Mitgliederversammlung der Objekteure im Forum in Aschhausen

Objekteurs-Camp - gemeinsam lernen am Objekt

Schlag auf Schlag ging es bei Gesellschafterversammlung der Objekteure im Forum (OiF) in Aschhausen. Wichtige Entscheidungen zur geplanten Pflegefibel, die Einrichtung eines Objekteurs-Camps und die Bestellung eines Objekt-Informationsdienstes wurden wie am Fließband getroffen. Neue Ideen und ungewöhnliche Projekte zeichnen die Leistungsgemeinschaft aus. Unterstützt werden die 36 Handwerksbetriebe von einer Reihe von Industriepartnern.

Im baden-württembergischen Aschhausen trafen sich Mitte Juli die Objekteure im Forum - eine Gruppe von 36 Objekteursbetrieben, die sich Ende 2003 zusammengeschlossen hatten.

Die Leistungsgemeinschaft versteht sich als Netzwerk, durch das die einzelnen Handwerksunternehmen im Auftritt gegenüber den Auftraggebern gestärkt werden. Bei Themenfeldern wie Management, Marketing und Recht unterstützt man sich gegenseitig.

Allerdings ist die Vereinigung Handwerksbetrieben vorbehalten, die regelmäßig im Objektgeschäft tätig sind. Als eine Art "Aufnahmekriterium" gilt, dass die Unternehmen jährlich ein Objekt in der Größenordnung von 500 qm mit Bodenbelägen aller Art ausstatten. Ein Industriepartner der ersten Stunde ist der Verlegewerkstoffhersteller Uzin Utz. Darüber hinaus haben sich im Laufe des vergangenen Jahres weitere Unternehmen aus der Industrie die Unterstützung der Objekteure im Forum auf die Fahnen geschrieben.

Bodenfibel fast perfekt

Sich gemeinsam weiter entwickeln ist das Ziel der Gruppe - ein Bestreben, das auch auf der Gesellschafterversammlung in Aschhausen deutlich wurde. Innerhalb relativ kurzer Zeit sind so bereits eine ganze Reihe von Projekten in Angriff genommen worden. Neuestes Gemeinschaftsprojekt ist die Bodenfibel für Parkett, die kurz vor dem Abschluss steht. Geplant ist eine optisch ansprechende Broschüre, die den Kunden bereits im Vorfeld ausreichend informiert und allen Hinweispflichten der Verleger beinhaltet. Anlass war die Befürchtung vieler Praktiker, dass man den Kunden verschreckt, wenn man alle Hinweise gibt, zu denen man rechtlich verpflichtet ist - ähnlich wie beim Beipackzettel von Arzneimitteln. Deswegen gestalteten die Objekteure eine optisch ansprechende Broschüre, die aufklärt, aber nicht abschreckt. Sobald die Bodenfibel fertiggestellt ist, wird FussbodenTechnik genauer vorstellen. Nachdem die Parkett-Bodenfibel erschienen ist, wollen sich die Objekteure im Forum elastischen, textilen Bodenbelägen und Fliesen widmen und eine ähnliche Publikation entwickeln.

Karitative Einrichtungen unterstützen

Ein weiteres interessantes Projekt der Gruppe sind die so genannten Objekteurs-Camps. Im Laufe eines Wochenendes sollen Mitarbeiter der OiF-Handwerksbetriebe in einer karitativen Einrichtung einen Boden verlegen. Dadurch enstehe eine positive Werbewirkung und die Bodenleger der einzelnen Unternehmen können sich gegenseitig schulen. Zunächst sollen bei der Kinderhilfsorganisation "Aktion Sonnenschein" in München 200 qm Boden verlegt werden. Die Industriepartner werden die Produkte zur Verfügung stellen und die Objekteure ihrerseits ihre Arbeitsleistung. Die karitative Einrichtung muss lediglich für Unterbringung und Verpflegung der Verleger sorgen.

Daneben informierten sich die Kommanditisten in Aschhausen über die Möglichkeit, gemeinsam einen Objekt-Informationsdienst zu abonnieren. Dagmar Fuhrmann von der Baumarktforschung Deutschland berichtete über das Leistungsangebot der Gruppe. Der Verlag erfasst in einem wöchentlichen, kostenpflichtigen Report sowie verschiedenen Internetangeboten nach eigenen Angaben 30-40 % aller Neubauprojekte in Deutschland. Mit Hilfe von Architekten sowie öffentlichen und gewerblichen Stellen werden die Informationen zusammengetragen und direkt nach Vergabe der Baugenehmigung mit Ansprechpartner und Angabe der Leistung veröffentlicht. Doch auch wenn die Objekteure im Forum mit ihrem Tatendrang auf dem richtigen Weg zu sein scheinen, so müssen auch hier immer mal "Rückschläge" eingesteckt werden. Im Rahmen der Mitgliederversammlung gab Martina Kröller von Tarkett bekannt, dass ihr Unternehmen den Jahresvertrag als Premiumpartner nicht verlängern werde. Für den Bereich "elastische Bodenbeläge" muss sich die Gruppe nun einen anderen Premiumpartner suchen.


Objekteure im Forum - Aufnahmebedingungen

Gewerk: Bodenleger, Parkettleger, Estrichleger, Fliesenleger
Betriebsgröße: mindestens 5 Mitarbeiter bzw. 1,2 Mio. EUR Umsatz
Objektgröße: jährlich mindestens ein Objekt in einer Größenordnung von 500 qm
Qualifikation: ein Meisterbrief im Betrieb
Bonität: über Kreditversicherung
Stellung im Betrieb: Geschäftsführer, Inhaber oder Prokurist
Mitarbeiter: Aus- und Weiterbildungsnachweis
aus FussbodenTechnik 04/05 (Wirtschaft)