ZDH Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V.

Pleite von handwerk.de: Barth fordert Konsequenzen


Nach der Insolvenz des Internet-Portals handwerk.de - allein mit 8,7 Mio. Euro Abwicklungskosten - und mit Blick auf das Desaster der Novellierung der Handwerksordnung, fordert der Bundesinnungsmeister des Zentralverbandes Parkett und Fußbodentechnik eine verbandliche Neurorientierung für das Deutsche Handwerk. Joachim Barth hat in einem Schreiben alle Präsidenten der Handwerkskammern und handwerklichen Zentralfachverbände aufgefordert, aktiv zu werden. Über den Verlauf der ZDH-Vollversammlung, die sich mit der Pleite von handwerk.de befasste, schrieb er: "Der 11. Februar 2004 war ein schwarzer Tag für das Handwerk. Es gab nur Verlierer. Konfusion war angesagt und ein einziges Streben, im Amt zu überleben. Statt von sich aus die persönlichen Konsequenzen zu ziehen, wurde abgewartet, ob diesbezügliche Anträge eingebracht wurden."

Diese persönlichen Konsequenzen erwartet Barth sowohl vom Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Schleyer, wie vom ZDH-Präsidenten Philipp. Beiden hat er schriftlich an Herz gelegt, von ihren Ämtern zurückzutreten: "Ich bitte Sie und empfehle Ihnen kollegial, mit Ihrer Demission unserem Handwerk in der Spitze einen wirklichen Neuanfang zu ermöglichen."

Der Bundesinnungsmeister gibt sich kämpferisch: "Sollten innerhalb der nächsten Wochen keine entsprechenden Maßnahmen von Präsident und Generalsekretär erkennbar sein, werde ich alle Zentralfachverbände und Handwerkskammern zur Verabredung geeigneter Schritte einladen."

Nach eigener Auskunft hat Barth bereits eine große Resonanz auf seine Aktion erhalten. Der aufgestaute Unmut und die Unzufriedenheit des deutschen Handwerks mit den Spitzenorganisationen lassen ihn hoffen, dass sich eine Mehrheit auf seine Seite stellen wird.
aus FussbodenTechnik 02/04 (Wirtschaft)