

BTH Heimtex: Ihre Aktivitäten in Leuna sind massiv subventioniert worden. Mir liegen Informationen vor, nach denen diese Förderung demnächst ausläuft. War das mit ein Grund für den Entschluss, Chemicals & Polymers zu verkaufen? Und noch weiter: Mit Bodenbelägen verdienen Sie kein Geld. Daher wäre es schwierig, für diesen Bereich einen Käufer zu finden. Ist die Lage so angespannt, dass Sie verkaufen müssen? Oder andersherum gefragt: Ziehen Sie mit dem Verkauf der Chemie-Sparte die Notbremse, um die Gruppe zu retten?

Libeert: Nein, keinesfalls. Beides nicht.

Ich sehe einfach zur Zeit eine Gelegenheit, Chemicals & Polymers zu einem sehr guten Preis zu verkaufen. Solch eine gute Gelegenheit kommt vielleicht erst in einigen Jahren wieder. Oder gar nicht.

Wie ich bereits sagte, unterliegt gerade die Chemiebranche Zyklen. Auf gute Jahre können schnell schlechte folgen, die einem große Verluste bescheren. Und diese wären für eine Gruppe wie Domo schwer zu tragen. Nicht, weil wir finanziell so schlecht ausgestattet sind, sondern weil es in der Chemie schnell um viel Geld geht.

Und wir haben zwar in Leuna einen sehr guten, rentablen Betrieb, sind aber in der Chemiebranche trotzdem nur ein relativ kleines Licht. Und man muss sehen, dass dort auch einiges im Umbruch ist.

Abgesehen davon bin ich kein Anhänger dieser kompletten vertikalen Integration. Die bringt viel weniger Synergie-Effekte, als man glaubt und funktioniert ohnehin nur, wenn jedes Glied der Kette für sich Gewinn erzielt.

BTH Heimtex: Sie meinen, wenn sich die einzelnen Prozess-Stufen nicht subventionieren...

Libeert: Genau. Und wir tätigen noch nicht mal 10% unserer Chemie-Umsätze mit Bodenbelägen. Wenn es so wenig Verbindungen zwischen den Sparten gibt, muss man sich die Frage stellen, ob es Sinn macht, die Gruppe in dieser Form fortzuführen.

Denn was brauchen wir als Domo heute: eine stärkere, effizientere, wettbewerbsfähigere Bodenbelagsabteilung. Ich habe Vertrauen in das Produkt Teppichboden. Ich glaube fest daran, dass Teppichboden wieder zurückkommen wird.

Sogar nicht nur zurückkommen, sondern wieder wachsen wird. Und dann wollen wir ganz oben mitspielen, diesen Markt mitgestalten.

Wobei wir Domo besser machen können, effizienter, profitabler aber um richtig Gewinn zu erzielen, muss sich die Branche weiter konsolidieren und konzentrieren. Und dazu müssten sich einige wesentliche Anbieter zusammensetzen und größere Unternehmenseinheiten schaffen, wie es sie beispielsweise in den USA gibt.

Ich selbst habe jedenfalls bei meinen vorherigen Positionen in der Textilindustrie immer gerne mit großen Lieferanten zusammen gearbeitet, die gutes Geld verdient haben und sicher da standen.

Wir in der Teppichbodenindustrie verdienen kein Geld. Das macht mir Sorgen. Und unsere Kunden müssten sich auch darüber Sorgen machen. Auf jeden Fall sind wir in der Branche zur Zeit die einzigen, die an Teppichboden glauben, die darin investieren und die dem Handel wieder Vertrauen in das Produkt vermitteln wollen.

Das ist ein schwieriger Prozess, der dauern wird, aber am Ende werden wir noch da sein - nur viel größer als heute. Das sage ich nicht mit Arroganz; ich räume ein, dass wir auch durchaus unsere Probleme haben, aber wir verfügen auch über die Mittel, sie zu lösen. Andere haben die nicht.

BTH Heimtex: Der Zeitpunkt für einen Verkauf der Chemie-Sparte ist sicher günstig. Caprolactam ist momentan gefragt und teuer, andere Caprolactam-Hersteller müssten daher stark an einer Akquisition interessiert sein. In der belgischen Tageszeitung "De Standaard" haben Sie von "einem enormen Mehrwert" gesprochen, der Domo durch den Verkauf zufließen würde. Können Sie den beziffern? Filiep Balcaen hat mit seiner Balta-Gruppe das 5,7fache des operativen Cash-Flows erlöst. Glauben Sie, dass Sie einen Kaufpreis in ähnlicher Größenordnung erzielen können?

Libeert: Die Betriebe sind gesund und schreiben gute Zahlen. Daher muss es möglich sein, einen sehr guten Preis zu erzielen. Einen genauen Betrag werde ich aber nicht nennen.

BTH Heimtex: Also erwarten Sie einige hundert Millionen EUR

Libeert: ich denke, es könnte noch mehr drin sein

BTH Heimtex: Ein vierstelliger Millionen-Betrag? Das wäre allerdings sehr respektabel

Libeert: Kein Kommentar. Wir werden sehen.

BTH Heimtex: Auf jeden Fall scheint mir die Entscheidung für den Verkauf der Chemie-Sparte relativ kurzfristig getroffen zu sein. Immerhin haben Sie im letzten Jahr noch investiert und das Werk Premnitz gekauft.

Libeert: Wir haben sogar noch in diesem Mai in Leuna investiert und ziehen auch unsere Investitionspläne in Rozenburg durch. Das Geschäft geht ja weiter. Business as usual. Aber es gibt eben viele andere Projekte, die ich gerne in Angriff nehmen würde, bei Bodenbelägen genauso wie bei Fasern und Garnen und dazu brauchen wir weitere Mittel.

BTH Heimtex: Wird denn das Kapital, dass Sie aus dem Verkauf generieren völlig für Restrukturierung, Expansion und eventuelle Akquisitionen zur Verfügung stehen oder müssen Sie damit noch irgendwelche Forderungen bedienen?

Libeert: Nein, wir haben keine Schulden, sondern können das Geld voll für unsere weiteren Pläne verwenden: Das heißt, erstens den Bereich Fasern und Garne weiter entwickeln mit neuen Technologien, neuen Produkten - nicht nur für Teppichboden und zweitens Bodenbeläge genauso und zwar alle Segmente: Teppichboden, Nadelfilz, Kunstrasen, CV-Beläge.

In CV haben wir übrigens bereits investiert und zwar 12 Mio. EUR in eine Verdoppelung der Kapazitäten und eine neue Technologie.

Und dann könnten wir in ein drittes Bein investieren. Das kann ebenso ein neuer Geschäftsbereich sein wie auch eine finanzielle oder industrielle Beteiligung.

BTH Heimtex: Moment, lassen Sie mich hier einhaken. Zunächst zu CV: Was heißt neue Technologie?

Libeert: Wir können jetzt Produkte herstellen, die vorher auf der alten Anlage nicht möglich waren.

BTH Heimtex: Das klingt alles so, als seien Bodenbeläge vernachlässigt worden. Als hätte es dort einen Investititonsstau gegeben.

Libeert: Nein, so kann man das nicht sagen. Nur hat vielleicht der Focus mehr auf anderen Bereichen gelegen, bei denen man mehr Vertrauen in die Zukunft gehabt hat.

Und jetzt beweisen durch unsere Investitionen unser Vertrauen in die Zukunft von Bodenbelägen. Wie ich bereits sagte: Das ist ein klares Signal für unsere Mitarbeiter und unsere Kunden - Domo wird nicht verkauft, Domo bleibt bei Bodenbelägen aktiv und Domo wird künftig nicht nur besser sein, sondern auch größer.

Wir wollen gemeinsam mit unseren Kunden wachsen. Speziel mit unseren deutschen Kunden. Denn Deutschland ist ein sehr wichtiger Markt für uns.

BTH Heimtex: Eine klare Linie, eine eindeutige Strategie ist bei Domo mehr als nötig. In den letzten Jahren war kein logisches Konzept erkennbar. Es hat zu viele Kurswechsel gegeben, auch zu viel Fluktuation im Management. Das hat Sie das Vertrauen der Kunden gekostet. Und Listungen. Und damit Marktanteil. Sie haben dem Wettbewerb zu viele Flanken geboten.

Libeert: Ich weiß, dass wir in Deutschland Marktanteile verloren haben. Aber ich bin sehr stark motiviert, sie wieder zurück zu gewinnen. Und ich will auch gerne den Kunden zuhören, was wir besser machen müssen. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in den anderen Märkten. Denn jeder Markt ist anders und wir wollen ihn richtig bedienen.

BTH Heimtex: Sie sagten eingangs, dass Ihnen Jan de Clerck und der Verwaltungsrat Zeit einräumen würden...Wieviel? Wann ist die Deadline?

Libeert: Das haben wir nicht detailliert besprochen. Aber es kann schon einige Jahre dauern. Das liegt ja nicht allein an uns, sondern auch an unseren Kunden. Wie schnell sie reagieren. It takes two to tango.

BTH Heimtex: Es fiel auch die Stichworte industrielle Beteiligung und Akquisitionen. Wie könnte eine Beteiligung aussehen und was würde Sie konkret interessieren?

Libeert: Das könnte eine Mehrheitsbeteiligung sein, eine Fusion oder eine komplette Übernahme, ein Minderheitsanteil eher nicht. Und entscheidend wäre das Management. Nicht die Immobilien, der Maschinenpark oder die Kollektion: gute Leute sind das Wichtigste.

BTH Heimtex: Domo hat in der Vergangenheit schon diverse Akquisitionsversuche gestartet, etwa bei Associated Weavers oder bei Louis de Poortere, die fehlgeschlagen sind. Wer würde Sie heute reizen?

Libeert: Natürlich haben wir Vorstellungen, wer interessant sein könnte - von denProdukten her oder der Philosophie. Aber wir haben keinen bestimmten Kandidaten im Auge und es laufen keine Gespräche. Momentan können wir nur sagen, dass wir offen für Gespräche sind, wenn jemand daran interessiert ist, mit uns zusammen zu arbeiten oder etwas mit uns zu entwickeln.

BTH Heimtex: Dann anders herum gefragt: Wo sehen Sie Lücken bei Domo - auf Produktseite oder geographisch?

Libeert: Bei beidem. Ich gebe gerne zu, dass wir in bestimmten Bereichen nicht so effizient sind wie unsere Mitbewerber. Dafür sind wir in anderen sehr gut.

BTH Heimtex: Wo denn? Welche sind Ihre Stärken?

Libeert: Die vertikale Integration mit Fasern und Garnen ist eine unserer Stärken, die Produkte, Kreativität, Logistik und vor allem Geschwindigkeit. Zumindest höre ich auch von Kunden, dass wir schnell reagieren.

BTH Heimtex: Bleibt trotz der Verkaufsabsichten die Struktur der Domo-Gruppe erhalten? Oder wird die Organisation verändert?

Libeert: Es wird zwei unabhängige Sparten geben: Fasern und Garne sowie Bodenbeläge

BTH Heimtex: Bleiben bei Bodenbelägen alle Standorte erhalten? Auch das deutsche Werk, ehemals Besmer, in Hessisch-Oldendorf?

Libeert: Ja, wir haben gerade dort aber schon einiges verändert. Der Betrieb ist jetzt unabhängiger, verfolgt eine eigene Politik, die sehr auf Deutschland ausgerichtet ist, mit typisch deutschen Produkten für unsere deutschen Kunden. Besmer war früher ein sehr wichtiger Lieferant auf dem deutschen Markt, speziell für den Großhandel. Diese Position haben wir verloren, die will ich wieder gewinnen. Daher war eine der ersten Entscheidungen, die ich getroffen haben, dem Management dort Vertrauen und Rückendeckung zu geben. Das kann so weit gehen, dass wir den Namen Besmer wiederbeleben. Wenn er besser für die deutschen Kunden ist als Domo...

BTH Heimtex: Was bedeutet das konkret? Dass Besmer als separates Profit-Center geführt wird?

Libeert: Ja. Wir haben dezentralisiert mit Profit-Centern, die berichtspflichtig sind, aber im operativen Geschäft sehr unabhängig agieren. Wir wollen unseren Leuten das Gefühl geben, dass sie mitverantwortlich sind. Das fördert ihre Motivation. Und wir im Vorstand müssen dafür sorgen, dass die Mittel bereit stehen, damit sie ihre Ideen umsetzen können. Das ist vielleicht eine Art von Management, die neu für die Teppichbodenbranche ist. Aber das ist die Zukunft.

BTH Heimtex: Sie haben im vergangenen Jahr knapp 860 Mio. EUR umgesetzt, davon entfielen 60%, also nicht ganz 520 Mio. EUR auf Chemicals & Polymere und die restlichen 340 Mio. EUR auf Bodenbeläge sowie Fasern und Garne. Wo liegt Ihre Ziel-Umsatzgröße bei Bodenbelägen?

Libeert: Mittelfristig muss eine Verdoppelung das Minimum sein. In Richtung 700, 800 Mio. EUR Umsatz wäre noch besser. Und auch notwendig. Wie schnell wir das realisieren können, weiß ichallerdings nicht.

BTH Heimtex: Damit könnten Sie auf jeden Fall in der oberen Liga mitspielen. Welche sind außer Deutschland Ihre strategischen Märkte?

Libeert: Osteuropa natürlich. Ist ein stark wachsender Markt.

BTH Heimtex: Muss man nicht dort vor Ort Präsenz zeigen, um näher am Markt zu sein oder kann man das von hier aus bedienen?

Libeert: Das kann man perfekt von hier aus.


Domo - die Gruppe

Gründung 1992 durch die Fusion der Schwester-Unternehmen Eurantex, Domo St-Niklas und Fabelta

Eigentümer: Jan de Clerck

Umsatz: 859 Mio. EUR (2004), 2005 erwartet knapp 1 Mrd. EUR

Verwaltungsrat: Baron Paul de Keersmaker (Vorsitz), Filiep Libeert, Jan De Clerck, Martine van den Weghe, Jean-Luc Dehane, Sir Jean Pierre de Bandt, Jan Coene, Alex Segers

Vorstand: Filiep Libeert, Vorsitz und CEO (Chief Executive Officer), Alex Segers, COO (Chief Operation Officer), Ivan Lokere, CFO (Chief Financial Officer), Frank de Cooman, Geschäftsbereichsleitung Fasern und Garne, Norbert Leetsch, Geschäftsbereichsleitung Chemie

Geschäftsbereiche:
- Chemie
- Fasern und Garne
- Bodenbeläge

Geschäftsbereich Chemie:

1983 Start der Polyamid-Produktion in Gent
1994 Übernahme der Caprolactam-Produktion im ostdeutschen Leuna und Start eines umfassenden Investitionsprogramms mit einem Budget von 350 Mio. EUR.
2001 Übernahme der Polypropylen-Produktion im niederländischen Rozenburg
2004 Übernahme der Polyamid 6-Produktion im deutschen Premnitz
Produkte: Chemische Vorprodukte wie Caprolactam, Polyamid, Polypropylen, Polypropylen-Verbundstoffe

Einsatzgebiete: Fasern und Garne für die Textil- und Teppichbodenherstellung, Kunststoffteile für Elektro- und Automobilindustrie, chemische, pharmazeutische, Kunststoff- und Düngemittelindustrie

Werke: Leuna (Neuchem: Polyamid 6, Caproleuna: Caprolactam) , und Premnitz in Deutschland, Gent (Polyamid 6) und St-Niklaas (Polypropylen-Verbundstoffe) in Belgien, Rozenburg (Polypropylen) in den Niederlanden

Geschäftsbereich Fasern und Garne:

Produkte: Polyamid 6 und 6.6 BCF-Garne, Polypropylen-BCF Garne, auch veredelt (Twist, thermofixiert, luftverwirbelt, spinndüsengefärbt) , Polyamid 6- und Polypropylen-Stapelfasern, Polyester-und Polypropylen-Garne für Kunstrasen

Einsatzgebiete: Textilien, Teppichboden, Kunstrasen

Werke: Gent in Belgien (PA 6 und PA 6.6 Textilgarne, PA BCF-Garne, thermofixierte PA-Garn, PP-BCF Garn, thermofixiertes PP BCF-Garn, PP-Stapelfasern, PP- und PE-Kunstrasengarn), Neuchem in Deutschland (Düsengefärbtes PA BCF-Garn, Düsengefärbtes PA thermo-fixierters-Garn)

Geschäftsbereich Bodenbeläge

Produkte: Tufting-Teppichboden, Fliesen, Matten, für Wohn- und Objektbereich sowie die Automobilausstattung, Nadelfilz für innen und außen, Automobilausstattung undals Geotextilien, Kunstrasen, CV-Beläge

Werke: Hessisch-Oldendorf in Deutschland (Tufting-Teppichboden, Automobilausstattung), Oudenaarde in Belgien (Nadelfilz, Tufting-Teppichboden, Matten, CV-Beläge), Zele in Belgien (Tufting-Teppichboden, Fliesen, Kunstrasen)

Domo Besmer GmbH:Über die deutsche Tochtergesellschaft Domo Besmer GmbH liegen keine aktuellen Zahlen vor, zuletzt aus dem Jahr 2002. Damals erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 19,1 Mio. EUR (+4,6%). Zwar hatte es im Inlandsgeschäft einen branchenentsprechenden Mengenrückgang von 21,4% erlitten, der aber durch einen Anstieg im Export, bei Lohnarbeiten für die Schwestergesellschaft Domo Cabrita und vor allem durch eine Verdoppelung des Automobilgeschäftes mehr als ausgeglichen werden konnte, so dass der Absatz gegenüber dem Vorjahr um 6,2% gesteigert werden konnte. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit belief sich 2002 auf 1,32 Mio. EUR (2001: 977.000 EUR), der Jahresüberschuss stellte sich bei 1,27 Mio. EUR ein (905.000 EUR) und wurde auf neue Rechnung vorgetragen.
aus BTH Heimtex 10/05 (Wirtschaft)