Deutsches Damast- und Frottiermuseum

Neue Anschauungsobjekte

GROSSSCHÖNAU - Neuestes Exponat des Deutschen Damast- und Frottiermuseums in Großschönau/Oberlausitz ist ein unter Anwendung von Hightech entstandenes textiles Bild. Das Geschenk des Schweizer Unternehmens Jakob Müller AG - das in Stoff erstellte Poster "Brissago" in der Abmessung 220/100 cm - verkörpert "gewobene Realität".

Mit dem von dieser Firma entwickelten Digicolor-Programmiersystem lassen sich Fotos wie auch Illustrationen ausgesprochen realitätsnah in Jacquardgewebe reproduzieren. Bei "Brissago" diente ein Originalfoto von 215 MB (Megabyte) als Vorlage.

Ehrenamtlich tätige Mitglieder des Fördervereins des Deutschen Damast- und Frottiermuseums mit ihrem Vorsitzenden Gottfried Pilz an der Spitze sind gegenwärtig mit dem Umbau eines historischen Damast-Handzugwebstuhles auf Jacquardtechnologie befasst.

Nach Vollendung des Vorhabens wird die Kette der Anschauungsobjekte geschlossen sein, mit denen die vor mehreren Jahrhunderten in der Region begonnene Herstellung von Damast- und später von Frottiergeweben maschinenseitig dokumentiert ist: Vom Handwebstuhl über den Damast-Handzugstuhl, eben einen solchen mit Jacquardeinrichtung, die mechanische Jacquardwebmaschine bis hin zum Jacquardwebautomaten. Demnächst soll am Museumsbau - dem so genannten Kupferhaus - mit der Dachsanierung begonnen werden. Das Gebäude erhält seine ursprüngliche, namensgebende Dachbedeckung zurück. Um den dafür notwendigen finanziellen Eigenanteil der Gemeinde Großschönau in Höhe von 35.000 Euro an der Rekomaßnahme aufzubringen, hatte der Förderverein erfolgreich eine Sponsoring-Aktion initiiert.

In der Schriftenreihe "Schriften zur Kulturwissenschaft" (ISSN 1435-6589/Verlag Dr. Kovac) ist die Dissertation von Dr. Maren Raetzer/Hannover zum Thema "Damast aus Großschönau - die Produktionsstätten und die dort gewebten Kunstwerke vom 17. bis 19.Jahrhundert" erschienen.
aus Haustex 04/04 (Wirtschaft)