Winter-Schluss-Verkauf

Starttermin vorziehen


Köln - Seit der letzten Liberalisierung des Wettbewerbsrechts Mitte 2004 sind die Schlussverkäufe nicht mehr ausdrücklich reglementiert. Aus Marketinggründen plädieren BTE und VDB trotzdem für ein gemeinsames Vorgehen möglichst vieler Einzelhändler - am besten bundesweit, zumindest aber regional.

BTE und VDB empfehlen dabei als Startzeitpunkt grundsätzlich die bisherigen "eingespielten" Termine Ende Januar und Ende Juli. Dieses gemeinsame Vorgehen hat sich trotz der individuellen wettbewerbsrechtlichen Freiheiten bislang auch bewährt. Der erste unreglementierte Schlussverkauf im Sommer wurde allgemein als zufriedenstellend bezeichnet, wobei vor allem die zweite Woche meist ein gutes Ergebnis brachte. Nach einer BTE-Umfrage haben im letzten Sommer immerhin 81 Prozent der Textilfachgeschäfte einen Sommer-Schluss-Verkauf durchgeführt. Und der gleiche Prozentsatz will auch im Winter wieder einen Schlussverkauf organisieren.

Speziell für den nächsten Winter-Schluss-Verkauf (WSV) ist allerdings ausnahmsweise ein Vorziehen des Beginns auf den 24. Januar sinnvoll, da der WSV 2005 ansonsten in der wichtigen zweiten Woche in großen Teilen von Deutschland zu stark mit Karneval bzw. Fasching (z.B. am Rosemmontag) kollidiert. Damit würden ohne Not Umsätze verschenkt, was sich der Handel angesichts seiner insgesamt angespannten wirtschaftlichen Lage derzeit sicher nicht erlauben kann.

Der vorgezogene Termin dürfte auch bei den Kunden keine zu große Verunsicherung hervorrufen, da die Verbraucher laut Befragungen von Handelsunternehmen den genauen Starttermin meist gar nicht kennen. Es dominieren vage Vorstellungen wie "letzte Januar-Woche" oder "Ende Januar". Da der "übliche" Starttermin - der letzte Montag im Januar - mit dem 31. Januar 2005 ohnehin der theoretisch späteste wäre, dürften manche Kunden sogar einen WSV-Start am 24. Januar erwarten. So kam es z.B. in früheren Jahren immer wieder vor, dass bei einem späten Schlussverkaufs-Beginn die Kunden in Unkenntnis des korrekten Datums bereits eine Woche vorher zur ultimativen Schnäppchenjagd kamen.

Vor diesem Hintergrund haben sich die wichtigsten Unternehmen, die bislang bundesweit einen Schlussverkauf durchführen und vor allem bewerben, auch bereits für das Vorziehen des WSV entschieden. So werden C&A, Kaufhof und Karstadt nach Informationen des BTE in allen Häusern ihren Schlussverkauf am 24. Januar beginnen.

Empfehlung des Verbandes der Bettenfachgeschäfte (VDB): Auch der Bettenfachhandel sollte seinen nächsten Winter-Schluss-Verkauf um eine Woche vorziehen und bereits am 24. Januar 2005 starten - auch um keine Wettbewerbsnachteile gegenüber den "Frühstartern" zu erleiden. Es empfiehlt sich dabei, nur den Starttermin gegenüber den Kunden zu kommunizieren, um den Schlussverkauf ggf. auch über die üblichen zwei Wochen hinaus zu verlängern. Je nach Wetterlage und vorherigem Warenabfluss kann dies durchaus sinnvoll sein und wurde so auch im Sommer von einer ganzen Reihe von Unternehmen praktiziert.
aus Haustex 01/05 (Wirtschaft)